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Daemonenbraut

Titel: Daemonenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina M. Fischer
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betreffend -, verriet sie mir, dass sie einige Klamotten für mich zusammengepackt hatte, was ich erleichtert zur Kenntnis nahm. Anna wusste, was ich gerne anzog. Nachdem ich ihr zum x-ten Mal versichert hatte, dass es mir gut ging, hatte sie Erbarmen mit mir und ich konnte endlich unter die Dusche. Danach stand ich mit einer bequemen Sporthose und einem Top bekleidet vor dem Spiegel und betrachtete die Wunde auf meiner Stirn. Samuel musste schon einen Zauber erwirkt haben, denn sie sah längst nicht mehr so schlimm aus wie gestern. Was mich jedoch beunruhigte, war das Mal. Es besaß zwar noch die gleiche Farbe, aber ich hatte den Eindruck, als wäre es größer geworden.
    Als ich meine Haare gerade fertiggeföhnt hatte, kam Samuel ins Bad. Er trug schwarze Jeans, ein dunkelblaues Hemd und sah so fabelhaft aus, dass ich die Arme um seinen Hals schlang. »Guten Morgen«, flüsterte ich.
    Er lächelte. »Jeder Morgen ist gut mit solch einer Begrüßung«, sagte er und vergrub seine Lippen in meinem Haar. »Du riechst gut.« Seine Finger streichelten meinen Rücken. »Alles okay?«
    Verwundert sah ich zu ihm auf. »Wieso fragen mich das alle andauernd?«
    »Ich meine, wegen Gweny.« Er ließ mich los und lehnte sich gegen das Waschbecken. »Sie ist mein Kind, mitunter das Wichtigste in meinem Leben. Ich wollte unbedingt, dass du sie kennenlernst, aber vielleicht war ich vorschnell.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Worüber sorgst du dich?«
    »Dass ihr nicht miteinander klarkommt. Ich wünsche mir so sehr, dass ihr euch versteht.«
    Schmunzelnd streichelte ich seine Wange. »Gweny ist entzückend, wie könnte ich sie nicht mögen? Außerdem habe ich das Gefühl, dass sie mich auch gut leiden kann.«
    »Sie hat lange auf dich gewartet«, verriet er.
    Erstaunt sah ich ihn an, schob aber die aufkeimenden Fragen beiseite. »Es ist alles in Ordnung«, sagte ich nuschelnd, weil er mich küsste. Aufgewühlt sah ich ihn an, als er wieder von mir ließ. »Es ist keine gute Idee, mich jetzt so aufzuheizen«, sagte ich grinsend. »Ich will deine Tochter besser kennenIernen, aber dazu brauche ich all meine Sinne.«
    Der Hexenmeister nickte. »In Ordnung. Aber wenn Gweny schläft, gehörst du mir.«
    In den folgenden Stunden beanspruchte Gweny unsere Aufmerksamkeit, wo es nur ging. Als Samuel ein wichtiges Telefonat erledigen musste, hatte sie nichts dagegen, mit mir alleine zu bleiben. Ihre blauen Augen verschlangen mich geradezu, und obwohl ich nicht wusste, warum, so fühlte ich mich keineswegs unwohl dabei. Gegen Nachmittag hatte sie so viel Vertrauen zu mir gefasst, dass sie in Samuels Anwesenheit auf meinem Knie saß und mir Geschichten von ihren Großeltern erzählte. Außerdem verriet sie mir, dass sie Ballerina werden wollte. In diesem Moment begegnete ich Samuels Blick, und ein wehmütiger Zug legte sich über sein Gesicht.
    Sie war warm und zart, geradezu winzig in meinen Armen, und ich genoss es regelrecht, sie zu halten. Ihr sanft gewölbter Kirschmund bewegte sich auf niedliche Weise, und obwohl sie nicht einmal vier Jahre alt war, plauderte sie wie eine Große in ganzen und komplizierten Sätzen. Manchmal wirkte ihr Blick sogar wie der einer erwachsenen Frau und nicht wie der eines kleinen Kindes. Samuel schwieg die meiste Zeit, doch ich bemerkte die zärtlichen Blicke, mit denen er uns beobachtete, und ich fühlte mich wohl. Die erste Hürde war genommen, und nach wenigen Stunden vergötterte ich die kleine Gweny über alles.
    Irgendwann musste ich eingenickt sein, denn ich wurde wach, als Samuel Gweny behutsam aus meinen Armen nahm und in ihr rosafarbenes Prinzessinnen-Bettchen legte.
    Verschlafen richtete ich mich auf dem kleinen Sofa auf und schaute ihn verdutzt an, als er wieder zurückkam und mich ebenfalls auf die Arme hob.
    »Samuel...«
    Der Hexenlord verschloss mir den Mund mit einem Kuss. »Meine Kleine hat dich den ganzen Tag gehabt, jetzt bin ich an der Reihe«, flüsterte er und trug mich in sein Schlafzimmer.
    Später lag ich matt neben ihm und spielte mit den Spitzen seines langen Haares. »Warum kann Gweny keine Ballerina werden?«, fragte ich und spürte, wie sich der Körper neben mir anspannte.
    »Meine Tochter ist stark und kräftig«, begann Samuel zögernd, »doch nur in ihrem Geist. Ihr Lebenswille ist groß, sie will die ganze Welt sehen, aber ihr Körper ist zu schwach und so verletzlich.« Er presste die Lider aufeinander und fuhr sich über die Stirn. »Die Ärzte meinten, dass etwas während

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