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Daemonenbraut

Titel: Daemonenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina M. Fischer
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geschlungen und bereit, Blut fließen zu lassen. Sofort rief ich einige der kleineren Schutzdämonen und drei Suchteufel. »Durchsucht das Haus!«, befahl ich den Suchern und ordnete den anderen an, einen Schutzschild um uns zu bauen. Mit ihnen umgeben lief ich langsam um das Gebäude auf den seitlich gelegenen Eingang zu. Die einst weiße Tür mit dem farbenfrohen Buntglas war leicht angekohlt und das Glas an mehreren Stellen brüchig. Mir wurde schlecht vor Angst. Das war ein ernstes Zeichen für einen stattgefundenen Kampf. Was mich aber noch mehr mit Sorge erfüllte, war der leere Wagen, mit dem Samuel hergefahren worden war und der mit offenen Türen vor dem Haus parkte. Von dem Fahrer war nichts zu sehen.
    Schritte näherten sich, ich spannte mich an und griff nach einem Moment der Überwindung auf die andere Dimension. Meine Finger zitterten, dann jedoch verbannte ich die Furcht aus meinem Herzen und befahl einen Dämon mit einem starken, schwarzen Faden zu mir. Die Kreatur, die sich vor meinen Augen materialisierte, war mindestens zweieinhalb Meter hoch und trug eine dicke Rüstung aus Platten über seine lederne Haut. Als er sich mir zuwandte, stellte ich fest, dass er viel humanoider wirkte als alle anderen, die ich zuvor gerufen hatte. In seinen blassblauen Augen lag eine messerscharfe Intelligenz, und ich hoffte nur, dass ich mich daran nicht verletzte. Zur Sicherheit prüfte ich, ob er sich unter meiner Kontrolle befand, doch meine Beschwörermacht umschlang die seine mit eisernem Griff. Ich spürte seinen Willen gegen meinen eigenen auflodern, doch er hatte keinen Erfolg.
    »Ein möglicher Angreifer nähert sich. Wenn er aggressiv wird, bändige ihn!« Er wandte sich in die Richtung, aus der die Schritte zu hören waren.
    Unter meinen wachsamen Augen veränderte sich die Haut auf seinem Nacken. Fasziniert sah ich zu, wie kleine Fühler herauswuchsen und immer länger wurden, bis sie so lang wie er selbst waren, dann breiteten sie sich wie ein runder Schild um ihn aus.
    »Was ist das?«, fragte ich leise.
    »Sinnesblender«, knurrte er. »Sie täuschen den Gegner.«
    Ich wartete dicht hinter ihm und hielt mich bereit, noch mehr Diener zu rufen.
    In dem Augenblick, als die näherkommende Gestalt um das Haus bog, spürte ich, wie die Essenzen meiner Suchteufel im Haus von einer Sekunde auf die andere erloschen. Es fühlte sich an wie damals auf dem Anwesen der toten Drillinge, und ich hatte keine Zweifel mehr, dass der schwarze Hexenmeister im Haus war.
    »Nimm ihn lebend gefangen«, rief ich schnell, doch da spürte ich schon die Energie eines Zaubers auf uns zurasen. Die Kraft war so gewaltig, dass sie meine Schutzdämonen hinwegfegte. Zu meiner Verwunderung blieb das blaue Feuer genau vor meinem Diener stehen und verharrte reglos in der Luft.
    Es würde unseren Angreifer etwas Zeit kosten. Schnell griff ich nach fünf weiteren Schutzdämonen, die zu meinem Erstaunen ganz anders aussahen als ihre Vorgänger, und ich wusste sofort, dass sie stärker waren.
    »Schützt uns mit einem Schild!«, rief ich, und sie gehorchten.
    Mein Parany jedoch trat zischend aus der leicht wabernden Barriere.
    »Was tust du?«, herrschte ich ihn an.
    »Du riefst mich, um zu kämpfen, und das kann ich in diesem Ding nicht«, blaffte er und streckte erneut seine Fühler aus.
    Unser Angreifer, ein großer Mann, dessen Gesicht von der Kapuze einer Jacke verdeckt wurde, stand an der Hausecke und sah wachsam zu uns. Wer war er? Vielleicht ein Diener unserer Zielperson? Oder gar der zweite Täter, der auf dem Anwesen der Hopkins vor uns geflohen war?
    Der Parany zog eine breite Klinge und nahm Angriffsstellung ein, was mich erneut erstaunte, denn Dämonen kämpfen meist mit ihrer
    Lebensenergie. Je mehr sie davon verbrauchen, umso schwächer werden sie - bis zum Tod, wenn man sie nicht vorher in ihre Welt zurückschickt.
    »Da ich bezweifle, dass du der dunkle Hexenlord bist... Geh mir aus dem Weg!«, knurrte der Angreifer.
    »Was hast du hier verloren? Wo ist Samuel?« Die Gestalt erstarrte, schließlich wandte sie sich mir ganz zu. »Wer will das wissen?«
    »Die Frau, die einen Parany auf dich ansetzt«, fauchte ich. »Reiz mich, und ich rufe einen zweiten, der uns Gesellschaft leistet.«
    Meine Diener sahen mich stumm an, dann scharrten sie sich um mich. Konzentriert begann ich, Dimensionsenergie in meinen Händen anzusammeln, um sie notfalls gegen den Unbekannten einzusetzen. Unerwartet spannte mein Parany die Schultermuskeln

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