Dämonendämmerung - Die Auserwählte (German Edition)
einem der beiden Bodygards gehörte.
„Beruhig´ dich. Wir sind schon unterwegs!“, rief Eric zurück. Er drosselte seine Lautstärke. „Gib mir das Buch. Heyder wird ungeduldig und du weißt, was das für Doro bedeuten kann. Ich nehme an, ich muss nicht deutlicher werden.“
„Nein. Ich habe dich verstanden, Eric.“
Doro drückte die Badezimmertür zu. Sie hatte genug gehört. Seit dem Gespräch mit ihrem Vater, war es ihr, trotz seiner Offenbarungen, schwer gefallen, in ihm tatsächlich Heyders machtbesessenen Stiefellecker zu sehen, aber jetzt musste sie der Wahrheit ins Gesicht sehen. Im Grunde ging es nicht um sie und schon gar nicht um ihr Wohlergehen. Eric wie auch Heyder wollten nur eines, sie dazu benutzen, rücksichtslos ihre Macht auszuspielen, die nur sie ihnen verleihen konnte.
Sie spürte, wie sich die Entschlossenheit in ihr regte, Heyders Pläne endgültig zu vernichten. Es war ein gutes Gefühl, das ungeahnten Mut verlieh. Sie wartete noch einige Sekunden ab, bis Erics und Alexanders Schritte unten im Flur verhallt waren, dann erst gab sie ihr Versteck auf und eilte den Gang entlang, zurück auf die kleine Galerie.
Lille saß unbewegt in ihrer dunklen Ecke. Selbst als Doro unmittelbar neben ihr hockte, wagte sie zunächst kaum, den Kopf in ihre Richtung zu drehen. Dann huschte ein erleichtertes Lächeln über Gesicht, welches Doro erwiderte. Sie ertastete Lilles Hand auf dem Holzboden. Es war beruhigend sie an ihrer Seite zu wissen. Auch wenn sich Lilles Mut in überschaubaren Grenzen hielt, so war sie doch eine außergewöhnliche Freundin. Und augenblicklich vielleicht sogar die Einzige, auf die sie sich bedingungslos verlassen konnte.
Eric hatte das Buch bereits an Heyder übergeben. „Und das hier ist das echte Arcanum ?“, fragte er an Alexander gewandt.
Der nickte schmeichlerisch. „Ich würde es dir gern vorführen, aber ich kann es nicht. Meine Aufgabe bestand bislang lediglich darin, es zu schützen.“
Heyder verzog die Mundwinkel zu einem überheblichen Grinsen. „Was dir am Ende allerdings nicht gelungen ist“, sagte er, danach richtete er das Wort an die Männer, die ihn begleiteten. „Ich habe, was ich brauche. Lasst uns gehen.“ Er nickte mit dem Kopf in Richtung Haustür. Wenige Augenblicke später waren Heyder und seine Schergen verschwunden.
Kapitel 30 – Herr über Leben und Tod
Alexanders schlanke Gestalt erschien auf der Galerie. Er lächelte, während er auf die beiden Frauen zukam. „Sie sind weg“, sagte er.
Doro stand auf und ging zu ihm herüber. Lille zögerte, offensichtlich überlegte sie noch, was sie tun sollte.
„Woher hast du gewusst, dass wir hier sind?“, fragte Doro.
„Eure Gefühle haben euch verraten. Sie waren recht intensiv, vor allem die von Lille.“
„Ich hatte eine Scheißangst“, murmelte diese, „Und wenn ich ehrlich bin, habe ich sie immer noch.“
Er legte seine Arme um Doros Taille und zog sie dicht an sich heran. „Danke“, flüsterte er, „Deine Idee die Bücher auszutauschen war genial. Aber wo ist das Arcanum Daemonum ?“
„In meinem Rucksack“, antwortete sie und kramte das Buch hervor, um es ihm zu zeigen.
Alexander nahm es ihr ab. Er küsste sanft ihre Stirn. „Wie seid ihr überhaupt ins Haus gekommen?“, wollte er wissen.
Ein Großteil der Anspannung fiel plötzlich von ihr ab. Sie musste lachen. „Wie in jedem zweiten Hollywoodstreifen. Natürlich war die Hintertür nicht abgeschlossen“, sie löste sich von ihm und wurde wieder ernst, „Meinst du Eric hat unser Täuschungsmanöver bemerkt?“
„Er war auf jeden Fall misstrauisch. Aber ich hatte den Eindruck, dass er sich auf keine unnötige Diskussion einlassen wollte. Vielleicht hat er befürchtet, dass der Bluff mit deiner Entführung auffliegen könnte.“
Gemeinsam verließen sie die Galerie. Schräg gegenüber lag das Schlafzimmer. Alexander hielt darauf zu und verschwand im Innern.
„Woher hat Heyder gewusst, dass Doros Auto im Graben liegt?“, erkundigte sich Lille.
„Das hat er nicht“, drang Alexanders Stimme aus den Tiefen des Raumes, „Ich vermute, das war reine Effekthascherei. Es sollte die Sache dramatischer wirken lassen. Dass Doro am Ende wirklich im Graben gelandet ist, war purer Zufall.“ Alexander kam aus dem Schlafzimmer. Er hatte sich ein sauberes Hemd übergestreift, das er leger über dem Bund seiner dunklen Jeans trug. Gerade war er dabei, die Ärmel hochzukrempeln.
„Du hast das Video auch für
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