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Dämonendämmerung - Die Auserwählte (German Edition)

Dämonendämmerung - Die Auserwählte (German Edition)

Titel: Dämonendämmerung - Die Auserwählte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Reiff
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entschwand ihrem Blickfeld. Wenige Augenblicke später kam er wieder zurück; Thomas Heyder folgte ihm. Doro bemühte sich um ein freundliches Lächeln; für einen geordneten Rückzug war es jetzt ohnehin zu spät.
    Heyder hatte sie erreicht. Er begrüßte sie mit dem obligatorischen, angedeuteten Kuss auf die Wange. „Frau Bergmann, ich hatte kaum zu hoffen gewagt, dass Sie meine Einladung tatsächlich annehmen.“
    „Warum nicht?“, fragte sie und trat einen verlegenen Schritt rückwärts.
    Heyder hatte beim Zurückweichen ihre Hand ergriffen und machte keine Anstalten, sie wieder freizugeben. Er ignorierte ihre Frage, stattdessen gestattete er sich, sie von allen Seiten zu betrachten. „Ich bin entzückt, Madame, das Kleid steht Ihnen hervorragend. Perfekt für den Anlass, wenn ich das anmerken darf.“
    „Danke für das Kompliment.“
    Heyder lächelte anerkennend und bot ihr seinen Arm an, damit sie sich unterhaken konnte, „Wollen wir rüber ins Restaurant gehen?“
    „Gern.“ Doro ergriff seinen Arm. Sie war hohe Schuhabsätze nicht mehr gewöhnt und deshalb über seine Hilfestellung sogar etwas dankbar.
     
    Das Bärenstüble präsentierte sich als ein aufwändig hergerichtetes ‚Nebenzimmer’ des eigentlichen Hotelrestaurants. Es befand sich in einem geräumigen Erker mit hohen Fenstern, die einen makellosen Blick auf unberührte Natur freigaben. Jetzt, in der Dunkelheit, umrahmt von dichtem Wald, hatte der Raum etwas Heimliches, das jeden Gast dazu veranlassen sollte, sich in die pompösen Sessel zu kuscheln und sich in entspannter Atmosphäre von dem puren Genuss überraschen zu lassen. Etwas anderes blieb Doro auch kaum übrig. Ein Blick in die eigens für den heutigen Abend angefertigte Menükarte machte ihr unmissverständlich klar, dass sie keine Ahnung hatte, was auf ihrem Teller landen würde. Die Namen der verschiedenen Speisen waren nicht nur extrem lang, sondern leider auch in Französisch abgefasst.
    Ein Kellner in schwarzem Anzug nahm Doro den Mantel ab und führte sie und Heyder an den reservierten Tisch. Das Restaurant verfügte insgesamt über fünf Tische, doch nur einer davon war für zwei Personen eingedeckt. Der Kellner richtete ihr den Stuhl, damit sie sich bequem setzen konnte. Anstatt Platz wie sie zu nehmen, entschuldigte sich Heyder noch einmal kurz. Er ging auf den Kellner zu, um sich kurz mit ihm zu besprechen. Wahrscheinlich orderte er gerade den Champagner, der sie auf diesen unvergesslichen Abend einstimmen sollte.
    Wie schon die Tage zuvor, trug Heyder auch heute Abend einen maßgeschneiderten Anzug. Lediglich das strenge Businessschwarz war einem äußerst eleganten Lichtgrau gewichen. Alexander Maar mochte attraktiv sein, aber Thomas Heyder war schön. Sein Gesicht besaß zwar eine knabenhafte Ebenmäßigkeit, trotzdem wirkte es ausdrucksstark und auf seine ganz eigene Weise markant. Seine Haltung und die Art, wie er sich bewegte, ließen den Elan und die Ausdauer erahnen, mit der er seine Ziele verfolgte und schließlich auch erreichte. Obendrein war er galant und seine Manieren waren mustergültig. Heyder verstand es wirklich, sich brillant in Szene zu setzen und trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, misstraute sie weiterhin der Ehrlichkeit in seinen Motiven.
    Ihr Gönner kam zurück. In jeder Hand hielt er einen Champagnerkelch. Doro nahm Haltung an, drückte den Rücken durch und bemühte sich um ein glaubwürdiges Lächeln.
    „Entschuldigen Sie bitte, aber ich wollte es mir nicht nehmen lassen, Ihnen das erste Glas persönlich zu überreichen“, sagte er. Der entwaffnende Charme in seiner Stimme, machte es ihr nicht leicht, ihrer ursprünglichen Linie treu zu bleiben.
    Sie nahm ihm eines der Gläser ab, während Heyder sich auf den Stuhl setzte, der ihr gegenüber stand. „Ich möchte mich noch einmal bei Ihnen bedanken, Frau Bergmann, dass Sie meiner Einladung nachgekommen sind“, entgegnete er leise.
    „Ich glaube es liegt an mir, mich für die Einladung zu bedanken.“
    „Waren Sie schon einmal hier?“
    Doro schüttelte den Kopf. „Nein. Lokale wie dieses übersteigen meine finanziellen Möglichkeiten.“ Bei weitem, fügte sie in Gedanken hinzu.
    „Dann lassen sie uns auf einen schönen Abend anstoßen“, erwiderte Heyder und erhob sein Glas.
    „Auf einen schönen Abend“, erwiderte sie seinen Toast,
    führte den Kelch an ihre Lippen und probierte einen zaghaften Schluck. Das Zeug roch wie der Birnenmost ihrer Großmutter und genau so

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