Dämonendämmerung - Die Auserwählte (German Edition)
anleiten sollte vorauszugehen.
„Danke, gleichfalls“, erwiderte Alexander und warf ihr zum Abschied ein fragendes Lächeln zu.
Doro und Heyder traten vor den Hoteleingang hinaus. Die nasskalte Luft des Herbstregens schlug ihnen nach der Wärme des Restaurants eisig entgegen. Heyders Maybach stand bereits auf der Auffahrt und der Fahrer wartete vor dem Hoteleingang. Er hielt einen aufgespannten Regenschirm in der Hand, um sie trockenen Fußes zur Limousine zu begleiten. Es musste schon eine ganze Weile regnen, denn auf dem Asphalt hatten sich erste Pfützen gebildet.
„Vielen Dank für diesen wunderschönen Abend“, verabschiedete sie sich.
Heyder nickte geschmeichelt. „Ich würde mich ehrlich freuen, Sie in meinem Team zu begrüßen, Dorothea.“
Sie lächelte in sich gekehrt. Während sie einstieg, gab Heyder dem Fahrer letzte Instruktionen, bevor er die Wagentür schloss.
Kaum hatte sich der Wagen in Bewegung gesetzt, galt Doros Aufmerksamkeit dem zukunftsträchtigen Umschlag, den ihr Heyder vor zwei Stunden überreicht hatte. Mit zittrigen Händen zerrte sie das mehrseitige Schreiben aus der Briefhülle hervor. Das spärliche Licht im Wageninnern reichte gerade aus, damit sie den Text entziffern konnte. Ihre Augen flogen über die Seiten. Wenn sie bei Heyder zusagte, betrug ihr monatlicher Verdienst fast das Doppelte wie beim Boten . Er stellte ihr einen Firmenwagen zur Verfügung. Außerdem sicherte er ihr, neben Weihnachts- und Urlaubsgeld, auch eine zusätzliche jährliche Gratifikation in Höhe von bis zu drei Monatsgehältern zu, wenn die Firma ihre Unternehmensziele erfüllte. Die Konditionen waren nicht nur akzeptabel, sie waren fantastisch! Ihre anfängliche Euphorie geriet ins Wanken, denn derartig gute Angebote hatten in aller Regel immer ihren Preis. Vielleicht wäre es ratsamer, vorsichtig zu sein, ehe… Doro verbannten die aufkeimenden Zweifel aus ihren Gedanken. Zum Teufel mit der ewigen Vernunft. Sie wollte endlich wieder leben. Heyder hatte ihr gegenüber ein großzügiges Angebot gemacht. Also, warum sollte sie sich alles durch ihr ewig schlechtes Gewissen vermiesen lassen. Die letzten Jahre über hatten sie ihre ständigen Selbstzweifel oftmals an den Rand jeglicher Lebensfreude gebracht. Sie hatte sich nutzlos und überflüssig gefühlt. Jetzt gab ihr endlich wieder jemand das Gefühl, dass er ihre Qualitäten schätzte.
Doro betrachtete ihr Gesicht in der Spiegelung der Scheibe. Wie die Erscheinung eines guten Geistes legten sich ihre Konturen schemenhaft vor die fahle Nachtlandschaft. Ihre sinnlichen Lippen umspielte ein verstecktes Lächeln, das mit jedem Wimperschlag sichtbarer und breiter wurde. Das erste Mal seit langer Zeit spürte sie im Ansatz wieder eine Art von Selbstwertgefühl. Eine Welle des Stolzes, des Glückes und der Zuversicht brandete durch ihren Körper. Heyder mochte vielleicht kein Sympathieträger sein, aber so wie es aussah, sicherte er ihre Zukunft. Sie schmiegte sich in das handschuhweiche Leder des Rücksitzes, schloss die Augen und ließ ihrer Fantasie freien Lauf wie ihr neues Leben aussehen konnte.
Gelal wachte an ihrem Bett. Sie schlief unruhig, ihre Träume wühlten sie auf. Die Daunendecke war bis zu ihrem Bauch heruntergerutscht. Die obersten Knöpfe ihres Nachthemdes standen offen und gaben den Blick auf ihre porzellanweiße Haut frei. Die sachte Wölbung, verriet den Ansatz ihrer verführerischen Brüste. Verlangen stieg in ihm auf und auch der Schmerz, den es ihm bereitete, seine Auserwählte nicht nach seinem Begehr berühren zu dürfen. Unwillig riss er den Kopf in den Nacken, als wolle er sich von einem erdrückenden Angriff befreien. Er weitete seine Nüstern. Im Moment blieb ihm nur der berauschende Duft ihrer Emotionen. Es lag in dem Wohlgeruch, den sie verströmte, der heutige Tag hatte ihr Glück und Zufriedenheit beschert. Er beugte sich zu ihr herab. Ihr ganzer Leib duftete süß wie ein voll erblühter Fliederstrauch in der Abendsonne. Er war nicht in der Lage, weiter dagegen anzukämpfen; der Trieb in ihm gewann die Oberhand. Die Kralle seines rechten Zeigefingers hakte sich behutsam unter die Knopfleiste ihres Nachtgewands und schob den Stoff bei Seite. Die Kühle im Zimmer überzog die Haut ihres Oberkörpers mit einer zarten Gänsehaut und ließ ihre Brustwarze steif werden. Vorwitzig ragte ihm das kleine, feste Kügelchen der Lust entgegen. Es hatte einen hellen, fast schamhaften Rosaton, der genauso zerbrechlich
Weitere Kostenlose Bücher