Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition)
Alexanders Züge.
„Warum nur machen sich selbst Dämonen zum Idioten, wenn es um eine Frau geht?“, murmelte Tim. Trotz dieser Worte widersprach er dem Wunsch seines Freundes nicht. Er wusste, unterbräche er die Transfusion und verursachte so den Tod Sariels, würde Alexander ihm dies niemals verzeihen. Und, schlimmer noch, der Dämon wäre für immer sein Feind.
„Und jetzt?“ Die Worte waren kaum hörbar. Alexanders Teint war mittlerweile zu einem durchscheinenden Weiß verblasst.
„Besser. Sie wird bald aufwachen.“
„Gut.“ Alexanders Kopf fiel auf die Seite. Trotzdem konnte Tim das Lächeln sehen, das über Alexanders Züge glitt. Wäre sein Freund ein Mensch, hätte er sein Leben längst verwirkt.
„Genug.“
Es war nicht der Ifrit, der diese Worte sprach. Mit einem Ruck hob Tim den Kopf. Er war so versunken in das schwache Flattern von Alexanders Puls gewesen, dass er die Halbdämonin nicht beachtet hatte. Ohne zu antworten, stoppte er die Transfusion. Der Ifrit war noch am Leben. Vielleicht hatte er eine Chance.
„Was …? Was ist geschehen?“
Sariel griff sich an den Kopf und setzte sich langsam auf. Sie sah bereits besser aus, was erstaunlich war, wenn man bedachte, dass Tim die Infusion erst vor wenigen Minuten unterbrochen hatte.
„Sie haben eine Droge genommen. Mitten im Verwandlungsprozess. Was eine solche Dummheit war, dass mir dafür die Worte fehlen“, antwortete Tim. Er war wütend. Sein bester Freund befand sich in Lebensgefahr, weil Sariel verantwortungslos gehandelt hatte. Auch wenn sie nicht wissen konnte, wie ihr Körper auf Drogen reagieren würde … verdammt! Man nahm keine Drogen egal ob man sich mitten in einer Verwandlung befand oder nicht.
„Das tut mir leid … Aber … wer sind Sie? Sie sehen nicht aus wie ein Arzt.“ Sariel musterte Tim mit kritischem Blick, dann sah sie sich in dem Raum um, bis sie –zuletzt – die Gestalt entdeckte, die auf der anderen Seite der Matratze lag.
„Was geht hier vor?“ In ihrer Stimme schwang Angst mit, Ungewissheit.
Sie ist nicht sicher, ob sie Alexander trauen kann, schoss es Tim durch den Kopf.
„Er hat sein Leben riskiert, um Sie zu retten. Ohne sein Blut wären Sie bereits tot. Ich bin mir nicht sicher, ob er es schafft.“
Sariels Gesicht, das vor wenigen Sekunden noch eine gesündere Farbe angenommen hatte, wurde kalkweiß.
„Das wusste ich nicht“, flüsterte sie. „Es tut mir so unendlich leid. Warum hat er das getan?“
„Das müssen Sie ihn fragen. Und, um Ihre erste Frage zu beantworten: Mein Name ist Tim Buchanan. Ich bin Alexanders Freund, und er bat mich, Ihnen zu helfen.“ Ohne Sariels Reaktion abzuwarten, wandte sich Tim wieder Alexander zu. Er fühlte den Puls des Ifrit. Schwach, zu schwach. Es galt schnell zu handeln, wenn er das Leben seines Freundes retten wollte. „Helfen Sie mir.“
Vorsichtig hob Tim die reglose Gestalt des Dämons von der Matratze. Sein Freund war trotz seiner muskulösen Gestalt leicht wie eine Feder. Die Bluttransfusion hatte dafür gesorgt, dass sein menschlicher Körper Gewicht verlor und dabei war, sich aufzulösen. Dieser Prozess konnte nur dann eine heilende Wirkung erhalten, wenn er durch Feuer unterstützt wurde.
„Schichten Sie Holz auf. Schnell.“ Tim trat mit Alexander in seinen Armen vor die Tür und nickte mit dem Kopf zu einem Holzstapel hinüber, der unter dem Vordach aufgeschichtet war. Dann bettete er Alexander auf das Gras und half Sariel. Es dauerte für sein Empfinden viel zu lange, bis sie den großen Holzhaufen entzündet und in ein flammendes Inferno verwandelt hatten.
Als es endlich soweit war, schob er den reglosen Körper seines Freundes vorsichtig in die Flammen. Alexander musste vollständig verbrennen, nur dann hatte der Feuerdämon eine Chance, den Blutverlust zu überleben und seinen Körper neu zusammenzusetzen.
„Wir haben Glück, dass es in den letzten Tagen so viel geregnet hat, sonst würden wir den ganzen verdammten Wald abfackeln“, brummte Tim, nachdem das Werk vollendet war. Es gab nichts, was er sonst noch für seinen Freund tun konnte. Außer zuzusehen, wie sein Körper von den Flammen vernichtet wurde. Ein grauenvoller Anblick, der ihn mit Angst erfüllte.
Sariel schien es nicht anders zu ergehen. Ihre Atmung steigerte sich zu einem hektischen Stakkato. Trotzdem schaffte er es nicht, sich um die Frau zu sorgen. Zu groß war die Wut über das, was sie Alexander angetan hatte.
21
„Du kannst
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