Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition)
Halder auf einen Handel eingehen würde.
Die Minuten verstrichen unendlich langsam, ohne dass der Banker seine Augen öffnete. Sein Energiefeld fühlte sich kräftiger an. Fast so, als habe die Aussicht, Macht über den Dämonen zu gewinnen, Halder neues Leben eingehaucht. Alexander verwünschte sich. Seine Taktik war nicht aufgegangen. Schlimmer, er hatte versagt.
„Ifrit! Du wirst dich mit dem Siegel des Salomon an mich binden. Das beseitigt gleichzeitig diesen unseligen Drang, mich zu töten.“
„Und wenn ich es nicht tue?“
Alexander materialisierte sich noch, bevor er diese Frage aussprach. Das Siegel des Salomon war das Schlimmste, was einem Dämon passieren konnte. Im Stillen verfluchte er sich. Er hätte es wissen müssen. Natürlich würde Halder die einzige Möglichkeit nutzen, die es gab, um einen Dämon für immer in seinen Dienst zu stellen. Mit diesem Siegel gewann der Banker allumfassende Macht über Alexander. Der Dämon würde jeden Wunsch des Menschen erfüllen müssen. Mit einer Ausnahme: Er würde auch weiterhin niemanden töten können, der sich nicht eines Mordes schuldig gemacht hatte. Davon abgesehen gab es nichts, was er dem Banker dann abschlagen könnte.
„Du kennst die Antwort.“
„Nein.“ Die Ablehnung wurde von einem Schmerz begleitet, den er nie zuvor gespürt hatte. Obwohl er in diesem Moment keine energetische Verbindung zu Sariel hatte, wusste er, wie ihre Lebenskraft mit jeder Sekunde abnahm. Fast meinte er zu spüren, wie der Tod in ihren Körper kroch. Sich ausbreitete.
„Dann stirbt sie.“ Halder schloss die Augen.
Während sich das Schweigen zwischen ihnen ausdehnte, tobte in Alexander ein Kampf. Er konnte sich nicht von diesem Mann beherrschen lassen. Er konnte nicht seine Seele verkaufen, um eine Halbdämonin zu retten.
„Nein.“ Das Wort war mehr eine Bestätigung für ihn selbst als an Halder gerichtet.
„Oh, doch. Du wirst es tun. Ich spüre es.“
20
„Konntest du herausfinden, wie wir sie retten können?“, fragte Tim.
„Ja. Aber ich brauche deine Hilfe.“ Alexander streckte sich neben Sariel auf dem Bett aus und hielt Tim ein Kästchen hin. „Sie braucht eine Blutübertragung. Von meinem Blut. Laut Halder das einzige Mittel, um sie zurückzubringen.“
„Wie viel von deinem Blut?“
Alexander zuckte mit den Schultern. „Bis sie beginnt aufzuwachen.“
„Und was geschieht, wenn sie zu viel benötigt?“
„Dann sterbe ich.“
„Alexander, weißt du, was du da sagst? Du bist bereit, für ein Mädchen, das durch eigene Dummheit dem Tode nahe ist, dein Leben zu opfern!“
Alexander schloss für einen kurzen Moment seine Augen. „Wir müssen es versuchen. Möglicherweise benötigt sie nur wenig. Außerdem ist es nicht so leicht, einen Dämon zu töten. Und jetzt beginne!“
„Es ist verdammt lange her seit ich so etwas getan habe“, murmelte Tim vor sich hin, begann aber trotzdem mit der Arbeit und legte einen Schlauch, der Alexanders Blut in Sariels Körper leiten würde. „Was, wenn sie es nicht überlebt?“, fragte sein Freund, nachdem er die Transfusion gelegt hatte. „Sie ist geschwächt, dein Blut ist so stark, dass es sie auf der Stelle töten kann.“
„Es ist ihre einzige Chance. Wenn mein Blut sie nicht umbringt, wird sie leben.“
„Bist du sicher, Halder hat die Wahrheit gesagt? Nach allem, was ich über ihn weiß, kann man ihm nicht trauen.“
„Es ist wahr. Sei gewiss, mein Freund. Halder gewinnt zu viel, um mit einer Lüge alles zu zerstören.“
„Was hast du ihm versprochen? Ich dachte, du hattest ihn so weit, zu glauben, dir sei nur an Macht gelegen. Du sagtest doch, du hättest ihn überzeugt, es sei in seinem Interesse, dir zu helfen!“
„Ich habe versagt.“ Alexander sprach diese Worte gerade laut genug, dass Tim sie hören konnte.
Sein Freund schwieg für einen Augenblick, dann drang er weiter in ihn: „Was musstest du ihm geben?“
„Zu viel.“ Der Dämon schloss die Augen und wandte sein Gesicht ab.
„Wie geht es ihr, mein Freund?“ Alexanders Stimme war kaum zu hören. Die Gesichtsfarbe des Dämons hatte den Ton von Asche angenommen. Er war schwach, so viel wusste Tim, auch ohne Alexanders Aura abtasten zu können.
„Ihre Atmung ist ruhiger. Der Puls stärker, aber sie ist noch immer nicht erwacht. Ich kann sie nicht mehr länger mit deinem Blut versorgen, sonst stirbst du zusammen mit ihr.“
„Das wäre nicht das Schlechteste.“ Ein Lächeln stahl sich auf
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