Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition)
aufhören, in die Flammen zu starren, mein Freund. Ich bin hier.“
Alexander trat aus dem Blockhaus. Offensichtlich hatte er sich dort materialisiert, um sich anzukleiden, denn eine Jeans, die zu groß für ihn war, hing lose auf seinen Hüften. Das Hemd ließ den Blick auf einen Oberkörper frei, der muskulös und klar definiert war. Der Dämon hatte einen Körper, von dem die meisten Männer nur träumen konnten. Sariel merkte, wie ihr das Blut in den Kopf stieg. Es war nicht nur Verlegenheit, sondern noch ein anderes Gefühl. Sie drängte es zurück. Darin hatte sie Übung. Viel Übung.
Alexander ging auf Tim zu und legte seine Hand auf dessen Schulter.
„Danke. Ohne dich hätte ich die Transfusion nicht überlebt.“
„Es war nichts“, murmelte Tim. Dann aber starrte er auf Alexanders Brust. In dem Ausschnitt, den das Hemd freiließ, schimmerte eine runde Markierung, die einem Tattoo ähnelte oder … einem Brandzeichen. „Du hast nicht … Du kannst nicht …„ Tims Stimme war nicht mehr als ein heiseres Flüstern. „Was hast du getan?“
In seiner Frage schwang ein anklagender Tonfall mit. Alexander hob abwehrend die Hand.
„Nichts.“ Seine Antwort klang endgültig, verbat jede weitere Frage. Er betrachtete Sariel, sprach jedoch weiter mit Tim. „Ich muss gehen, morgen kehre ich zurück. Bis dahin bitte ich dich, Sariel in die Welt der Dämonen einzuführen.“
Nun sah er wieder zu Tim, und Sariels Kehle schnürte sich zu. Er klang distanziert und kühl, sein Blick hatte ihr einen eisigen Schauer den Rücken herunterjagen lassen.
„Erkläre ihr alles, was sie wissen muss. Und dann sorge dafür, dass sie verschwindet.“
„Alexander, ich wollte doch nicht … es tut mir …“
Sein harter Ausdruck ließ sie mitten im Satz innehalten. „Ich will sie nie wiedersehen.“
Noch bevor Tim antworten konnte, stieg eine schlanke Rauchsäule an der Stelle empor, an der Alexander gestanden hatte.
„Kommen Sie.“
Mit versteinerter Miene drehte sich Tim zu Sariel um und deutete auf den Eingang seiner Behausung. „Wenn ich Alexanders Wunsch erfüllen soll, gibt es viel zu tun.“
„Warum hasst er mich? Und warum hat er mein Leben gerettet, wenn er mich so verabscheut?“ Sariels Frage war mehr ein Hauch, kaum hörbar durch das Knacken des Feuers, das langsam niederbrannte.
„Ich weiß es nicht.“ Tim zuckte mit den Schultern. Er konnte seinem Freund nicht verdenken, wütend zu sein. Halder hatte ihm alles abverlangt, was ein Dämon geben konnte. Aber das würde er Sariel nicht sagen. Es war ihre Schuld. Wäre sie nicht so dumm gewesen, Drogen zu nehmen, wäre all das niemals geschehen. Tim würde der Bitte seines Freundes Folge leisten, aber er würde es nicht gerne tun.
„Ich habe ihn nicht darum gebeten!“ Der wütende Ausruf unterbrach seine Überlegungen. Sariel blockierte seinen Weg in das Blockhaus. In ihren Augen loderte ein wütendes Feuer, blaue Flammen züngelten über ihre Haut. Ein faszinierender Anblick, dachte Tim mit distanziertem Interesse. Die meisten Menschen würden diese blauen Flammen nicht wahrnehmen, so unwirklich und durchscheinend waren sie. Aber sein Blick war geschult. Trotzdem hatte er etwas Vergleichbares nie gesehen. Sariel hatte die Verwandlung mit Hilfe von Alexanders Blut überlebt. Es würde interessant sein zu beobachten, welche Fähigkeiten es zusammen mit der Droge in ihr entfachte.
„Warum hat er mich nicht sterben lassen, wenn ich ihm so zuwider bin?“
„Ich weiß es nicht. Diese Fragen müssen Sie Alexander stellen. Ich bin hier, um Sie zu unterrichten. An Ihrer Stelle würde ich abwarten. Die Wut eines Dämons ist gefährlich. Wenn ihr euch nicht gegenseitig umbringen wollt, schlage ich vor, Sie beherrschen sich!“
Ohne sie weiter zu beachten, schob er sich an ihr vorbei. Er wusste, sein Verhalten konnte tödlich sein. Wenn Sariel die Kontrolle über ihre Emotionen entglitt, wäre sie nicht nur in der Lage, die gesamte Umgebung zu verwüsten, sondern auch ihn zu töten!
„Ich weiß nicht, wie viel Alexander Ihnen bereits über das Wesen der Dämonen erzählt hat“, begann Tim, nachdem Sariel an seinem großen Tisch Platz genommen hatte. „Aus diesem Grund beginne ich mit den Grundlagen. Wir haben nicht allzu viel Zeit, und es ist notwendig, dass Sie zumindest die Grundzüge dessen kennen, wozu ein Dämon fähig ist. Also hören Sie gut zu, denn ich werde mich nicht wiederholen.“
Sariel nickte.
„Feuerdämonen sind die Geister
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