Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition)
sich verbesserte und auch Alexander war mit ihren Fortschritten zufrieden. Selbst ihr Onkel machte keine Probleme. Er rief Alexander in diesen Tagen nicht ein einziges Mal zu sich. Fast hatte es den Anschein als habe Torsten Halder die Existenz des Ifrit vergessen.
Sie wird von Tag zu Tag besser . Alexander stand an der Seite des Trainingsrechtecks und beobachtete Sariel bei einer Serie von Bewegungsabläufen. Ihre Körperhaltung war perfekt, die Bewegungen, die sie vollführte verwoben sich zu einem komplizierten Energiemuster, das er so grazil und schwerelos noch nie zuvor gesehen hatte. In einigen Jahren könnte sie die beste Kalari-Kämpferin sein, der er je begegnet war. Schon jetzt war sie auf einer weitaus höheren Stufe angelangt, als er es in der kurzen Zeit für möglich gehalten hätte. Nicht lange und sie könnten das Training mit Waffen beginnen. Zuvor aber musste er ihr die rituelle Einölung zeigen. Er hätte es längst tun sollen, aber dazu musste er sie berühren und Energiepunkte aktivieren, die er nicht zum Leben erwecken wollte. Auch so fiel es ihm schon schwer genug, der Versuchung ihres Körpers zu widerstehen.
Ich bin nichts anderes als ein Sklave, rief er sich in Erinnerung . Und als solcher steht es mir nicht zu sie zu berühren oder in ihr etwas anderes als meine Schülerin zu sehen.
Mit einer bewussten Anstrengung zwang er sich, an etwas anderes zu denken.
„Morgen hast du frei“, sagte Alexander, nachdem Sariel ihre Übungen beendet hatte. „Wir treffen uns erst um neun Uhr abends.“
Sariel sah sich skeptisch um. „Aber dann wird es dunkel sein und hier gibt es keine Beleuchtung.“
„Das ist der Sinn der Sache.“
Die Trainingshalle war dunkel. Kein einziger Lichtfunke, nicht einmal ein weit entfernter Stern erhellte den großen Raum.
„Alexander, bist du hier?“, rief sie zögerlich.
„Ja. Komm herein.“ Seine Antwort klang, als sei er am anderen Ende der Halle. Verflixt . Er erwartete tatsächlich, dass sie ihren Weg durch die tiefe Schwärze, die sie umgab, fand. Bei ihrem Glück fiele sie in das Kalari. Sariel zog eine Grimasse. Sie sah sich schon bäuchlings dort unten liegen und ihr Pech verfluchen, während Alexander sie in seiner gleichgültigen Art tadelte, weil sie die Trainingsfläche nicht mit dem rechten Fuß zuerst betreten hatte.
Genug ermahnte sie sich. Sie fände ihren Weg, ohne zu stolpern oder zu fallen. Mit einem tiefen Atemzug setzte sie einen Fuß nach vorne. Obwohl sie genau wusste, dass es bis zum Kalari mehrere Meter waren, war sie unsicher. Es fiel ihr schwer, in der Dunkelheit abzuschätzen, wie weit sie bereits gekommen war.
Noch ein paar Schritte. Nach ihrer Berechnung hatte sie noch zwei Meter, bevor sie wirklich darauf achten musste, wohin sie ihre Füße setzte.
„Was ist los?“ Nicht so ängstlich!“
Klar. Er muss ausgerechnet jetzt damit anfangen mich zu drängen.
„Ich bin gleich da. Ich sehe nichts, falls dir das noch nicht aufgefallen ist“, sagte sie sarkastisch.
„Das ist der Sinn der Übung.“
„Ich weiß. Ich weiß.“
Wieder tastete sie sich ein paar Zentimeter nach vorne, hob den linken Fuß setzte ihn vorsichtig auf, zog den rechten nach und prallte gegen ein Hindernis, das sie in der Dunkelheit nicht sehen konnte . Zischend entwich Luft aus ihren Lungen, dann wurde sie von starken Armen gehalten und einen Schritt zurückgesetzt.
„Ich habe nichts davon gesagt, dass du mich umrennen sollst.“
„Umrennen? Ich bewege mich wie eine Schnecke. Außerdem ist es stockdunkel!“
„Beruhige dich.“ Alexander klang amüsiert. „Du solltest nur nicht schneller unten anlangen, als dir lieb ist.“ Alexander umfasste ihre Hüften mit beiden Händen und hob sie hinab. „Gut so“, sagte er, nachdem sie wie von selbst ihre rechte Hand erst auf den Boden, dann an ihre Stirn führte.
Sariels Puls steigerte sich zu einem rasenden Hämmern, was sie aber weitaus mehr beunruhigte, war die gleichzeitige Beschleunigung seines Pulsschlags, die sie durch die Verbindung spürte. Die Energie floss schneller durch seinen Körper und bildete Wirbel, die vorher nicht da gewesen waren. Seine Aura verdichtete sich, wurde drängender, von einer Sehnsucht erfüllt, mit der er Sariel enger an sich heranzog. So nah, dass sich ihre Körper berührten.
„Lass uns beginnen.“ Alexander löste sich so schnell von Sariel, als hätte ein Magnet den Pol geändert. Und obwohl sie es der Verbindung wegen hatte kommen sehen, taumelte
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