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Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition)

Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition)

Titel: Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Kluger
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So. Jetzt bist du vorbereitet. Lass uns anfangen.“ Saraswati trat zurück und musterte Sariel kritisch. „Das Training hat dir gut getan. Man sieht es an deiner Haltung. Vielleicht wird es doch nicht so schrecklich, wie ich dachte.“ Trotz der harschen Worte lächelte die Dämonin. Sie verbeugte sich und legte die rechte Hand auf ihr Herz. „Sariel, es ist mir eine Ehre deine Lehrmeisterin zu sein.“
    Sariel verbeugte sich ebenfalls. „Ich danke dir von ganzem Herzen“, erwiderte sie. Mit Erstaunen bemerkte sie, dass sie die Wahrheit sprach.
     
    „Ich mache mir Sorgen, Tim“, sagte Sariel und wanderte in der Blockhütte auf und ab. Vor wenigen Tagen hatte Tim Buchanan ihr das „Du“ angeboten und sie war froh auf die förmliche Anrede verzichten zu können. In den letzten Wochen war er zu einem Freund geworden. Sariel verbrachte mittlerweile mehr Zeit mit ihm als mit ihren gleichaltrigen Kommilitonen. Das war nicht die Schuld von Michelle oder Mirko. Sie ging noch immer regelmäßig mit den beiden einen Kaffee trinken oder abends aus – wenn sie nicht zu müde vom Training war - aber sie konnte momentan ihr Herz nicht für Gespräche erwärmen, die sich um belanglose Themen drehten.
    Tim schob ihr schweigend eine Tasse Tee hinüber, seine Antwort auf ihre Gefühlsausbrüche. Sie setzte sich an die Esstheke und nahm einen Schluck. „Wie kannst du so ruhig und gelassen sein? Er ist jetzt seit einer Woche in der Gewalt meines Onkels. Eine Woche!“
    „Ich weiß“, sagte Tim. „Aber wir können nichts tun, außer unsere Versprechen zu erfüllen.“
    „Wie ich das hasse!“ Sariel rieb sich die Augen und stützte ihren Kopf auf die Hände. Sie war müde. Saraswati hatte offensichtlich den Ehrgeiz, Alexanders Training an Härte zu überbieten. „Ich überlege ernsthaft, mit meinem Onkel zu reden. Ich könnte ihm drohen  mein Aktienpaket zu verkaufen.“
    „Ich glaube nicht du würdest lange genug leben, um diese Drohung wahrzumachen.“ Tims trockene Bemerkung holte Sariel in die Realität zurück. „Du glaubst, er würde mich töten?“ Sariel brach ab und schlug sich mit der Hand gegen die Stirn. „Es tut mir leid, mittlerweile müsste ich kapiert haben, dass mein Onkel vor nichts zurückschreckt.“
    „Es tut mir leid, Sariel. Aber so ist es nun einmal.“ Tim sah sie mitfühlend an. „Außerdem hast du Alexander versprochen, Halder fern zu bleiben. Das Mindeste, was du tun kannst, um ihm zu helfen, ist dieses Versprechen zu halten.“
    „Ich weiß. Ich weiß.“ Sariel sprang erneut auf und wanderte ruhelos durch den kleinen Wohnraum. „Aber es fällt mir schwer.“
    „Warum kehrst du nicht nach Paris zurück und ruhst dich für das morgige Training aus?“, schlug Tim vor.
     „Ich gehe dir auf die Nerven nicht wahr?“
    „Nein!“ Tims Protest klang nicht echt.
    „Doch. Du bist nur zu freundlich, um es zuzugeben. Ich weiß, ruhelose Halbdämonen sind anstrengend.“ Sariel lächelte kläglich. „Ich werde versuchen zu schlafen. Saraswati scheint ohnehin darauf aus zu sein, mir zu beweisen, wie schlecht meine Kondition im Vergleich zu ihrer ist.“
    „Lass dich von ihr nicht einschüchtern. Saraswati ist jung und hat andere Interessen, als einer Halbdämonin zu helfen. Sie steht in Alexanders Schuld, das ist der einzige Grund, aus dem sie dich trainiert. Sei achtsam, ich bin mir nicht sicher, ob sie dir wohl gesonnen ist.“
    „Alexander scheint der einzige freundliche Dämon zu sein, den es gibt“, murmelte Sariel. „Warum sind sie alle nur so seltsam?“
    „Du vergisst, ein Dämon ist kein Mensch. Tatsächlich haben sie nur wenige Charaktereigenschaften mit uns gemein. Wenn du das Wesen der Dämonen, speziell der Ifrit, ergründen willst, beschäftige dich mit ihrem Element. Versuche, das Feuer zu verstehen und du wirst die Ifrit besser begreifen können.“
    „Feuer?“ Sariel zuckte mit den Schultern. „Ich habe mir bisher keine großen Gedanken darüber gemacht. Man kann sich daran wärmen, sich verbrennen oder es zum Kochen benutzen. Alexander nutzt es als Lichtquelle in Tisavar. Aber davon abgesehen gibt es nicht viel darüber zu wissen.“
    „Glaubst du? Immerhin ist ein großer Teil deines Wesens ebenfalls diesem Element verbunden. Du wirst sehen, sobald du mehr über das Feuer weißt, wirst du nicht nur die Dämonen verstehen, sondern auch ihre Stärken und Schwächen. Und das kann dir einen wertvollen Vorteil verschaffen. Denn über dich, eine Halbdämonin, wissen

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