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Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition)

Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition)

Titel: Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Kluger
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verschwieg nur eines: Die Dämonin hatte gesagt, sie könne nach Dschinnanyar sobald sie die Frage, warum sie beim Kämpfen weder etwas zu gewinnen und noch zu verlieren habe, beantworten konnte. Aber das war nicht wichtig. Die Kunst des Kämpfens bestand nicht darin Antworten zu finden, sondern darin, zu gewinnen. „Was ist mit Alexander? Hast du ihn getroffen?“
    Tim schwieg einige Sekunden, bevor er ihre Fragen beantwortete: „Er materialisierte sich heute Morgen in meiner Blockhütte. Mehr tot als lebendig. Scheinbar dachte Halder er wäre zu geschwächt um sich auflösen zu können und ließ die üblichen Vorsichtsmaßnahmen außer Acht. Alexander konnte nur wenige Minuten bleiben. Dein Onkel bemerkte ziemlich schnell seinen Irrtum und rief ihn sofort zu sich zurück.“
    Tim hob den Kopf und sah Sariel an. „Ich bin mir nicht sicher, ob Alexander diesen Tag überlebt.“
    „Ich gehe noch heute nach Dschinnanyar.“ Sariel stand auf, bereit sich aufzulösen und nach Tisavar zurückzukehren.
    „Warte.“ Tim berührte leicht ihren Arm. „Es gibt einige Informationen, die ich für dich habe. Ich kenne den Namen von Alexanders Mentor in Dschinnanyar. Er wird dich unter seinen Schutz stellen, denn er schuldet Alexander einen Gefallen. Davon abgesehen wirst du auf dich allein gestellt sein. Und gib dich keiner Illusion hin. Ibrahim Ebn Abu Ayub ist geachtet unter den Dämonen, aber auch er hat Widersacher. Hüte dich vor allem vor denen, die freundlich sind. Das sind die Gefährlichsten. Wenn du mit einem Dämon sprichst, egal mit wem, achte darauf, die Höflichkeitsformeln zu verwenden, die Saraswati dir beigebracht hat. Dämonen halten nichts von modernem Gehabe. Sei darauf gefasst, auch andere Wesen in Dschinnanyar anzutreffen. Ich weiß nicht welche, es gibt fast keine Informationen über diesen Ort und Alexander hat nur wenig erzählt, aber ich weiß, dass dort nicht nur Dämonen anzutreffen sind.“ Tim ließ Sariels Arm los. „Es tut mir leid, es ist nicht viel, was ich dir sagen kann. Möglicherweise ist Saraswati bereit dir weitere Hinweise zu geben. Aber versprich mir eines: Pass auf dich auf! Alexander würde nicht wollen, dass du seinetwegen dein Leben aufs Spiel setzt. Wenn du das Gefühl hast, die Gefahr ist zu groß, kehre zurück.“
    „Das kann ich dir nicht versprechen“, sagte Sariel. Dieses Mal ließ sie sich nicht zurückhalten. Sie löste sich auf und kam Sekunden später in der Trainingshalle von Tisavar an.
     
    „Du brauchst mich?“, fragte Saraswati, die nicht ihre Trainingskleidung, sondern einen wunderschönen sonnengelben Sari trug.
    „Ja. Es tut mir leid, dass ich dich hierher zurück bitten musste, nachdem wir das heutige Training bereits beendet haben, aber ich muss nach Dschinnanyar. Sofort!“
    „Ich verstehe.“ Saraswati nickte und sah Sariel nachdenklich an. „Aber du weißt, du bist nicht fertig ausgebildet. Du hast die entscheidende Frage noch nicht klären können und was die Waffen betrifft, haben wir bisher nur mit Säbeln und Schwertern gearbeitet. Viele Dämonen bevorzugen Wurfsterne oder sarazenische Dolche.“
    „Ich weiß, aber wir haben keine Zeit mehr, das Ende meiner Ausbildung abzuwarten. Alexander ...“ Sariel schluckte. „Er hat möglicherweise nicht mehr lange zu leben.“
    „Dann komm. Ich werde dich hinbringen.“ Saraswati nahm Sariels Hand. Gemeinsam lösten sie sich auf, um kurz darauf in einer Schlucht anzukommen. Rings um sie herum ragten Bergwipfel in die Höhe. Über ihnen zogen große weiße Wolken am Himmel entlang.
    „Das ist der Eingang zu Dschinnanyar“, sagte Saraswati und wies auf den Ausgang der Schlucht, der etwa zweihundert Meter entfernt war. Auf den ersten Blick sah Sariel nichts Ungewöhnliches, doch dann konnte sie Dunstschleier erkennen, die vom Boden aufstiegen. Obwohl sie fast durchsichtig waren, konnte Sariel nicht ausmachen, was sich hinter ihnen befand. Nur die Atmosphäre, die diesen Ort umgab, drang zu ihr. Ein Schauer lief ihren Rücken hinab. Sie hatte Dschinnanyar noch nicht betreten und doch war ihr der Ort schon unheimlich. Die starke, elementare Kraft, die ihr entgegenschlug, nahm ihr fast den Atem.
    „Warst du schon einmal dort?“, fragte sie Saraswati, die regungslos neben ihr stand.
    „Nur einmal“, antwortete die Inderin.
    „Weißt du, wie ich zu Alexanders Mentor gelange? Wo ich ihn finden kann?“
    „Das ist einfach“, Saraswati lächelte, aber sie sah nicht glücklich aus. „Du musst dich auf

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