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Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition)

Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition)

Titel: Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Kluger
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kamen näher. Der Alkoholdunst, der von ihnen ausging, waberte zu ihr. Vorsichtig trat sie einen Schritt zurück. Hätte sie sich doch nur gleich aufgelöst! Jetzt war es vorbei mit der Ruhe, die sie dazu brauchte.
    Die Drei waren etwa fünf Meter von ihr entfernt und fächerten sich auf. Zwei kamen von je einer Seite auf sie zu, während der Mittlere den direkten Fluchtweg versperrte. Ein ungutes Gefühl breitete sich in Sariels Magen aus. Zuvor war sie genervt gewesen, jetzt aber bekam sie Angst.
    Ohne die Männer aus den Augen zu lassen, ging sie rückwärts. Stolperte über einen Stein und wäre fast gestürzt. Die Angst wurde von Hysterie verdrängt.
    Sie waren zu dritt!
    Stille senkte sich über die vier Gestalten hinab. Ihre Verfolger wirkten nicht mehr betrunken, sondern konzentriert. Sariel wurde immer mehr an den Rand der einsamen Fläche getrieben. Dorthin, wo die heruntergekommene Mauer die Wiese begrenzte.
    Sie musste sich auflösen, verschwinden bevor mehr passierte als das stille Unheil, das von den Typen ausging. Ihr Atem ging stoßweise, ihr Herz raste und alles, was sie an Konzentration aufbringen konnte, war darauf fokussiert einen Schritt nach dem anderen zu machen, ohne dabei über weitere Hindernisse zu stolpern. Sie wusste, sobald sie fiel, würden die Männer über sie herfallen.
    Schneller als erwartet traf ihr tastender Fuß gegen etwas Hartes, Unnachgiebiges. Die Mauer! Das Ende ihrer Flucht. Keuchend lehnte sie sich mit dem Rücken an die kühlen Steine, während sie versuchte, alle drei Männer gleichzeitig im Auge zu behalten.
    Der Mittlere grinste siegessicher, während der größte von ihnen, der sich von rechts an sie heranpirschte, ein Messer zwischen seinen Händen hin und her warf. Die lange Klinge reflektierte das Mondlicht.
    Bilder wirbelten durch Sariels Kopf. Die Abwehrhaltung, die Saraswati ihr beigebracht hatte. Die Techniken, die gegen mehrere Gegner anzuwenden waren. Aber die Visionen waren zu schnell, zu verschwommen, verschwanden in einer undurchdringlichen schwarzen Wand.
    „Ich werde viel Spaß mit dir haben“, sagte der Messerträger und lachte. Momentan abgelenkt fixierte sie die hässliche Grimasse. Ein Fehler. Bevor sie reagieren konnte, sprang der Mittlere nach vorne, griff ihre Kehle und knallte ihren Kopf gegen die Mauer. Bunte Sterne tanzten vor ihren Augen, als sie versuchte die Dunkelheit, die sie einhüllte, zurückzudrängen.
    Der Angreifer drückte ihr die Luft ab. Verzweifelt versuchte sie seinen Griff zu brechen, krallte ihre Fingernägel in seine Hand, als ein brutaler Griff ihren rechten Arm packte und sie mit einem scharfen Ruck von dem Mann wegriss.
    Die Hand, die ihr eben noch die Luft abgeschnürt hatte, wurde von kaltem Metall abgelöst.
    „Sie gehört mir, Sébastien“, knurrte eine Stimme.
    „ Merde ! Pascal. Das ist nicht fair. Ich hatte sie zuerst. Wenn du mit ihr fertig bist, wird für uns nichts mehr übrig sein.“
    Pascal lachte. „Euer Pech.“ Seine Worte wurden von einem glühenden Schmerz begleitet, der sich von ihrer Kehle quer über ihre Brust zog. Noch bevor sie begriff, dass er sie mit seinem Messer verletzt hatte, schnitt er diagonal über die andere Seite nach oben. So als wolle er ein „X“ in ihre Haut ritzen. Der Schmerz nahm ihr den Atem. Dann aber wurde er durch ein anderes Gefühl ersetzt: Wut.
    Noch bevor sie in der Lage war ihre Bewegungen zu diktieren, rammte sie Pascal ihren Ellbogen in den Magen, griff sein Handgelenk, beugte sich nach vorne und zog ihn in einer einzigen, fließenden Bewegung über ihren Rücken hinweg zu Boden. Sein Aufprall wurde von einem Tritt an seinen Kopf begleitet, an einen der Druckpunkte, der ihn ins ewige Vergessen schicken würde.
     „Verdammt!“ Der Ausruf kam von Sébastien. Schneller, als sie es ihm zugetraut hätte warf er sich auf sie. „Hilf mir, Jean. Verdammt noch mal. Halt sie fest“, rief er, als klar wurde, dass er zwar kräftiger, sie aber wendiger war. Ein Handkantenschlag auf seinen Kehlkopf machte ihn unschädlich. Sariel wirbelte zu dem anderen herum, doch der war schon auf und davon.
    Keuchend taumelte Sariel an die Wand und ließ sich an ihr hinab gleiten. Es dauerte lange, bis sie sich von dem Schock weit genug erholt hatte, um mit zitternden Fingern ihr Handy aus der Tasche zu ziehen. Minuten später erklangen die Sirenen. Sie warf noch einen letzten Blick auf ihre Opfer, dann löste sie sich auf.
     

30
     
    „Tim!“ Das leise Wispern hätte Tim fast

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