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Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition)

Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition)

Titel: Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Kluger
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merkte, wie zickig sie sich anhörte. Aber der Rat der Sechs hatte sie nicht nur eingeschüchtert, sondern ihr auch klar gemacht, wie hilflos sie den Beschlüssen seiner Mitglieder ausgeliefert war. Wenn sie wollen, können mich diese Dämonen aus Dschinnanyar hinauswerfen, oder noch Schlimmeres beschließen , dachte sie düster.
    „Kommt! Ich habe nicht lange Zeit und es gibt viel zu tun“, Mywar drehte sich um und ging die Straße entlang.
    „Solltet Ihr mir nicht helfen, anstatt mir zu befehlen?“, murmelte Sariel. „Vielleicht möchte ich auch endlich etwas essen?“
    „Möchtet ihr diesen Ort lebend verlassen oder nicht“, fragte Mywar, ohne sich zu ihr umzudrehen.
    „In fünf Tagen werde ich erfahren, was der Rat der Sechs beschlossen hat. Warum sollte mich bis dahin jemand umbringen wollen? Ich bin eine kleine, unbedeutende Halbdämonin, die allen hier unterlegen ist und die unter dem Schutz Jaznis steht“, entgegnete Sariel ohne Überzeugung in der Stimme. Trotz Jaznis Schutz, fühlte sie sich angreifbar, verletzlich.
    „Die Gefahr mag nicht in den nächsten fünf Tagen liegen, sondern in dem Urteil des Rates“, bemerkte Mywar.
    „Wie beruhigend.“
    „Es geht nicht darum, Euch zu beruhigen“, Mywar drehte sich zu ihr um und sah ärgerlich an. „Es geht darum, Euch in der Kunst des Kämpfens zu unterweisen, damit Ihr zumindest eine geringe Chance habt, einen Kampf zu überleben.“
    „Warum geht es immer nur ums Kämpfen? Gegen wen soll ich kämpfen? Und warum?“
    Mywar schüttelte den Kopf. „Ihr wisst nichts.“
    „Wie auch? Niemand sagt mir etwas! Jeder faselt nur, ich solle niemandem vertrauen hier  wäre es gefährlich und nichts entspräche dem sich täglich ändernden Schein. Das. Hilft. Mir. Nicht. Weiter.“
    Mywar setzte sich wieder in Bewegung. „Stimmt. Ich werde einige dieser Fragen beantworten, aber nicht hier.“
     
    „Zieht das an.“ Mywar warf ihr einige Kleidungsstücke zu und wies auf den Nebenraum, in dem sich gestern Tamiro umgezogen und in einen Panther zurück verwandelt hatte.
    Nachdem Sariel die weiße, weite Hose und das eng anliegende, ebenfalls weiße T-Shirt angezogen hatte, ging sie zu Mywar zurück. Während ihrer kurzen Abwesenheit hatte sich Tamiro verwandelt und trug die Trainingshose, die er bereits gestern angehabt hatte. Mit verschränkten Armen lehnte er an der Mauer der Halle. Er sah verärgert aus, aber möglicherweise bildete sie sich das nur ein.
    Mywar deutete auf eine Matte, die auf dem Boden lag. „Setzt Euch. Du auch, Tamiro.“
    Tamiro zog die Augenbrauen hoch, kam dann aber der Aufforderung nach. Mywar ließ sich ebenfalls nieder, dann wandte er sich an Sariel.
    „Egal was der Rat der Sechs beschließt, es wird zu einem Kampf kommen.“
    „Warum?“ Sariel breitete in einer hilflosen Geste die Arme aus. „Was habe ich getan, um so etwas zu rechtfertigen? Ich habe niemanden verletzt und will nichts Böses. Was ist so schlimm daran, wenn ich einem Dämon helfen möchte? Sie sollten froh sein, dass ich für die ihren eintrete.“
    „Ihr seid naiv.“ Mywar schüttelte den Kopf. „Abu Ayub muss seine Machtposition unter Beweis stellen. Er ist derjenige, der Sechs, der die endgültige Entscheidung trifft. Sie muss ihn unangreifbar machen. Erlaubt er Euch den Zutritt zu der Bibliothek, ohne eine Gegenleistung dafür zu verlangen, so muss er sich vorwerfen zu lassen, Alexander zu bevorzugen. Verwehrt er Euch den Zutritt, so sinkt sein Ansehen, weil er Alexander die Hilfe verweigert. Es ist eine Situation, in der Abu Ayub nur verlieren kann. Aus diesem Grund wird er eine höhere Macht entscheiden lassen.“
    „Und wer soll das sein?“
    „In eurer Welt würde man es als Gottesurteil bezeichnen. In unserer Welt ist es der Schiedsspruch des Salomo.“
    Ein ungutes Gefühl stieg in Sariel auf. „Gottesurteile gehen in unserer Welt niemals gut aus“, sagte sie und schluckte.
    Mywar zuckte mit den Schultern. „In der Welt der Dämonen ist das anders. Dämonen können in einem solchen Kampf nicht sterben. Das Schlimmste was uns passieren kann ist eine kurze Bewusstlosigkeit, die als ‚Tod’ interpretiert wird. Derjenige, den sie ereilt, verliert und muss Dschinnanyar für immer verlassen. Als Halbdämonin seid Ihr nicht unsterblich. Um gegen Euch zu gewinnen, muss der kämpfende Dämon Euch wirklich töten.“
    „Ihr meint … Es ist ein Kampf auf Leben und Tod?“ Sariel wurde schwindlig. „Es ist aber doch noch nicht sicher, ob ich

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