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Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition)

Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition)

Titel: Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Kluger
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näher bringen, als Euch lieb ist“, rügte Mywar und griff an.
    „Lasst Euch nicht so leicht ablenken“, kommentierte Mywar einen weiteren Fehler. Ein Schlag traf sie am Kopf, der sie nach hinten taumeln ließ.
    „Verliert niemals den Fokus!“ Ein Fußtritt begleitete diese Worte, aber dieses Mal schaffte es Sariel, der Attacke auszuweichen.
    „Merkt Ihr, wie langsam Ihr seid?“
    „Ja“, knurrte Sariel zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und nutzte den winzigsten Bruchteil einer Sekunde, den Mywar benötigte, um seinen Angriff auszubalancieren.
    „Genug für heute. Ihr müsst vor den Rat der Sechs treten“, erinnerte er sie und brach das Training unvermittelt ab.
    „Ich war im Vorteil. Ich hätte Euch treffen können“, protestierte Sariel dennoch froh, die Tortur beenden zu können.
    „Fast getroffen ist nicht gut genug.“ Mywar drehte sich um und verließ ohne ein weiteres Wort die Halle. Verblüfft starrte Sariel ihm nach. „Was habe ich ihm getan? Er ist doch sonst nicht so schlecht gelaunt?“
    „Keine Ahnung“, Tamiro zuckte mit den Schultern und reichte Sariel eine Flasche mit Wasser. „Du warst gut. Lass uns hoffen, dass es gut genug sein wird.“
     
    Kurze Zeit später stand Sariel erneut in der düsteren Halle von Abu Ayubs Haus. Die Ratsmitglieder waren wie das letzte Mal auf dem Podium versammelt und starrten sie schweigend an.
    „Der Rat der Sechs hat beschlossen das Urteil des Salomo entscheiden zu lassen“, verkündete Abu Ayub. Obwohl sie diese Worte erwartet hatte, stieg Angst in Sariel auf. Sie würde um ihr Leben kämpfen müssen. Ich kann das nicht , flüsterte eine panische Stimme in ihrem Kopf. Ich … Ihre innere Stimme wurde zum Schweigen gebracht, denn erneut hallten folgenschwere Worte durch den Raum.
    „Sariel wird der Zutritt zur Bibliothek der Jahrtausende gewährt, wenn sie den Kampf gewinnt.“ Abu Ayub legte eine kurze Pause ein. „Sie wird gegen Mywar kämpfen“, sagte er dann.
    Mywar? Die Welt begann sich zu drehen, wurde immer schneller, bis Sariel sich kaum noch auf den Füßen halten konnte. Sie musste all ihre Kraft zusammennehmen, um die Halle und Abu Ayubs Haus zu verlassen. Ihr Herz raste und sie bekam kaum noch Luft. Sterne tanzten vor ihren Augen.
    Abu Ayub hatte soeben ihr Todesurteil verkündet.
     
     
     
     
     
     
     
     

37
     
    Jetzt wusste sie, wie es sich anfühlte, wenn man bereit war, sein eigenes Leben für das eines anderen zu opfern. Es war beängstigend. Ihre Gedanken kreisten nur noch um den Kampf. Um die Aussichtslosigkeit, gegen Mywar zu gewinnen. Er würde mit ihr spielen, bis er der Sache überdrüssig war.
    Sie könnte Tamiros Hilfe einfordern, ihn an ihrer Stelle in den Zweikampf schicken, denn sie wusste längst, was sie tun musste, um seine Unterstützung zu erhalten. Aber das wäre feige. Schließlich hatte sie sich und Alexander in diese Lage gebracht.
    Es ist meine Schuld! Der Gedanke hämmerte in ihrem Kopf. Alexander war bereit gewesen, sein Leben für ihres hinzugeben, obwohl er es nicht hätte tun müssen. Die Last, die sie trug, wurde schwerer. Natürlich hatte sie schon zu dieser Zeit begriffen, was er für sie getan hatte. Jetzt wusste sie es auch einzuschätzen.
    Zur Angst gesellte sich Sehnsucht. Sie vermied es, an Alexander zu denken. Zu viele Emotionen wurden aufgewühlt, wenn sein Gesicht vor ihrem inneren Auge auftauchte. Die Anziehungskraft, die sie schon bei ihrem ersten Treffen verspürt hatte, war nicht geringer geworden. Im Gegenteil. Aber der Dämon hatte sie auf Abstand gehalten, erst recht, seit er das Siegel des Salomo trug. Sie konnte es ihm nicht verdenken. Er musste sie hassen. Durch ihre Dummheit war er zum Sklaven geworden. Und nicht nur das: Ihr Onkel wollte ihn töten.
    Sariel stand auf und ging zur Tür. Seit zwei Tagen hatte sie keinen Fuß vor den Goldenen Stern gesetzt. Wozu auch? Dschinnanyar würde ein neues Gesicht zeigen, sie wäre verwirrt vom fremden Aussehen der Stadt und hatte keine Freunde, deren Rat sie suchen könnte. Außer Jazni. Der Name setzte sich in ihrem Kopf fest. Sie zögerte. Eigentlich hatte sie nichts weiter tun wollen als Dinarek den Zwerg zu bitten, ihr Tee zu bringen, vielleicht aber wäre es eine gute Idee, ein Treffen mit Jazni zu vereinbaren. Möglicherweise konnte er ihr einen Rat geben.
    Was soll er mir raten? Gegen Mywar habe ich keine Chance und daran kann auch Jazni nichts ändern.
    Wer weiß, sagte eine Stimme in ihrem Kopf. Der Marrok hatte ihre

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