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Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition)

Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition)

Titel: Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Kluger
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kämpfen muss.“
    „Doch. Die Frage ist einzig, was durch den Ausgang des Zweikampfes entschieden werden soll.“
    „Ich kann mich genauso gut gleich ergeben“, murmelte Sariel und rieb sich die Stirn.
    „Das ist nicht gesagt“, Mywar sprang auf und streckte Sariel die Hand hin, um ihr aufzuhelfen. „Training. Fokus. Konzentration. Das sind die magischen Worte, um zu überleben.“
    „Aber Dämonen können meine Gedanken lesen, dadurch werden sie immer im Vorteil sein“, protestierte Sariel.
    „Nein, dazu seid Ihr zu schnell. Würdet Ihr Euch wie ein Mensch bewegen, hätte ein Dämon Zeit Eure Absichten zu erfassen. Aus diesem Grund dürft Ihr niemals das Tempo verlangsamen, denn wenn Ihr das tut, wird er Eure nächste Bewegung kennen, bevor Ihr sie ausgeführt habt.“
    Mywar bedeutete Sariel, in die Mitte der Halle zu gehen. „Kämpft gegen Tamiro“, befahl er und an Tamiro gewandt. „Schone sie nicht!“
    „Danke“, murmelte Sariel. „Als wäre er nicht ohnehin stärker als ich.“ Das sollten die letzten Worte sein, die sie in der Trainingshalle von sich gab. Der anschließende Kampf mit Tamiro verlangte ihr alles ab, was sie je gelernt hatte. Der Gestaltwandler war ebenso schnell wie Mywar in seinen Bewegungen. Seine Attacken erfolgten so blitzartig, dass Sariel kaum mehr wahrnahm, als einen Luftzug und Schmerz, wenn er sie mit einem gezielten Schlag oder Tritt erwischt hatte.
    Bald stieg Wut in ihr auf, denn sie tat nichts anderes als auszuweichen, Hiebe einzustecken, ohne selbst in der Lage zu sein Tamiro auch nur ein einziges Mal zu treffen. Aber sie hatte keine Zeit, um sich diese Emotion zunutze zu machen. Tamiro gönnte ihr keine Atempause. Als sich der Kampf immer mehr in die Länge zog, verpuffte die Wut, bis nur noch ein Gefühl übrig blieb: Verzweiflung! Wenn wir so weitermachen, wird es nicht zu einem Kampf auf Leben und Tod kommen, denn dann sterbe ich schon heute.
     
    „Genug!“ Obwohl Mywar die Worte kaum hörbar leise sprach, beendete Tamiro seine Attacke augenblicklich. Sariel strauchelte, sie wich gerade einem Tritt, der nie erfolgte, aus. Tamiro fing sie auf, bevor sie zu Boden fallen konnte. Mit besorgtem Blick in ihr Gesicht half er ihr, sich zu setzen.
    „Du hast zu lange gewartet. Wir hätten niemals so lange gegeneinander kämpfen dürfen“, sagte er zu Mywar. „Sie ist halb tot!“
    Mywars Antwort konnte Sariel nicht mehr hören. Das Blut, das in ihren Ohren rauschte, übertönte alles andere. Ihr Atem ging stoßweise und die Müdigkeit schien sie in einen dichten Nebel zu hüllen.
    Und dann war da nur noch Schwärze.
    „Sariel!“ Tamiros Stimme rief sie aus weiter Ferne. Es kostete enorme Anstrengung, die Augen zu öffnen. Es ist zu schwer. Der Gedanke floss langsam durch ihren Kopf.
    „Sariel! Wach auf!“ Warum lässt er mich nicht in Ruhe? Ich bin müde!
    „Hier trink das.“ Ein Glas wurde an ihre Lippen gesetzt. Tamiro wartete geduldig, bis sie einen Schluck nahm. Erst jetzt merkte sie, wie durstig sie war. Und dann endlich war sie in der Lage, die Augen zu öffnen. Verwirrt sah sie sich um. Sie befand sich nicht in der Trainingshalle, sondern in ihrem Zimmer im Goldenen Stern .
    „Wie bin ich hierher gekommen?“
    „Ich habe dich getragen. Du warst sehr schwach“, murmelte Tamiro und stand von dem Bett auf.
    „Das war sehr nett von dir. Danke!“
    „Es war das Mindeste, was ich für dich tun konnte.“ Tamiro drehte sich um und ging zur Tür. „Rufe mich, wenn du etwas brauchst.“

36
     
    „Heute kämpft ihr gegen mich“, bestimmte Mywar und trat in den Kreis, den er auf dem Boden der Trainingshalle markiert hatte. Mit mulmigem Gefühl im Magen stellte sich Sariel in Position. Sie trainierten nun schon den fünften Tag. Heute würde sie das Urteil des Rates der Sechs hören. Sie konnte es kaum erwarten. Alles war besser, als das gnadenlose Training, das sie hinter sich hatte. Und zudem war sie es leid, allem und jedem mit Misstrauen zu begegnen. Tamiro testete ihr Essen und die Getränke, die ihr serviert wurden, bevor er sie etwas zu sich nehmen ließ. Die Vorsichtsmaßnahmen zehrten an ihren Nerven, machten sie ihr doch jedes Mal die Mächte bewusst, die ihr nicht wohl gesonnen waren.
    Am Ende jedes Trainings lag sie bewusstlos auf dem Boden und wurde von Tamiro ins Gasthaus getragen. Jeder Muskel in ihrem Körper schmerzte. Der Tod ist diesem Leben vorzuziehen , dachte sie düster.
    „Reißt Euch zusammen. Jammern wird Euch dem Tod schneller

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