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Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition)

Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition)

Titel: Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Kluger
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Gedanken aufgefangen, weil sein Name darin vorkam.
    Würdest du in den goldenen Stern kommen? fragte sie ihn.
    Ich warte schon seit Tagen auf deine Einladung .
     
    Zum ersten Mal seit der Verkündung des Urteils fühlte Sariel sich etwas besser. Die schwarze Wolke, die sie seitdem begleitet hatte, sah nicht mehr ganz so düster aus. Sie machte einen kurzen Abstecher ins Badezimmer, um sicherzugehen, dass sie nicht wie ein Zombie aussah, sondern wie eine normale, verzweifelte Halbdämonin. Dann ging sie zusammen mit Tamiro die Stufen hinab in den Gastraum. Statt der altertümlichen Stube, die sie das letzte Mal, als sie Jasni traf, besucht hatte, war der Gastraum heute eher kühl modern. Eine Musikstation, die wie ein Raumschiff aussah, verbreitete Musik, die Sariel noch nie gehört hatte. Die Tische bestanden aus Aluminium und glänzten in dem grellen Licht der LED Lampen. Die Besucher trugen silberne Anzüge. Auch Jazni. Allerdings schimmerte sein Anzug bläulich.
    „Hallo. Dschinnanyar scheint heute sehr futuristisch zu sein“, sagte Sariel und setzte sich. Tamiro ließ sich neben ihr auf dem Boden nieder. Der Panther hatte seit Tagen seine Gestalt nicht verändert.
    „Du solltest nach draußen gehen. Die Raumschiffe sind ein toller Anblick“, entgegnete Jazni.
    Sariel zuckte mit den Schultern. „Es ist mir nicht danach. Die Blicke und das Getuschel sind noch schlimmer geworden, seit das Urteil verkündet wurde. Es fehlt nicht viel und Paparazzi verfolgen mich“, schloss sie mit schiefem Lächeln.
    „Wie geht es dir?“, fragte Jazni, ohne auf ihren Versuch eines Witzes einzugehen.
    „Ich bin ok.“ Sariel zuckte mit den Schultern. „Keine große Sache gegen Mywar zu kämpfen. Immerhin hat er selbst mich in den letzten Tagen trainiert.“
    „Er sagte du seiest gut.“
    „Trotzdem habe ich keine Chance gegen ihn. Jeder in Dschinnanyar weiß das“, sagte Sariel und gab die optimistische Fassade auf.
    „Ein Kampf ist erst dann beendet, wenn er gekämpft wurde.“
    „Jazni, du weißt genauso gut wie ich, dass niemand gegen Mywar gewinnen kann. Das Einzige was ich nicht verstehe ist, warum du ihn dazu gebracht hast, mich zu trainieren. Du wusstest genau, ich würde gegen ihn kämpfen müssen.“
    „Natürlich. Deshalb war es auch eine gute Idee. Jetzt weißt du, worauf du dich einstellen musst, und kennst seine Schwächen.“
    „Schwächen? Mywar hat keine. Nicht eine einzige.“
    Jazni lehnte sich in seinem Stuhl zurück und winkte der Bedienung. „Dann hast du ihn nicht gut genug beobachtet.“
    „Ist es nicht seltsam, ihn gegen mich kämpfen zu lassen, nachdem er mich trainiert hat? Besteht da nicht die Vermutung, er könnte mich gewinnen lassen?“
    Jazni lachte. „Auf den Gedanken käme niemand, der Mywar kennt. Er ließe niemals einen Gegner gewinnen.“
    „Er hat nichts zu verlieren. Wenn ich verliere, bin ich tot. Gewinne ich, stirbt er noch lange nicht.“
    „Ja, aber er müsste Dschinnanyar für immer verlassen. Außerdem ist Mywar ein Dämon, der stets sein Wort hält. Wenn er dem Rat der Sechs verspricht, auf Leben und Tod mit dir kämpfen, wird er genau das tun.“
    „Verdammt.“ Sariel seufzte. „Dann habe ich keine Chance.“
    „Das habe ich nicht gesagt. Du hörst mir nicht zu.“
    „Egal was du sagst. Das ist die Wahrheit.“
    „Mit dieser Einstellung kannst du den Rat der Sechs auch gleich bitten, dich auf der Stelle zu töten. Sie werden dir diesen Wunsch gewähren.“
    „Nein! Das werde ich nicht tun!“
    „Dann ändere deine Einstellung. Gehe in den Kampf in dem Wissen, du kannst gewinnen. Alles andere ist Zeitverschwendung.“
    „Ja, und außerdem bestünde die Gefahr, ihr alle könntet euch langweilen“, murmelte Sariel. „Die größte Angst, die in Dschinnanyar herrscht, ist die vor dem Nichtstun. Wie schrecklich.“ Mit einer Grimasse beendete sie ihre ironische Tirade.
    „Das Urteil hat nur bedingt etwas mit der Angst vor Langeweile zu tun. Die Situation, in der sich Alexander befindet, wurde durch dich verschuldet. Das ist der Hauptgrund. Der Rat der Sechs ist der Meinung du solltest erfahren, wie es ist, das eigene Leben für einen anderen aufs Spiel zu setzen.“
    „Sie haben recht.“ Sariel fuhr mit den Fingern ein nicht vorhandenes Muster auf der Tischplatte nach. Das Aluminium war kalt. Ein Schauer lief ihren Rücken hinab. „Es ist meine Schuld. Ich sollte aufhören zu jammern.“
    „Nicht nur das. Du solltest endlich anfangen an deine Fähigkeiten

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