Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DÄMONENHASS

DÄMONENHASS

Titel: DÄMONENHASS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
Vom Netzwerk:
Aber obwohl er ein mächtiger Wamphyri war, wirkte er nervös, vorsichtig, verstohlen. So zumindest hat Lissa ihn beschrieben.«
    Lardis schwieg und dachte: Gorvi der Gerissene? Schon möglich.
    »Lissa hatte sich zwischen den Bäumen hinter dem Haus versteckt«, erzählte Misha weiter, »und konnte von dort aus alles beobachten. Das war ein Fehler, denn der Vampir spürte ihre Gegenwart! Er war sicher, dass ihm keine Gefahr drohte, stand im Garten, die Hände in die Hüften gestemmt, und witterte Lissa! Sie spürte seine hypnotische Macht und ihr war klar, dass er sie entdeckt hatte.
    Sie versuchte an dem Vampir-Lord vorbei über die Treppe am Hang zu entkommen. Doch er verstellte ihr den Weg und zeigte ihr seinen Kampfhandschuh. Dann trat er an sie heran und sagte: ›Wo ist dein Mann? Wo sind deine Söhne? Zeige mir deine Töchter!‹ Er packte sie an den Haaren (da wäre Lardis beinahe aufgesprungen), und dann tauchte Jason auf!«
    »Jason!«, stieß Lardis hervor.
    »Er war von Siedeldorf heraufgestiegen«, sprach Misha atemlos weiter, »und musste entdecken, dass diese Kreatur seine Mutter bedrohte. Mit einem Wutschrei warf er sich, ohne zu zögern, auf den Vampir. Das Ungeheuer wurde abgelenkt, ließ Lissa los, wandte sich Jason zu und schlug mit dem Handschuh nach ihm. Jason duckte sich und stach mit dem Messer nach seinem Gegner. Die Silberklinge glitt an den Rippen des Vampirs ab, öffnete ihm den Unterarm und verfing sich im Handschuh, den Jason ihm aus der Hand wand. Jasons Messer war rot vom Blut des Vampirs!«
    »Und was dann?« Lardis konnte kaum an sich halten.
    »Lissa sah dein Beil in einem Baumstumpf stecken ...«
    »Meine Axt?«, fiel Lardis ihr erneut ins Wort. »Eine Axt, wie es in dieser Welt keine zweite gibt – und ich habe sie im Garten liegen lassen? Regen und Rost preisgegeben? Da könnt ihr mal sehen, wie nachlässig ich geworden bin! Jazz Simmons hat mir diese Axt geschenkt; er brachte sie aus den Höllenlanden mit. Seit neunhundert Sonnaufs benutze ich sie, und sie ist immer noch scharf! Aber erzähle doch weiter.«
    »Sie zerrte das Beil aus dem Stumpf«, fuhr Misha fort, »und machte Anstalten, den Vampir-Lord anzuspringen, während er sich die Seite und den Arm hielt. Er sah, wie scharf die Schneide war, und erkannte, dass sie ihm selbst in den Händen einer Frau den Kopf nehmen konnte. Und Lissa und Jason wollten ihn umbringen! Nun, vielleicht war er ja auch ein Feigling ...«
    »Das sind sie allesamt!«, rief Lardis.
    »... Jedenfalls ist er vor ihnen geflohen und riss im Laufen seinen blutigen Handschuh wieder an sich. Und als er hinter seinen Flieger hastete, der sich in den Trümmern deiner Hütte wälzte, hörte Lissa ihn rufen: ›Auf sie! Zermalme sie!‹
    Die Kreatur machte Anstalten, sich auf sie zu werfen, und sie rannten in verschiedene Richtungen davon. Lissa wurde von der Schwinge des Fliegers gestreift und über den Rand des Steilhangs geschleudert! Seit ... seitdem hat sie Jason nicht mehr gesehen. Sie brach durch die Dornranken, das Farnkraut und die Schösslinge am Hang und stürzte fast bis ganz nach unten. Sie hat sich die Kleider zerrissen – siehst du, hier und hier musste die Bluse genäht werden – und ihre Hände und Arme ebenfalls, aber nicht schlimm. Und als sie endlich zum Halten kam, wollte sie gleich wieder hochklettern!«
    Lardis stöhnte und hielt sich den Kopf. »Was für eine närrische Frau habe ich geheiratet!« Doch voller Stolz fügte er hinzu: »Was für eine Frau! «
    »Nun hör doch zu«, sagte Misha. »Sie wäre auch wieder hinaufgeklettert, um ihrem Sohn gegen den Vampir-Lord beizustehen, aber sie ist ausgerutscht und den Rest des Hanges bis ganz nach unten gestürzt! Sie war halb betäubt und vor Schreck kaum bei sich, als sie sich nach Siedeldorf aufmachte, wo sie dich zu finden hoffte, um dir zu sagen, was geschehen war. Aber am Nordtor ... sah sie, dass das Dorf in Flammen stand, und erblickte die Wesen, die in den Straßen wüteten.
    Lissa war erschöpft und hatte Angst. Sie wollte sich im Wald ein Versteck suchen und umging Siedeldorf in westlicher Richtung. Dort stieß sie auf Nana Kiklu. Nachdem ihr Haus zerstört worden war, hatte Nana sich in den Wäldern verborgen gehalten, aber als es etwas ruhiger zu werden schien, war sie durch eine Lücke in der Palisade zurückgekehrt, um nach ihren Söhnen zu suchen. Statt ihrer hat sie jedoch mich gefunden. Ich habe Nana mein Leben zu verdanken.
    Sie schleppte mich fort, brachte mich

Weitere Kostenlose Bücher