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DÄMONENHASS

DÄMONENHASS

Titel: DÄMONENHASS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Schließlich brauche ich euch beide, tatsächlich euch drei, hier in Siedeldorf. Hier gibt es reichlich zu tun! Andererseits habe ich einige gute Läufer zur Hand. Einer von ihnen wird Nathan nacheilen.« Er wandte sich zu Andrei Romani und nickte ihm zu. »Kümmere dich darum.«
    Während Andrei davonhastete, richtete Lardis das Wort wieder an Misha: »Ich liebe Nathan Kiklu wie einen Sohn und bin mir sicher, dass mehr in ihm steckt, als man allgemein annimmt. Werdet ihr beide euch zusammentun?«
    Sie warf einen Blick auf ihren Vater, und Varna zuckte die Achseln. »Es ist deine Entscheidung, Tochter. Doch es ist wahr, der Junge war hier, um nach dir zu suchen, und ich muss zugeben, dass er mir wie ein passender Schwiegersohn vorkam.«
    Nicolae nickte und fügte hinzu: »Ich nehme ihn als Bruder an.«
    »Gut!« Lardis ergriff Varnas muskulösen Unterarm.
    Mit einem Mal schien der alte Lidesci wie aus einem Albtraum zu erwachen. Er richtete sich auf, straffte die Schultern, als wolle er ein unsichtbares Gewicht von sich werfen, und sagte zu Varna und Nicolae: »Man könnte eure Hilfe bei der Reparatur der Palisade gebrauchen; es ist schwere Arbeit. Und dann müssen die großen Katapulte und Bolzenschleudern wieder auf Vordermann gebracht werden. Außerdem ist Dimi Petrescu davon überzeugt, das schwarze Pulver aus den Patronen und Granaten des Herrn nachmachen zu können. Der alte Dimi hat während der letzten achtzehn Jahre immer wieder daran gearbeitet, aber nun ist er müde geworden und braucht die Kraft Dritter, um feinste Holzkohle zu brennen, Steine zu brechen und Schwefel und Eisen zu Staub zu zermahlen.«
    Er nickte. »Also ... wir haben einen langen Tag vor uns, Männer, aber man kann nicht sagen, dass er schlecht angefangen hätte. Jetzt müssen wir nur zusehen, dass es weiterhin so gut läuft!« Damit wandte er sich an Misha:
    »Mädchen, so wie ich es sehe, hast du heute schon mehr als genug getan. Trotzdem muss ich dich noch um eine Sache bitten. Wenn ich zwei oder drei gute Burschen zusammenbringe und sie bewaffne, kannst du sie dann zur Kolonie der Aussätzigen führen und Lissa und Nana Kiklu sicher nach Hause bringen? Ich bitte dich deshalb darum, Misha, damit wir Zeit sparen. Du kennst die ganze Geschichte, du hast ein einfühlsames Wesen und kannst den Frauen am besten erzählen, was mit ihren Söhnen passiert ist. Was sagst du dazu?«
    Misha willigte ein, wie er nicht anders erwartet hatte. Sie nickte und sagte: »Wenn deine Eskorte so weit ist, bin ich ebenfalls bereit ...«
    Binnen einer halben Stunde war sie mit Lardis’ ›guten Burschen‹, drei erprobten und vertrauenswürdigen Freunden, in den Wäldern unterwegs. Der Weg war nicht allzu schwierig. In Luftlinie betrug die Strecke vielleicht sieben Meilen, neun, wenn man den gewundenen Pfad in Betracht zog. Misha kannte allerdings sämtliche Abkürzungen und alle Furten, die über die unzähligen Bäche führten. Als sie in der letzten Nacht durch die Finsternis gelaufen waren und nur das Licht der Sterne und ab und zu der Mond ihren Weg beschien, hatte Nana Kiklu zwar die Kraft und den Willen aufgebracht, aber Misha hatte ihr den Weg gewiesen.
    Da hatten sie fünf Stunden gebraucht, doch wie sie feststellte, würden sie nun keine zweieinhalb Stunden für den Weg benötigen. Bis dahin musste Lardis’ Läufer auch Nathan auf dem Weg nach Zwiefurt eingeholt haben. Da die Länge eines Sonnseitentages über einhundertzwanzig Stunden betrug, konnten die beiden schon wieder vereint sein, wenn der Morgen erst zu einem Drittel verstrichen war. Bis dahin würde sie todmüde sein, doch noch beflügelte der Gedanke an Nathan Mishas Schritte.
    Nana und Lissa hatten ihr Lager weniger als hundert Meter vor der Siedlung der Aussätzigen am Waldrand aufgeschlagen. Dahinter erstreckte sich eine weite Savanne, die in eine immer karger werdende Steppe überging und schließlich zu jener größtenteils unbewohnbaren Wüstenregion wurde, die allgemein als Glutland bekannt war. Dort draußen, keine zwanzig Kilometer von der Kolonie der Aussätzigen entfernt, gab es kaum etwas, das der Rede wert war: Sand, ausgedörrte Erde, Felshaufen, Schlangen, Skorpione und anderes giftiges Getier, dazu eine Handvoll verstreuter Eingeborenenstämme. Mit Letzteren hatte es folgende Bewandtnis:
    Als in den alten Zeiten die Szgany noch echte Wanderer gewesen waren, hatten diese primitiven Wüstennomaden, die kaum weiterentwickelt schienen als die Trogs der Sternseite, mit ihnen

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