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DÄMONENHASS

DÄMONENHASS

Titel: DÄMONENHASS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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näherte sich ihm und fragte sich, woran Maglore wohl gerade dachte. Nathan vermutete, dass dies nicht der beste Zeitpunkt war, es auf gedanklichem Wege herauszufinden, und diese Vermutung bestätigte sich fast sofort.
    »Mentalismus«, sagte Maglore. Er klang rätselhaft, aber noch nicht bedrohlich. Er blieb stehen und winkte Nathan mit erhobenem Finger heran. »Telepathie. Einst fragte ich dich, ob du wüsstest, was das bedeutet, und du hast mit Nein geantwortet.«
    Nathans Schilde waren hochgefahren, seine Gedanken undurchdringlich. »Ich erinnere mich daran, Herr.«
    »Ah!«, seufzte Maglore und schüttelte den Kopf. »Du erinnerst dich also, ja? So weit ist es nun gekommen! Du, mein Freund und Gefährte – ein Lügner, der jeden seiner wachen Gedanken vor mir verbirgt. Und warum? Weil ich, sobald ich in deinen Kopf sähe, sogleich den Verrat erkennen würde, den du planst.«
    Nathan schüttelte den Kopf. Sein Mund war staubtrocken, dennoch zwang er die Worte hervor: »Ich habe keinen Verrat gegen dich geplant, Herr.« Das stimmte, und weil seine Worte einfach waren, klangen sie überzeugend. Keinen Verrat gegen Maglore, sondern lediglich eine Flucht vor ihm ... Nathan erstickte diesen Gedanken sogleich. Sollte Maglore auch nur ahnen, dass er und Karz Biteri ihre Flucht planten ... Abermals verschloss er seinen Geist, so fest er konnte. Die Anstrengung ließ ihm den Schweiß auf die Stirn treten.
    Maglore sah es und lächelte. »Ist dir warm, mein Sohn?«
    »Ich habe mich beeilt«, gab Nathan zur Antwort.
    Maglore nickte und dachte: Oh ja, du bist nie um eine Antwort verlegen, nicht wahr? Nein, denn du bist schlau und wirst meinen Zwecken trefflich dienen! Du wirst mir Auge und Ohr auf den Werken meiner Feinde sein, jener, die ich auf der anderen Seite der Welt, auf der Alten Sternseite, schon habe, und jener, die mir erst noch erwachsen werden.
    Maglores Sonden tasteten an der glatten, sich drehenden Wand des Mahlstroms der Zahlen, versuchten sich daran festzuhalten und so eine Verbindung mit Nathans Geist herzustellen. Aber dies gelang nur in einer Richtung: Nathan las zwar Maglores Gedanken, doch dieser vermochte nicht zu erfassen, was Nathan dachte! Nathans telepathische Kräfte waren denen des Magiers überlegen, er las mühelos in Maglore, ohne es auch nur zu wollen und bislang auch ohne den Versuch zu unternehmen, das zu begreifen, was er dort las. Und mit der Erkenntnis seiner mentalen Überlegenheit kehrte ein Teil von Nathans Selbstvertrauen zurück.
    »Du hast dich also beeilt, hierher zu kommen«, nickte Maglore. »Wohl wahr – doch woher kamst du?«
    Offenbar wusste er Bescheid, und Nathan wagte es nicht, ihn zu belügen. »Ich stieg in die Irrenstatt hinab, aber da war etwas. Ich spürte die Präsenz einer Wesenheit. Ich floh vor ihr und machte, dass ich zurückkam.«
    Schlau getan. Er wird überleben. Na, der mag sogar versuchen, Shaitan selbst zu überlisten! Maglore zog seine Sonden zurück und wandte sich plötzlich ab. Seine Stimme klang leicht verärgert, als er sagte: »In deinen Träumen bist du nicht so halsstarrig.«
    »In meinen Träumen?« Also war es doch Maglore gewesen. Nathans wachen Geist hatte er nicht auskundschaften können, daher hatte er versucht, in seinen Schlaf zu dringen. Aber wie oft und wie gut war es ihm gelungen? »Hast du in meine Träume geschaut? Aber was können Träume schon schaden? Ist es etwa Verrat, wenn man von der Freiheit träumt? Über meine Träume habe ich keine Gewalt, Herr.«
    Maglore fasste ihn ins Auge. »Du hegst also keine finsteren Absichten?«
    »Keine.« Nur ein verzweifeltes Verlangen, von hier zu verschwinden, Karz davon zu überzeugen, dass wir fliehen müssen, wieder zu meinen Leuten in der Alten Sonnseite zurückzukehren. Aber natürlich war sein innerstes Gedankengut abgeschirmt.
    »Dann habe ich dich fälschlicherweise beschuldigt, und du verdienst eine Erklärung.« Maglore nickte widerwillig. Oder gehörte diese Geste auch zu dem Spiel, das er betrieb? »Nun gut, ich will es dir sagen:
    Die Zeit rückt näher, da ich hier der Herr sein werde. Nicht nur in Runenstatt, sondern in der gesamten Schlucht, in Turgosheim selbst! Du wirst sicher bemerkt haben, dass die Lords ihre Flugkreaturen zur Vollendung herangezüchtet haben. Ich weiß, dass du es weißt. Und wofür? Für einen Angriff auf die Alte Sternseite und auf Wratha, die Abtrünnige, die deinen Stamm vernichtet hat und dich dadurch zu mir sandte. Vier Monate noch, sechzehn

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