DÄMONENHASS
Verheerung durch die weiße Sonne. Die Wamphyri ließen sie nicht in Frieden. Nacht für Nacht unternahmen sie ihre Raubzüge. Der Blutzoll war ungeheuer!
Auf der Sternseite erkannte Shaitan allmählich seinen Irrtum, die anderen Lords so sehr an Zahl und Macht erstarken zu lassen. Er entschloss sich, anstelle seiner Offiziere Söhne zu Statthaltern zu machen, leibliche Söhne, die schöne Frauen ihm gebären sollten. Auf diese Weise wollte er die Wamphyri-Lords überwältigen und sie am Boden halten. Er richtete sich einen Harem aus sechs Szgany-Frauen ein, und seine Vampirsöhne und -töchter waren zahlreich. Wenn Letztere alt genug waren, verwandte er sie wie seine Frauen, denn sein eigenes Fleisch war ihm am liebsten. So sollten es alle Vampire zu allen Zeiten halten ...
Shaitan zeugte Shaithos Langarm, Shailar den Heimgesuchten (der halb verrückt war, denn Wahnsinn war ein Fluch, den die Wamphyri niemals loswurden), Shaithag die Quälerin und viele andere. Sein aus dem Ei geborener Sohn, der nunmehr Shaithar Shaitansohn hieß, zeugte Shielar, die Schlampe, Turgo Zahnbrecher, Zol Zoltesohn und Pedar Schlaffhaut, der sich im Alter von dreizehn Jahren auf einer Sonnseitenjagd mit Lepra ansteckte. Danach tötete Pedar, den man auch den Aussätzigen nannte, die Szgany-Frauen, wo er sie traf, und gab sich nur noch mit Trogweibern ab.
In den großen Horsten der Wamphyri zeugten die anderen Lords ihrerseits Eisöhne und Blutsöhne, erschufen Vampire und Kämpfer zuhauf und füllten ihre Türme mit Grässlichkeiten jedweder Art und Gestalt. Lagular Ferenczy zeugte Nonari den Scheußlichen, dessen linke Hand eine große Faust war, da die Finger zu einer Keule verwachsen waren. Lagular zeugte außerdem Freyda Ferenczy, die um ihrer Lust willen Männer mit ihrem Geschlecht erstickte. Freyda war eine wahrhafte Mutter der Vampire. In einer einzigen Niederkunft brachte sie einhundert Eier hervor, worauf sie an Auszehrung starb. Doch waren bis auf eines sämtliche Eier Freydas scheußlich und verseucht und starben alsbald ab. Aber das eine Ei verschmolz mit Bela Manculi, einem Szgany-Knecht, der darauf zum Erben von Freydashöhe wurde.
Pedar der Aussätzige zeugte Tori Trogsohn, der auf allen vieren lief und Lord von Troghöhe wurde. Und Shielar von Hurenhöhe brachte Thador Dornenschädel hervor. Dann erschuf sie einen Krieger mit einem männlichen Glied und starb, als sie sich mit diesem Wesen lüstern vereinigte. So wurde Thador der Lustfürst von Hurenhöhe. Von da an waren sich jedoch alle Wamphyri einig, dass niemand mehr Ungeheuer mit Fortpflanzungsorganen erschaffen durfte, denn Shielars Kreatur war nur unter Schwierigkeiten zu töten gewesen.
Während die zahlreichen Lords und weniger zahlreichen Ladys sich mehrten, sanken sie immer tiefer. Sogar die Wamphyri schritten von Übel zu Übel und verkamen mehr und mehr ...
Schließlich hatten alle großen Horste ihre Herren oder Herrinnen, auch die kleineren Türme waren besetzt, und in sämtlichen Vampirtürmen fand sich kein weiterer Raum mehr für die Männer und ihre Söhne, ihre Frauen, ihre Knechte und Kreaturen. Einige errichteten ihre Horste in den steileren Wänden des Grenzgebirges oberhalb der Sternseite. Doch hatten diese unter Erdrutschen zu leiden, die ihre Feinde auslösten. Zudem wurden sie als wertlose Lords verachtet, die keine anständigen Horste ihr Eigen nannten. Zu guter Letzt trugen sie Kriege um den Besitz der hohen Türme aus, bis die Winde über der Sternseite erfüllt waren von Fliegern und Kriegern, die am finsteren Himmel unter den blau funkelnden Sternen und auf den höheren Brüstungen der großen Horste gegeneinander kämpften.
Unter Gongklängen wurden unerprobte Krieger plärrend aus ihren Bottichen geholt und in die Schlacht geworfen. Die Kriegstrommeln dröhnten, und auf den Felsenburgen flatterten die Banner mit den Zeichen ihrer Herren. Vampir vernichtete Vampir, selbst Sohn und Bruder, während die Felsebene und das Land um die großen Horste in Blut getränkt und mit den grässlichen, zerschmetterten Kadavern der gefallenen Ungeheuer übersät waren.
Sogar Shaitan wurde angegriffen, doch er war klug, verteidigte seinen Horst und zog nicht aus, um selbst Krieg zu führen. Aber wenn in den nahen Felsenburgen die Lords geschwächt wurden, stieß er auf sie nieder und unterwarf sie. Auf diese Weise gelangten zahlreiche Horste unter Shaitans Gebot.
Als die anderen dies erkannten, riefen sie einen Waffenstillstand aus und zogen
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