Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DÄMONENHASS

DÄMONENHASS

Titel: DÄMONENHASS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
Vom Netzwerk:
Boden stiegen, wo die Berge wieder zu Sümpfen und Treibsand zerfielen. Dort holte ihn Shaitans Krieger schließlich ein und riss ihn und seinen Flieger in Stücke. Turgo Zolte, sein Flugtier und die Kampfbestie hauchten ihr Leben aus und stürzten ins Sumpfland.
    Turgos Flucht aus den Felstürmen der Wamphyri hatte lange, sehr lange gedauert, doch er gehörte der Linie Shaitans an und trug einen Parasiten in sich, der aus Shaitans Ei gewachsen war. Als Turgo starb, wusste Shaitan sofort Bescheid. Er seufzte einmal ... und vergaß ihn.
    Doch als Turgos zerfetzte Leiche im klebrigen Boden des Ostsumpfes verrottete, sammelten sich Gase in seinem Gewebe, und der Kadaver stieg wieder an die Oberfläche. In Schilf und Schlamm sprossen schwarze Pilze in seinem Fleisch, und als sie reiften, quollen Sporenwolken aus ihren Lamellen.
    Denn Vampire sind zäh ...

TEIL DREI: IN DER GEGENWART

ERSTES KAPITEL
    »So war es damals«, intonierte der Historikerknecht Karz Biteri. Dem Ende seiner Lehrstunde, da er dieses jüngste Tributgesinde zur Zuteilung ... oder zu etwas anderem ... weiterreichen konnte, sah er freudig entgegen. »Es war das Ende für Turgo Zolte, genannt Shaithar, aber es war auch der Anfang für Turgosheim und die Epoche einer neuen Herrschaft der Wamphyri. In seinem Sitz weit im Westen hegte Shaitan vielleicht gewisse Zweifel, was den Fortbestand von Turgos Volk betraf, aber bequemerweise ging er davon aus, dass sie zusammen mit ihrem Anführer umgekommen waren. Außerdem hatte er in seinem unmittelbaren Umfeld zahlreiche Probleme, mit denen er sich befassen musste. Letzteres ist ebenfalls eine Annahme, aber wir verfügen über die schriftlich niedergelegten Worte des Seherfürsten Mendula Weitblick, die diese Theorie unterstützen, und aus diesem Grunde bleibt sie gültig.
    Mendula Zolsohn – besser bekannt als Weitblick und später als ›der Krüppel‹ – war in jener Zeit vor mehr als zweitausend Jahren ein Wamphyri. Tatsächlich war er der erste Blutsohn vom Blutsohn des Turgo Zolte persönlich! In Mendula waren die geheimen Künste sehr stark; seine Mutter war ein Szgany-Weib, dessen Begabung sich in dreifacher Stärke im Sohn zeigte. Und Mendula hatte die Macht, auf weite Entfernung Gedanken zu lesen und Bilder von fernen Orten zu erkennen. In dieser Hinsicht war er dem Lord Maglore von Runenstatt unserer Tage nicht unähnlich, der selbst ein mächtiger Gedankendieb und Seher ist. Aber ... ich darf nicht abschweifen.
    In jungen Jahren zog Mendula sich eine verkrüppelnde Knochenkrankheit zu, die ihm die Gelenke verbog, seine Gestalt krümmte und ihn für Jagd oder Kampf unbrauchbar machte. Daher wandte er seinen Verstand der Gelehrsamkeit zu, anstatt ihn auf körperliche Tätigkeiten zu verwenden. Mendula war so erpicht darauf, die Geschichte sämtlicher Wamphyri aufzudecken und aufzuzeichnen, dass er sogar eine Schrift erfand, um sie festzuhalten. Ohne diese müssten die gegenwärtigen Lords von Turgosheim sich auf allerlei Sagen, kaum erinnerte Mythen und mündliche Überlieferungen verlassen, die vom Vater an den Sohn weitergegeben wurden. Und die Lords wären die Ersten, die einräumen würden, dass sie für dergleichen nicht viel übrig haben. Auch zur Schriftdeutung neigen sie nicht sonderlich, und das ist mein Glück ...
    So klug er auch war, machte seine Verwachsung Weitblick, den Krüppel, doch unbeholfen und verwundbar. Aber er war sicher vor den Hänseleien anderer, weil er in Vladstatt lebte, dem Haus seines jüngeren Bruders, der Mendulas Rat in allen Dingen schätzte. Den größten Teil seines Lebens verbrachte er damit, an seinen bereits erwähnten Geschichtswerken zu arbeiten. Außerdem betrieb er geistige Spitzeldienste für seinen Bruder und richtete seinen Seherblick auf das finstere Westgebirge, wo die alten Wamphyri in den Felstürmen der Sternseite ihre Horste errichtet hatten. Und so war Vlad Zolsohn Mendulas Bruder und Beschützer.
    Das bringt uns fast zum Ende der Frühgeschichte, denn als Mendula starb, gab es niemanden mehr, der die Wamphyri im Westen ausspähen und ihre Taten verzeichnen konnte. Aber es gab immer wieder Lords, die sich für Mendulas Schriften interessierten. Dadurch wurde eine gewisse Beherrschung seiner Schriftzeichen weitergegeben. Und beizeiten wurde dieses Wissen auch an mich übermittelt, sodass ich nunmehr als Historiker walte.
    Was die Geschichte von Turgosheim betrifft, so darf ich sagen, dass ich sie in Weitblicks eigener Schrift aus ungenannten

Weitere Kostenlose Bücher