Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DÄMONENHASS

DÄMONENHASS

Titel: DÄMONENHASS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
Vom Netzwerk:
Wratha ihn liebkoste und ihm süße Worte zuflüsterte ... und ihm dabei Kneblaschöl in den breiten Rücken massierte und ab und zu nach dem Griff des Eisenholzmessers tastete, das sie in dem Beutel jenes Mannes, den sie einst verschmähte, entdeckt hatte.
    Das Blut des Fliegeroffiziers war natürlich vampirisch verseucht. Er stand in Knechtschaft zu den Wamphyri im Allgemeinen und zu seinem Lord im Besonderen. Darin lag sein Untergang. Sein verseuchtes Blut ermöglichte es Wratha, ihn zu vergiften. Sie massierte ihm den Kneblasch tief in den Rücken, den Nacken, die Schultern, bis er zuerst ermüdete und ihm dann übel wurde und er im Sattel zu schwanken begann. Die Baumgrenze lag unter ihnen, und die dunklen Gipfel lockten, aber seine Hände zitterten an den Zügeln, und sein Leib war klamm vor kaltem Fieberschweiß.
    »Du bist krank!«, sagte Wratha in gespielter Sorge. »Bring uns herunter, ehe wir abstürzen. Ich werde mich um dich kümmern, bis es dir wieder besser geht.«
    Im Griff einer fürchterlichen Benommenheit folgte er Wrathas Vorschlag und lenkte seinen Flieger zu den Bäumen hinab. Doch tief im Innern argwöhnte er, dass sie hinter seinem schlechten Befinden stecke, und statt zu landen, straffte er sich, um sich gegen den schwächenden Einfluss zur Wehr zu setzen. Doch da brachte Wratha ihr Messer zum Einsatz und trieb es ihm bis ans Heft in den Rücken. Eigentlich hatte sie das Messer als Werkzeug der Barmherzigkeit erhalten, damit sie sich das Leben nehmen konnte. Aber das war nicht ihre Art. Tatsächlich war ihr das Leben noch nie so kostbar erschienen.
    Sie riss das Messer im Rücken des Offiziers hin und her, bis er aufschrie und sich in Todespein krümmte. Als er im Sattel zur Seite sackte, stürzte Wratha ihn in die Tiefe. Er schlug zwischen den Kiefern auf, einen Moment später tat sein Flugtier es ihm gleich. Wratha blieb unverletzt, sprang aus dem Sattel und machte sich auf die Suche nach ihm. Sie fand ihn im Schatten der Bäume. Er war schwer verletzt und stöhnte, und sie warf ihm Silberspäne ins Gesicht, bis er sie einatmete. Während er keuchte und röchelte, stach sie immer wieder auf ihn ein: in die Augen, um ihn zu blenden, und ins Herz, um die Sache abzuschließen. Und schließlich machte sie sich daran, ihn zu zerlegen.
    Doch in den Dämmerstunden vor Sonnauf bemerkte eine Patrouille aus Turgosheim den Schein ihres Feuers. Argwöhnische Fliegersoldaten kamen herbeigerauscht, um nachzusehen – und entdeckten Wratha, wie sie die Teile des Offiziers den Flammen übergab!
    Man fing sie wieder ein – diesmal wurde sie bewusstlos geschlagen – und brachte sie schließlich doch mit dem restlichen Tributgesinde zusammen. Im Unterschied zu den anderen, die unschuldig waren, hatte sie sich eines ›schändlichen‹ Verbrechens gegen die Lords der Sternseite schuldig gemacht und dadurch natürlich ihr Leben verwirkt. Es bestand kein Zweifel daran, wie ihr Schicksal aussehen oder wem die Hinrichtung übertragen werden sollte. Denn ihr Opfer hatte einen Bruder gehabt, der ebenfalls Offizier war ...
    Die anderen Tributanten wurden aufgeteilt, aber Wratha wurde Radu Zackenknecht übergeben, der mit ihr umspringen durfte, wie es ihm beliebte, solange er sie am Ende tötete. Radu war der Bruder von Lathor, jenem Offizier, den sie getötet hatte. Aber er war auch der oberste Knecht von Karl dem Zacken und lebte in Zackenspitze. Karl war ein Fels von einem Mann, Wamphyri durch und durch, aber was ihm eine launische Natur an Körperkraft gewährt hatte, hatte sie ihm an Verstand genommen. Kurz gesagt, er war nicht allzu helle.
    Radu führte die stolze und nackte Wratha vor seinen Lord Karl und zählte all die Dinge auf, die er ihr antun wollte, ehe sie den letzten Preis bezahlte. Die Liste war lang und ausführlich. Zuerst spendete Karl seinem Offizier Beifall, aber Wratha hatte seinen Blick eingefangen und ließ sich nicht von Radus Drohungen einschüchtern. Sie war eine atemberaubende Schönheit, mit Haaren, so schwarz wie die Nacht, und Augen von gleicher Farbe, mit Beinen, so lang wie die Sonnunterzeit, mit spitzen Brüsten und einem Hintern, so fest und rund wie ein Apfel.
    Ihr Mund war erst recht entzückend: geschwungen wie die Feder einer Armbrust, schmollend und dahinter mit einer weichen Zunge versehen, so spitz wie ein Pfeil, deren Stich ... Karl vielleicht nicht missfiel. Die dunkle Zigeunerschönheit reckte ihm ihre Brüste entgegen, und Lust stieg in ihm auf.
    Radu erkannte die

Weitere Kostenlose Bücher