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Daemonenherz

Daemonenherz

Titel: Daemonenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Zogg
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vorbei zur Tür. «Aber bis dahin gelten auch deine Regeln.» Kurz tippte er mir mit dem Finger an die Schläfe. «Und deine Schmerzen.»
    «Halt dich raus», zischte ich.
    «Ich mag deine Regeln», flüsterte er und lächelte boshaft, während ich mir auf die Lippen biss.
    «Hättest mir nicht zugetraut, was?»
    «Nein», antwortete er. «Ich finde, du machst deinen Job ziemlich gut. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten.»
    Er traf wie immer einen wunden Punkt. Ich wollte definitiv nicht mehr an diese Zeit zurückdenken. Nun hatte ich endlich wieder ein Ziel vor Augen. Etwas, wofür ich kämpfen konnte und womit ich in der Lage sein würde, das Gleichgewicht wieder herzustellen.
    Mein Gleichgewicht!
     

    «Wir haben den nächsten Pfeiler geortet.»
    Belial betrat mein Schlafzimmer und schlug die Tür hinter sich zu. Sie errötete (was ich bei ihr noch niemals gesehen hatte) und starrte zu Boden.
    «Ach du…» flüsterte sie, als sich Lucifel auf den Rücken rollte und irgendetwas Unverständliches murmelte.
    «Nächstes Mal anklopfen?» fragte ich und schwang mich aus dem Bett, während ich die Seidendecke um meinen Körper schlang und befestigte.
    «Wie wäre es mit einer Warnung?» antwortete sie und musterte mich. «Eine Socke an der Tür oder so?»
    Sie folgte mir aus dem Zimmer ins Büro.
    «Was ist?» fragte ich und sortierte das Laken um meinen Körper.
    Belial schüttelte den Kopf. «Willst du jetzt wissen, wo der Pfeiler ist oder nicht!»
    «Du suchst seit jetzt etwa sieben Monaten nach ihm. Als ob es mir da noch auf ein paar Minuten ankommt», murmelte ich und strich mir die Haare aus dem Gesicht.
    «Seit wann machst du mich blöd an wegen sowas», knurrte die Dämonin.
    Ich musterte sie wütend. «Seit es allen Anschein macht, dass ich von unfähigem Personal umgeben bin! Sieben Monate, Belial! Sieben Monate warte ich bereits und es fehlt uns noch immer jede Spur von zwei Pfeilern. Sorry, aber ich habe mich in diesen sieben Monaten anderweitig beschäftigt, während ihr es anscheinend nicht für nötig hieltet, euren Job zu machen.»
    «Ah, jetzt kommen wir zum eigentlichen Thema. Du bist unzufrieden.»
    «Ich bin nicht unzufrieden», fauchte ich. «Ich bin ungeduldig! Wir müssen die vier fehlenden Pfeiler innerhalb kürzester Zeit miteinander erwischen, ehe die da oben Wind davon kriegen. Nur schon bis der Plan für jeden einzelnen soweit perfekt ist, dass er im nötigen Augenblick genau funktioniert, brauchen wir Wochen! Zusätzlich zu der Zeit, in der ihr nach ihnen sucht! Verflucht nochmals Belial, einer fehlt nach diesem immer noch!»
    Sie biss sich auf die Unterlippe und funkelte mich wütend an. Doch sie schwieg.
    «Vanths Statistik ist ebenfalls nicht wirklich toll ausgefallen. Wir verlieren immer mehr Seelen an die Sammler. Die Verluste sind riesig, sie schlagen mit ganzer Kraft zurück. Ich muss mir schon Sticheleien von dem hier gefallen lassen», fügte ich hinzu und wies auf die Tür zum Schlafzimmer. «Während er zwischen Südsee-Inseln und meinem Bett hin und her pendelt, findet er immer noch wunderbar Zeit, mir vorzuhalten, was alles nicht läuft. Und ich habe es satt! Meine Geduld ist am Ende. Also bring mir den letzten Pfeiler, verflucht nochmal!»
    «Ich tue ja mein Bestes!» platzte sie heraus und stand abrupt auf. «Verdammt, ich reiß mir hier den Arsch auf, um deine blöden Pfeiler zu kriegen! Das ist nicht einfach, ok?! Die Engel sind überall, sie lassen keinen von uns aus den Augen.»
    Ich griff an meine Schläfe und sog scharf die Luft ein. «Bitte, Belial. Lass uns nur kurz nicht über all den Scheiß sprechen. Ich will mich einfach mal wieder normal unterhalten. Über Dinge, über die man sich halt unterhält, wenn man keine anderen Probleme hat.»
    Ich rieb meine Stirn.
    Sie setzte sich wieder. «Ist es schlimmer geworden?» fragte sie und lehnte über den Tisch zu mir.
    «Es geht. Manchmal ist es schlimmer. Jetzt zum Beispiel. Ich weiß nie genau, woran es liegt, ich könnte auf die Erde und nachsehen, aber das will ich nicht. Erzähl mir etwas», flüsterte ich und legte den Kopf in den Nacken.
    «Vanth und Akephalos haben glaube ich etwas miteinander.»
    «Erzähl mir von Lilith und Lucifel», befahl ich.
    Ich konnte regelrecht hören, wie Belial verstummte und lächelte matt.
    «Nun, es ist schwierig.»
    «Ich weiß, das ist nicht zu übersehen. Aber ich möchte Lilith nicht danach fragen.»
    «Sie würde dir auch nichts sagen. Sie spricht nie darüber. Es ist

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