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Daemonenherz

Daemonenherz

Titel: Daemonenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Zogg
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ich kann mich nicht seinem Befehl wiedersetzen. Du weißt, was das bedeuten würde.»
    «Hast du eine Ahnung, wie sich das anfühlt? Ich sitze verflucht nochmal hier und drehe Däumchen!» Raciel ließ sich in den Sessel fallen. «Während ich hier sitze und diskutiere könnte ich ihr vielleicht helfen! Aber nein! Ich darf darauf warten, dass sich alles von selbst regelt. Habe ich verdammt nochmal erwähnt, dass sie deinen Bruder vögelt?!»
    «Raciel, deine Wortwahl», tadelte Michael und stütze den Kopf in die Hand.
    Energisch stand er auf und ging durch den Raum. «Meine Wortwahl ist mir scheißegal!»
    Michael lehnte sich gelassen in seinem Sessel zurück und beobachtete ihn.
    «Raciel», meinte er. «Würdest du dich bitte wieder setzen.»
    «Tss» murmelte der Ex-Dämon und setzte sich wieder hin.
    «Geht’s wieder?»
    «Halt doch die Klappe.»
    Michael lächelte. «Raciel, mein Freund, ich habe keine Ahnung, wo das alles hin führt. Ich finde auch, dass es unangebracht war, Irial aus dem Himmelreich zu werfen.»
    «Unangebracht?» keuchte Raciel. «Unangebracht?! Es ist komplett daneben. Sie hat mir das Leben gerettet!»
    «Ich weiß, ich weiß. Aber wir können nichts tun. Ich bin genauso wütend wie du und ich wünsche mir sehr, dass das alles bald vorbei ist. Außerdem wünsche ich mir meinen Bruder wieder auf den Höllenthron. Irial ist ein absoluter Super-GAU.»
    Kurz lächelte Raciel und hob den Blick. «Sie ist Furcht einflößend. Das macht es für mich umso schlimmer, weil ich mir dann vorstellen kann, wie unglaublich wütend und verletzt sie sein muss. Obwohl ich mich manchmal frage, ob sie mich bereits vergessen hat.»
    «Sie? Dich vergessen?» Uriel schlug die Tür hinter sich zu und schlenderte zum Tisch. «Vorher friert die Hölle ein, mein Lieber.» 
    «Was ist?» fragte Michael, als sie sich auf die Tischplatte stütze.
    «Die Angriffe sind zurückgegangen. Vermutlich geht ihnen da unten langsam der Platz aus.»
    «Das bezweifle ich», antwortete der blonde Erzengel. «Aber immerhin, eine gute Nachricht. Was tut sich sonst so?»
    «Nicht viel. Hier für dich», antwortete Uriel und streckte Raciel ihr Smartphone entgegen.
    Er nahm es an sich und starrte auf das Foto.
    «Das haben wir gestern aufgenommen. Keine Ahnung, was sie da wollen, sie blieben etwa zwei Stunden.»
    «Raciel?» Michael begutachtete das Bild. «Hast du eine Idee?»
    Er runzelte die Stirn. «Ich wüsste nicht, was sie mit den Nephilim zu schaffen hätten. Sie halten sich raus. Sie sind da sehr strikt seit der Sintflut.»
    «Haben sie euch nicht geholfen, einen der Pfeiler zu schnappen?»
    Raciel überlegte. «Ich hörte Gerüchte. Aber ich weiß es ehrlich gesagt nicht genau, ich war nur auf Irial angesetzt. Die Nephilim halten sich aus allem raus.»
    «Hoffen wir du hast recht», flüsterte Michael und wandte den Blick zu Uriel. «Verstärk die Schutztruppen der Pfeiler. Wir haben drei durch Lucifel verloren. Vorsichtshalber sollten wir die restlichen vier stärker schützen. Mittlerweile traue ich Irial einiges zu. Verständige Metatron. Bin ja mal gespannt, ob das hier auch zur göttlichen Planung gehört.»
     

    ***
     

    Mein mattgrüner Zweiteiler schmiegte sich wie angegossen um meine schlanke Figur. Die roten Haare hatte ich sorgfältig hoch gesteckt und meine Pumps klackerten über den Marmorboden, als ich gemeinsam mit Belial die Eingangshalle der Giants Inc. betrat. Das Gebäude war riesig und die beiden Türme gehörten zu den höchsten in Tokyo. Die Eingangshalle schlug dem Besucher regelrecht die Umsatzzahlen dieses Unternehmens ins Gesicht.
    Am Ende der Halle stand ein massiver Tresen mit dem Logo der Firma in silberner Schrift. Dahinter saß eine wunderschöne junge Frau und strahlte uns mit dunkelbraunen Augen an. Ihr Lächeln war weder freundlich noch gestellt. Professionell, würde es Belial nennen.
    «Ah, Lady Irial. Der Direktor erwartet sie bereits», verkündete sie in Japanisch, mit ebenso professionellem Unterton und hob den Hörer vom Telefon. Kurz meldete sie unsere Anwesenheit und wandte sich wieder mir zu. «Fünfundfünzigster Stock. Sie können das Büro nicht verfehlen.»
    Ich nickte und wandte mich zu den Aufzügen. Belial folgte mir in gebührendem Abstand. Als wir in der kleinen Kabine standen und beobachteten, wie das Licht langsam von Stockwerk zu Stockwerk hüpfte, räusperte sie sich.
    «Denk daran, was ich dir gesagt habe.»
    Ich nickte. Noch hatte ich keine Ahnung, ob ich ihren Rat

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