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Daemonenherz

Daemonenherz

Titel: Daemonenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Zogg
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Gottes gestürmt, hast die Seraphim angegriffen, bist in Metatrons heiligen Raum eingedrungen und hast mit ihm ein Kaffekränzchen gehalten!! Und es tut dir Leid?!»
    Gut, die Idee war nicht die Klügste gewesen. Die Umsetzung aber schien wunderbar funktioniert zu haben, auch wenn die Antwort wieder weniger positiv für mich ausgefallen war.
    Es erfüllte mich mit Stolz und einer kindlichen Befriedigung, dass Gabriel meinetwegen so ausflippte.
    Ich ersparte mir meine Begegnung mit dem Spiegel und dem Lüftchen, das hier alle als Gott bezeichneten.
    Ich verkniff mir alles Weitere und schwieg stattdessen, während ich die Muster auf meiner zerknitterten Decke analysierte.
    Der Erzengel stand auf und ging einige Schritte hin und her. «Kannst du dir vorstellen, was hätte passieren können?! Sie hätten dich töten können!»
    «Haben sie aber nicht», erwiderte ich patzig.
    «Irial. Dieser Raciel treibt dich noch in den Tod! Er hat dir zu viel angetan also hör auf damit! Lass es sein und sieh nach vorne.»
    «Ich soll was?» fauchte ich und schwang mich aus dem Bett. «Hast du überhaupt eine Ahnung, worum es mir geht?!»
    Entgeistert starrte er mich an.
    «Er hat mir das Leben gerettet! Er hat sich selbst geopfert, um mich zu retten! Ich dachte, ich hätte ihn verloren, dass er sich nicht um mich schert. Das stimmt nicht. Er liebt mich!»
    Ich schrie. Keine Ahnung, wann ich das letzte Mal so laut geworden war. Vermutlich im Sandkasten, als mir meine damals beste Freundin die Schaufel geklaut hatte. «Du bist nicht besser als die Dämonen! Ihr und eure blöden Prinzipien. Ihr und eure bescheuerten Regeln und Grundsätze!»
    Das traf ihn. Mitten ins Herz. Ich konnte es ihm ansehen. Geschockt starrte er mich an und ließ sich auf meine Bettkante sinken.
    «Tut… tut mir Leid», flüsterte ich. «Ich… es… ich mag dich, Gabriel. Euch alle.»
    Ich verwarf die Hände.
    «Ihr helft mir wo ihr könnt. Aber ich brauche keine Hilfe. Raciel braucht Hilfe. Wieso versteht ihr das nicht.»
    «Er ist ein Dämon», presste der Erzengel hervor und starrte auf den Fussboden. «Wie kannst du einem Dämon vertrauen. Wie kannst du ihn retten wollen und bei Gott, wie kannst du ihn lieben! Er hat dir so unglaublich weh getan.»
    Ich entschloss mich zu gehen. Es hatte keinen Zweck, mit ihm zu diskutieren.
     

    Ich schlenderte durch die Straßen von Elysium und dachte nach. Raphael hatte wenigstes etwas Verständnis gezeigt. Michael wollte sogar, dass ich Raciel half. Gabriel schien blind vor Hass auf die Dämonen. Es schmerzte, dass jemand so schlecht von demjenigen dachte, den ich von ganzem Herzen liebte.
    Es würde also einen Angriff auf die Hölle geben. Die restlichen Pfeiler konnten sie retten. Warum konnten sie nicht auch gleich Raciel befreien? Es war nicht logisch. Ich war wütend. Wütend nicht nur auf Gabriel und seine Haltung. Sondern auf Gott persönlich. Hieß es nicht, dass Gott jedem half, der ihn anrief? Ich war bei seinem Stellvertreter persönlich, aber auch der hatte mich abgeschmettert. Aus was auch immer Gott jetzt tatsächlich bestand. Es änderte nichts daran, dass er mir nicht half.
    Ich konnte nicht hier rumsitzen. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich das riesige Gebäude mit der Kugel erreichte. Barfuß schlenderte ich durch das Gras und steuerte einen der Tresen an. Dahinter stand ein Engel mit blonden Locken und säuselte ins Mikrophon.
    «Nein, sie benötigen das blaue Formular… Ja, sie können es schicken… Ja… Nein, da müssten sie bei den zentralen Diensten anfragen… ja, genau. Gut. Danke.»
    Er legte auf und wandte den Blick zu mir. «Was kann ich für Sie tun?»
    «Ja, hallo», begann ich. «Ich hörte es gibt einen Einsatz in nächster Zeit?»
    «Einen Einsatz?»
    «Ja», nickte ich. «In der Hölle? Ich hörte, da sei etwas mit den Pfeilern?»
    Mein Herz raste.
    «Moment», antwortete der Engel und tippte irgendwelche Symbole in seine projizierte Tastatur auf dem Tisch. «Ja, hier. Sie startet in zwei Tagen, alle Einheiten der Heerschaar werden aufgerufen, sich bis morgen zum Dienst zu melden.»
    «Könnten sie mir sagen, wo ich mich da melden muss?»
    «Sind sie von der Schaar?»
    Er runzelte die Stirn und ich schürzte die Lippen.
    «J- ja. Sonst wäre ich ja nicht hier».
    «Natürlich», antwortete er und lächelte entschuldigend. «Sie müssten sich in der Sicherheitszentrale melden. Chariel koordiniert die Registrierung. Fünfunddreißigster Stock, Büro C34. Nehmen sie den Aufzug, dann

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