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Daemonenherz

Daemonenherz

Titel: Daemonenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Zogg
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links bis zum Hauptsaal, dort den rechten Gang entlang. Das Büro ist auf der linken Seite.»
    Sein Telefon klingelte, er nickte mir zu und ging ran.
    Ich atmete einmal tief durch. Erste Etappe geschafft.
    Schnell schlüpfte ich zu drei Angestellten in den Aufzug. Sie musterten mich abfällig, da ich mit meinen Schwingen nun noch den letzten Zentimeter der kleinen Kammer ausfüllte.
    Im fünfunddreißigsten Stock stieg ich aus und hielt mich links. Der Gang erinnerte mich an diese Teppichgänge in amerikanischen Serien. Dünne Wände zu meinen Seiten und ein verblichener blauer Teppich unter meinen Füßen, der mich wünschen ließ, ich hätte doch Schuhe mitgenommen.
    Ich erreichte einen Raum mit einigen Sesseln und einem Tisch, von dort aus betrat ich den Gang zur Rechten und folgte ihm bis zur Bürotür, auf der C34 prangte. Nach einigen Minuten, in denen ich nervös davor hin und her gewandert war, klopfte ich.
    «Herein», rief eine etwas unfreundlich klingende Stimme.
    Vorsichtig trat ich ein und fand mich in einem riesigen Büro wieder. Niemals hätte ich erwartet, dass in diesen kleinen Räumlichkeiten so ein riesiges Büro möglich war. Ich beschloss, den Himmel und seine Quadratmeterverteilung nicht in Frage zu stellen.
    Der blank polierte Boden glänzte, am anderen Ende des Raumes stand ein gläserner Schreibtisch mit drei Bildschirmen. Eine Sofagruppe stand zu meiner Rechten und hinter dem Tisch befand sich eine riesige Fensterfront, von der aus ich fast über ganz Elysium blicken konnte. Ich glaubte sogar, den Palast vage zu erkennen.
    «Was kann ich für dich tun?» fragte der Engel, der hinter dem Schreibtisch saß.
    Er hatte sich über einen Stapel Papier gekrümmt und richtete seine Brille, während er nur leicht den Kopf hob, um mich anzusehen.
    «Ich», begann ich stockend. «Ich bin hier, um mich einzuschreiben. Für die Mission in die Hölle?»
    Er zog sich die Brille von der Nase, steckte sie in die braunen, etwas verfilzten Haare und lehnte in seinen Stuhl.
    «Name?»
    «Irial.»
    «Noch nie gehört. Ich hab ein äußerst gutes Gedächtnis, was meine Untergebenen angeht.»
    Ich biss mir auf die Lippen.
    Die zweite Etappe schien gerade ziemlich den Bach runter zu gehen.
    «Ich habe die Nachricht erhalten, ich solle mich hier melden.»
    Chariel runzelte die Stirn. «Setz dich», befahl er und wies auf einen Stuhl neben seinem Schreibtisch. «Ich werde das abklären.»
    Er griff in eine Schublade, holte sich ein Headphone heraus und setzte es sich auf den Kopf, während er Zahlen in einen der Bildschirme eingab. Er wartete.
    «Ja? Ah, Michael. Gut, hier ist Chariel… Hör zu, ich habe hier einen Engel namens Irial, sie behauptet, sie sei für die Mission in die Hölle eingeschrieben?»
    Na toll.
    Somit wäre dieser Plan erledigt. Ich hätte weinen können vor Wut. Verdammte Scheiße!
    Chariel musterte mich argwöhnisch, während er weiter mit Michael sprach. «Ja… ah, verstehe… ja, das erklärt einiges… ja, ich dachte schon, dass sie keine reguläre Kriegerin ist… gut, werde ich. Sehr schön. Danke für die Auskunft!»
    Er zog sich das Headphone von den Ohren und drehte seinen Stuhl in meine Richtung. «Irial also, hm? Ein Pfeiler.»
    Ich biss mir auf die Lippen. «Ja.»
    «Nobel, muss ich schon sagen. Jemanden wie dich sollten wir hier öfters finden.»
    «Was?»
    «Dass du deine Mitgefangenen nicht alleine leiden lassen willst, und sogar dabei helfen willst, sie zu retten. Ganz schön mutig, finde ich.»
    Ich stotterte perplex ein «Danke».
    «Obwohl ich sagen muss, dass es ein enormes Risiko ist, einen Pfeiler wieder da runter zu lassen. Aber ich denke das sollte gehen. Ich kann solchen Kampfgeist nicht unbeachtet lassen.»
    Er drehte sich zu seinen Bildschirmen und begann, irgendein Formular auszufüllen. «So», verkündete er etwas später. «Du bist eingetragen. Melde dich übermorgen in der Rüstungszentrale. Die ist im Keller dieses Gebäudes, kannst es nicht verfehlen.»
    Ich starrte Chariel entgeistert an.
    «Na geh schon, ich warte noch auf andere Engel. Husch!» meinte er und wedelte mit der Hand, während er sich wieder über seinen Papierkram beugte.
    Ich beschloss, instinktiv und schnell das Weite zu suchen. Ich war drin.
    Ich würde in die Hölle zurückkehren.

Rein als Engel, raus als – verdammt…
     

    Den nächsten Tag verbrachte ich wie auf Nadeln. Nur mit Mühe konnte ich Interesse heucheln, als mich Zadkiel in einen der Stadtparks führte und dort über seine

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