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Daemonenhunger

Daemonenhunger

Titel: Daemonenhunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Carter
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hochgehievt. »Ich wollte mit dir über dein Wissenschaftsprojekt reden.«
    »Was genau wolltest du mit mir besprechen?«, erkundigte sich Barnaby, der amüsiert beobachtete, wie sein Leibwächter Vincent kopfüber drehte und ihn dann am Bein festhielt.
    »Dein Projekt war echt gut«, erklärte Vincent, während er wie ein Pendel an Brunos Hand hin und her schwankte. In letzter Zeit hänge ich ständig kopfüber, dachte er. Dabei mag ich das überhaupt nicht.
    »Natürlich war es gut«, erwiderte Barnaby. »Ich hatte die beste Ausstellung, die neueste Technik und das einleuchtendste Untergangsszenario.«
    »Absolut«, pflichtete Vincent bei. »Leider hatte ich keine Zeit, es mir gründlich anzusehen. Deshalb wollte ich dich fragen, ob ich noch mal einen Blick darauf wer fen darf.«
    Barnaby schien ernsthaft über die Bitte nachzudenken. Er kauft es mir ab, freute sich Vincent. Jetzt ist der richtige Augenblick für den entscheidenden Schritt. »Ich weiß natürlich, dass wir nicht immer einer Meinung waren«, fuhr er fort. »Aber das lässt sich ändern. Ich glaube, wir könnten Freunde werden.«
    »Freunde? Wir beide?« Barnaby lachte laut heraus. »Was soll ich denn mit einem Versager wie dir anfangen?«
    »Hör mal, ich habe auch nie viel von dir gehalten«, versicherte Vincent. »Bis ich dein Projekt gesehen habe«, fügte er hastig hinzu, als Bruno ihm grob den Knöchel verdrehte. »In dir steckt mehr, als man denkt. Gib mir eine Chance, dann wirst du feststellen, dass es bei mir genauso ist.«
    Barnaby dachte wieder nach, während Vincent gedul dig dahing. Jetzt half nur noch Daumendrücken.
    »Nein«, sagte der Angeber schließlich. »Zieh Leine, Versager.«
    »Sekunde, Barnaby.«
    Alle vier drehten sich zu der Limousine um. Ein Mann mittleren Alters mit zurückgegeltem grauem Haar und Anzug ließ die Scheibe ganz herunter.
    »Zumindest kannst du dem Jungen keinen schlechten Geschmack im Hinblick auf die Wahl seiner Freunde vorwerfen«, sagte der Fremde. »Auch wenn er überhaupt keinen Geschmack hat, was die Wahl seiner Kleidung angeht.«
    Barnaby lachte auf, die Leibwächter wieherten ebenfalls. Vincent brachte mit knapper Not ein Lächeln zustande.
    »Mein Vater«, erklärte Barnaby. »Einer der führenden Manager von Alphega.«
    »Francis Wilkins«, ergänzte sein Vater. »Ich würde dir ja die Hand schütteln, aber …«
    »… Sie mögen es nicht, wenn man sich so hängen lässt?«, beendete Vincent den Satz für ihn.
    »Warum gibst du dem Jungen keine Chance?«, fragte Mr. Wilkins und zwinkerte seinem Sohn verschwörerisch zu.
    Barnaby lächelte und nickte zurück.
    Hoppla, dachte Vincent.
    Die Fensterscheibe glitt wieder nach oben, und die Limousine rollte langsam davon. Auf eine Handbewe gung Barnabys ließ Bruno Vincents Bein los.
    »Okay, du sollst deine Chance bekommen«, sagte Barnaby. »Erst mal habe ich allerdings einen Job für dich. Du musst mir beweisen, dass du jemand bist, mit dem ich mich sehen lassen kann.«
    »Einverstanden.« Vincent erhob sich langsam und rieb sich dabei den schmerzenden Schädel. »Was soll ich tun?«
    »Du sollst jemanden für mich verprügeln.«
    »Jemanden verprügeln?«, fragte Vincent.
    »Hast du etwa nicht genug Mumm in den Knochen, um einen anderen Jungen herauszufordern?«, fragte Barnaby, woraufhin die Leibwächter herablassend grinsten.
    »Doch, doch. Keine Sorge«, versicherte Vincent.
    »Ausgezeichnet«, sagte Barnaby, »dann knöpf dir mal deinen Freund Big Tom vor und nimm ihn ordentlich in die Mangel.«

 

     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Mittagspause. High Noon, sozusagen. Vincent bog langsam um die Ecke des Schulgebäudes, Big Tom im Schlepptau.
    »Was willst du mir denn zeigen?«, fragte sein bester Freund.
    »Wir sind bald da«, sagte Vincent und blickte stur geradeaus.
    Er konnte selbst kaum fassen, was er da gerade tat. Den ganzen Morgen lang hatte er sich vor diesem Augenblick gefürchtet, und nun, so kurz davor, war ihm richtig übel.
    Er würde es tun. Er würde seinen besten Freund verprügeln.
    »Ist es was Besonderes?«, erkundigte sich Big Tom.
    »Könnte man so sagen«, gab Vincent zurück.
    »Haut es mich auch richtig um?«, fragte sein Freund.
    Vincent ächzte.
    »Sei vorsichtig«, warnte Big Tom. »Dieser Mistkerl Barnaby führt alle Kinder, die er zusammenschlagen will, genau an diese Stelle.«
    »Ehrlich?«
    »Hier machen die Lehrer nämlich keine Kontroll gänge«, erklärte Tom. »Niemand sieht, was

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