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Daemonenhunger

Daemonenhunger

Titel: Daemonenhunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Carter
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te, da er den Unterricht eigentlich hatte schwänzen wollen. Seine Familie, die Lehrer und, nicht zu vergessen, sein Bruder hatten ihm immer wieder eingetrichtert, es gebe nichts Wichtigeres als eine gute Ausbildung. Trotzdem schien es ihm im Augenblick einen Tick angesagter, et was gegen den drohenden Untergang der Welt zu unterneh men, als Mathe und Erdkunde zu pauken.
    Inzwischen hatten sie das Schulgelände erreicht und strebten Richtung Parkplatz. Dort deutete Grimbowl auf eine Limousine, die gerade heranrollte, und Vincent beobachtete, wie der reichste Junge der Schule ausstieg.
    »Barnaby Wilkins«, erklärte er mit größtmöglicher Verachtung.
    »Kennst du ihn?«, fragte Grimbowl. »Umso besser, das vereinfacht die Sache erheblich.«
    »Soll ich ihn verprügeln?«, fragte Vincent hoffnungsvoll. Er hatte die blauen Flecken im Gesicht von Big Tom keineswegs vergessen.
    »Wo denkst du hin«, sagte Grimbowl. »Wir möchten, dass du dich mit ihm anfreundest.«
    »Das ist ja wohl hoffentlich ein übler Scherz!«, meinte Vincent daraufhin. »Ich soll mich mit diesem Mistkerl anfreunden?«
    Grimbowl nickte unbeirrt.
    »Das mache ich nicht.«
    »Und ob du das tust«, gab Grimbowl zurück. »Falls du dich nicht an unsere Anweisungen hältst, explodiert nämlich dein Schädel. Möchtest du das?«
    Der Junge beschränkte sich auf ein unwilliges Grun zen. Der Elf hatte recht, das wusste Vincent genau.
    »Ich habe recht«, sagte Grimbowl, »das weißt du genau.«
    »Okay, okay, ich freunde mich mit Barnaby an«, lenk te der Junge ein. »Aber warum? Was liegt euch denn nur an diesem verwöhnten Bengel?«
    »Kannst du dich an meinen Kumpel Plimpton erinnern?«, fragte Grimbowl. »Auf dem Schülerforum der Wissenschaft hat er sich Barnabys Projekt gründlich angesehen, du weißt schon, es ging um Regierungsverschwörungen. Wir glauben, er könnte da eine heiße Spur entdeckt haben. Hast du schon mal von den Portalen gehört?«
    »Portalen?«, wiederholte Vincent erstaunt. »Was soll das sein?« Er spielte lieber den Ahnungslosen, sonst stellte Grimbowl ihm womöglich noch unangenehme Fragen. Er hielt es für besser, wenn die Elfen nichts von Nod und Clara erfuhren, denn er war sich ziemlich sicher, dass Feen und Elfen nicht gut miteinander auskamen.
    »Ihr glaubt, die Regierung könnte diese Portale geheim halten?«, fragte Vincent, nachdem Grimbowl ihm alles erklärt hatte.
    »Genau das sollst du für uns herausfinden«, sagte der Elf. »Freunde dich mit Barnaby an, bring in Erfahrung, woher die Idee für das Projekt stammt, und gib mir dann Bescheid. Kapiert?«
    »Ja, alles klar«, erwiderte Vincent. »Warum habt ihr eigentlich Barnaby keinen Käfer in die Nase gesteckt?«
    »Weil du eben der Erste warst«, antwortete der Elf unwirsch. »Junge, du kannst einen vielleicht löchern. Weißt du was? Ab sofort keine Fragen mehr, Kleiner.«
    »Aber was … Aua!«
    »Genau«, sagte Grimbowl. »Das ist die einzige Antwort, die du von nun an auf deine Fragen erhältst. Hör endlich auf, dich auf dem Boden zu wälzen, sondern geh zu Barnaby und freunde dich mit ihm an.«
    Als die Schmerzen allmählich nachließen, stand Vincent auf und machte sich gehorsam auf den Weg zum Parkplatz. Barnaby plauderte gerade mit seinen Leibwächtern Bruno und Boots.
    »Einfach nicht zu fassen, was ich hier tue«, murmelte Vincent, während er sich seinem Erzfeind näherte. »Ich muss unbedingt diesen Käfer loswerden.«
    Der Volltrottel hatte ihn inzwischen bemerkt und seine Leibwächter alarmiert. Vincent dachte angestrengt darüber nach, mit welchem Satz er das Gespräch eröffnen sollte. Wie um alles in der Welt freundet man sich mit jemandem an, den man nicht ausstehen kann? Hatten sie vielleicht irgendwelche gemeinsamen Interessen?
    »Hey, Barnaby«, sagte Vincent und blieb in einiger Entfernung stehen. »Wie geht’s denn so?« Der Angesprochene starrte ihn für einen Augenblick völlig verdutzt an, was Vincent als gutes Zeichen deutete. »Prima Wetter heute, oder?«, fuhr er betont munter fort und quälte sich ein Lächeln ab.
    »Was willst du hier?«, fragte Barnaby.
    »Nichts weiter.« Vincent spähte zu den Leibwächtern hinüber. Ihre Mienen hinter den dunklen Sonnenbrillen wirkten undurchdringlich, aber er machte sich nichts vor. Ein Wort von Barnaby, und sie würden über ihn herfallen.
    »Greift ihn euch«, befahl Barnaby.
    Na gut, dann eben drei Wörter.
    »Augenblick!«, sagte Vincent. Bruno hatte ihn bereits am Hemd gepackt und

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