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Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Titel: Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D.H. Barclay
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dass sein Leben nie mehr so sein würde, wie...
    „Dreh dich um Feigling.“
    ...zuvor, brachte er den Gedanken zu Ende und wurde Zeuge wie eine erneute Explosion den Satan in Menschengestalt seinem von Wahnsinn gebeutelten Verstand offenbarte.
    Als wäre jedes Stück Fleisch, alles Blut, seinem Leib entzogen, stand er erhobenen Hauptes vor der vernichteten Stätte der Vorväter und stierte ihm anmaßend entgegen. Kristallblaue Engelsaugen, die jede Bewegung des Soldaten, jedes ängstliche Aufzucken, mit unverhohlener Freude zur Kenntnis nahmen.
    „Zu Beginn wird es dir Schmerzen bereiten“, sagte der Dämon und strich dabei sanft über das in seinem linken Arm pulsierende Buch.
    Einem Herzschlag gleich, versuchte Haytham das Bild in einen Einklang mit menschlicher Logik zu bekommen.
    Das Foliant, eins geworden mit dem Dämon, ahmte den sich wiederholenden Takt eines Organs nach. Der Verunstaltete hob seinen freien Arm, entblößte die Zeichen der Hölle und vollführte eine verachtende Geste. „Dieser dir von eurem Gott gegebene Körper... er nützt mir nichts.“
    „...was habt ihr vor?“ Haytham fühlte wie ihm der Sand des Lebens durch die Finger glitt. Immer mehr und immer schneller. Es war nur mehr eine Frage der Zeit bis...
    Der Dämon hielt ihm die fünf Finger seiner verunstalteten Hand entgegen. Seine Lippen zeichneten ein süffisantes Grinsen. Er drückte den Daumen weg. Sah zu ihm rüber und schien auf etwas zu warten.
    Ein leichtes Kribbeln, welches sich im Zuge des verschwindenden Zeigefingers, rasch in ein quälendes Jucken umwandelte. „Was...?“ Er riss die Ärmel hoch, sah wie die Haut an den Unterseiten, aufplatze.
    „Wachsen und gedeihen“, sprach der Dämon und knickte dabei den Mittelfinger um.
    Haythams Schmerzen wucherten, nahmen Gestalt an und pressten sich durch die offenen Wunden nach außen. Federn! Der Mund des jungen Soldaten öffnete und schloss sich zu einem krächzenden Klagelaut. Er hörte das leise Ratschen der Uniform, spürte wie etwas aus seinem Rücken ausbrach und wurde für einen kurzen Augenblick seines neuen Schattens gewahr.

    *

    „Einen Liter! Gott verdammt noch mal, das ist...“, er warf Nathalie einen hilfesuchenden Blick zu. „Sag doch auch mal was.“
    Die junge Frau wedelte mit den Händen, versuchte die Wogen zu glätten und wusste weder ein noch aus.
    „Es muss sein“, versuchte der Schamane ihn zu beruhigen und zeigte dabei auf seinen hochgekrempelten Arm. „Es reicht ja schon, wenn jeder...“
    David verschränkte die Arme vor der Brust. „Kein Tropfen“, sagte er entschieden. „Habt ihr überhaupt eine Ahnung wie lange es braucht, bis der Körper den Verlust wieder ausgeglichen hat?“
    Der Schamane kratzte sich nachdenklich den Hinterkopf „Wie wäre es, wenn ich den Anfang mache?“, schlug er vor, und stierte plötzlich nur noch auf den Rücken des Dämonenjägers.
    „Nein. Ich...“
    „Du bist ein Feigling“, giftete Nathalie aus dem Hintergrund.
    „Ach bin ich das?“ Er drehte sich zu ihr um, plusterte seine korpulente Gestalt auf und stampfte wütend mit den Füßen. „Tut mir leid, dass ich möglicherweise etwas über reagiere, aber...“, sein Tonfall wurde düster, „...Blut ist Blut. Wenn es ein Liter Schweiß wäre, kein Problem.“
    „Das ist widerlich“, presste Nathalie kopfschüttelnd hervor. „Gibt es wirklich keine andere Alternative?“, wandte sie sich an den Schamanen, und beobachtete aus den Augenwinkeln einen mürrisch dreinblickenden Murphy, der in den Wagen stieg und das Radio aufdrehte.
    „Nichts was uns bis nach Babylon bringt. Dabei können wir noch froh sein, dass keine größeren Opfer verlangt werden.“
    Nathalie fasste sich fast automatisch an die Kehle. „Und wenn wir ihn zwingen?“
    Die Augen des Schamanen weiteten sich. „Der Lebenssaft darf nicht erzwungen werden. Der Freund muss es aus freien Stücken tun.“
    Die Fahrertür schwang nach außen, entließ einen seltsam blassen Murphy. Er wankte, machte die hölzernen Bewegungen eines Betrunkenen und zeigte mit zittrigen Händen nach hinten.
    „Was hat er denn jetzt schon wieder?“
    Bevor Nathalie auf das seltsame Gebären eingehen konnte, stand er bereits neben den beiden und verlangte zähneknirschend nach einem Messer.
    „Eine Vision?“, erkundigte sie sich und wartete gespannt auf die Antwort.
    „Radio...“, sabbelte er, „die sagen, es ist Krieg ausgebrochen.“ Er ließ sich vom Schamanen eine gefundene Scherbe aushändigen. „Die

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