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Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Titel: Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Prunk mangelte, war das Gebäude groß und weitläufig, sodass R'shiel hoffte, dass man ihr keine Zelle, sondern wenigstens ein Schlafkämmerchen zuteilte. Als sie die Tür öffnete, die vom Flur in die Küche führte, vernahm sie Stimmen. Teggert klatschte wieder, dieses Mal über die Gastwirtin L'rin, und dem Wenigen zufolge, das R'shiel aufschnappte, tratschte er über ihr an traurigen Verhängnissen reiches, weithin bekanntes Liebesleben.
    Teggerts Zuhörer sprang auf, sobald R'shiel die Wärme der Küche betrat.
    »Da!«, johlte er mit breitem Grinsen. »Siehst du's? Bin ich nicht schlau?« Der Bursche zählte wohl vierzehn oder fünfzehn Jahre, hatte einen dunkelblonden Schopf, klare blaue Augen und steckte in bunt geflickter Kleidung. »Ich hab denen doch gesagt, dass ich ihr helfen kann.«
    Geduldig nickte Teggert. »Ja gewiss, du bist 'n schlauer Kerl. R'shiel, das ist Dace. Er hat angestiftet, dass du in diesen Haushalt aufgenommen worden bist. Aber du solltest erst ein paar Tage abwarten und dann entscheiden, ob du ihm dafür dankbar sein oder ihm den Hals umdrehen willst.«
    »Grüß dich, Dace«, sagte R'shiel. »Wem hast du versichert«, fügte sie aus Neugierde hinzu, »dass du mir helfen kannst?«
    Flüchtig spiegelte sich Erschrecken in den Augen des Burschen, aber er nahm sich zusammen und hob die Schultern. »Ach, niemandem ... Leuten. Freunden eben ...«
    »Gib dich nicht mit ihm ab, R'shiel«, warnte Teggert.
    »Dace ist ein unverbesserlicher Lügenbold und überführter Dieb. Wahrscheinlich hat er mehr Untaten begangen als die Hälfte der Grimmfeldener Sträflinge zusammengenommen.«
    Aus Stolz schwoll dem Burschen die Brust. »Teggert, du übertreibst mit deinem Lob.«
    R'shiel lächelte Dace zu, ehe sie sich an Teggert wandte. »Weißt du, wo ich schlafen soll?«
    »Da«, antwortete Teggert und deutete auf eine Nebentür der Küche. »Es ist nichts Großartiges, aber im Winter warm. Im Sommer ist es leider unerträglich heiß.«
    Im Sommer , schwor sich R'shiel, bin ich längst fort .
34
    »Meisterin Khira?« Brakandaran schaute auf und den Bärtigen an, der Khiras Namen gerufen hatte. Zu seiner Erleichterung erkannte er, dass sie einen ranghohen Hüter vor sich sahen. Den fünften Morgen warteten sie nun schon -gemeinsam mit anderen Bittstellern, Sträflingen ebenso wie freien Bürgern - im kalten Vorzimmer zur Amtsstube des Bannschaft-Oberaufsehers, um Wilem Cortanen um die Genehmigung zur Ausübung des Heilergewerbes in der Stadt Grimmfelden anzugehen. Brakandaran hatte die schlichte Tracht eines Bediensteten am Leib und hielt, wie es sich geziemte, den Blick meistenteils gesenkt. Seine Begleiterin trug inzwischen eine Miene der Verärgerung zur Schau. Sie war eine Frau mittleren Alters, die einen klugen Kopf auf den Schultern hatte, und für den Zweck, ihn nach Grimmfelden zu begleiten, eine überraschende Wahl gewesen. Padrics Vernunft hatte über Gharis heißblütigen Rachdurst obsiegt.
    »Ja?«
    »Ich bin Adjutant Mysekis«, sagte der Hüter. »Bitte vergebt mir, Gnädigste, wir sind gerade erst darauf aufmerksam geworden, dass Ihr eine Heilerin seid.«
    »Fast eine Woche lang versuche ich jetzt, beim Feldhauptmann vorzusprechen. Wenn ich nicht alsbald mit ihm reden darf, trage ich meine Dienste andernorts an.«
    »Diese Notwendigkeit wird sich gewiss nicht ergeben, Gnädigste«, beteuerte Mysekis. »Ich erwirke, dass man Euch ohne weiteren Verzug vorlässt.«
    Khira nickte und stand auf. »So ist's recht.«
    Sie gab Brakandaran mit einem Wink zu verstehen, dass er sich anschließen sollte, und sie durchmaßen unter Mysekis' Führung einen schmalen Flur, bis der Adjutant an eine Tür pochte und sie ohne Umstände öffnete. Mit gebieterischem Gehabe rauschte Khira in die Amtsstube und fasste Wilem Cortanen scharf ins Augenmerk.
    »Seid Ihr der Oberaufseher der Bannschaft Grimmfelden?«, fragte sie.
    »Sehr wohl, Gnädigste«, bestätigte Cortanen, indem er sich aus seinem Lehnstuhl erhob. »Und wer seid Ihr?«
    »Meisterin Khira Burg«, antwortete Khira, nahm unaufgefordert Platz und deutete mit einer herrischen Geste an, dass auch Cortanen und Mysekis sich setzen dürften. »Das ist mein Diener Brakandaran. Ich bin Heilerin und Kräuterkundige, und es ist mein Wunsch, in dieser Stadt mein Gewerbe auszuüben. Die Gastwirtin hat mir erzählt, ich müsse dafür Eure Erlaubnis haben. Ist das wahr?«
    »Es stimmt, Gnädigste«, sagte Cortanen leicht erstaunt. Offenbar lernte er nur wenige

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