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Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Titel: Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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natürlichen Gutmütigkeit, sondern in der Tatsache gesehen werden, dass er anscheinend in Grimmfelden jedermann kannte und über alles Bescheid wusste, was geschah, des Öfteren sogar schon, ehe es sich ereignete.
    »Schon die Neuigkeit gehört?«
    »Welche Neuigkeit?«, brummte Brakandaran.
    »Es gibt Schwierigkeiten.«
    »Woher willst du das wissen?«, fragte Khira, indem sie den Blick von der Waage hob.
    Mit der Fingerspitze tippte Dace gegen seinen Nasenflügel. »Für so was hab ich 'nen Riecher.«
    »Was für Schwierigkeiten?«
    »Die Art von Schwierigkeiten, die immer entstehen, wenn man Menschen einsperrt«, meinte Dace zu Brakandaran. »Es ist wieder einmal so weit.«
    »Wovon redest du?«, fragte R'shiel ihrerseits.
    »Natürlich von einem Aufstand. Die Zwangsarbeiter im Bergwerk werden von neuem unruhig. Erreicht wird damit wenig, aber sie verstehen's gewissermaßen als Verpflichtung, dass jeder Sträfling so etwas im Lauf seiner Verbannungsdauer wenigstens einmal versuchen muss. Ich vermute, manche Männer denken, die Aussicht auf etwaige Freiheit lohne das Wagnis der Auspeitschung.«
    »Werden anschließend nicht die Bedingungen für alle erschwert?«, fragte Khira, während sie die Kräutermischung achtsam in kleine Waagschalen füllte.
    Dace zuckte die Achseln. »Für einige Zeit.« Er beugte sich über den Ladentisch, um sich Khiras Tun genauer anzusehen. Gereizt patschte sie nach seinen Fingern, aber er zog die Hand blitzartig zurück. »Das Leben findet jedoch recht schnell wieder in die zuvorigen Bahnen. Ihr Menschen seid eben seltsame Geschöpfe.« Dem Burschen entschlüpften bisweilen die sonderbarsten Redewendungen.
    »Dich geht es nichts an«, sagte Brakandaran, während er Dace mit einem gleichfalls höchst absonderlichen Blick maß.
    »Ach, wer weiß«, meinte Dace. »Vielleicht gerät den Sträflingen dieses Mal der richtige Hüter in die Quere, und sie bewirken etwas Gutes, bevor sie ergriffen und bestraft werden.«
    »Wen hast du da im Sinn?«, fragte Brakandaran. R'shiel merkte auf bei seinem Ton. Was sollte Dace anzustellen im Stande sein, überlegte sie, dass der Ältere beunruhigt war?
    »Loclon wäre eine gute Wahl«, murmelte R'shiel grimmig.
    »Hat er denn auch dich belästigt?«
    Bitter lachte R'shiel. »Ich glaube, so muss man's wohl nennen.«
    »Warum zeigst dann nicht du ihn an?«, fragte Khira und runzelte die Stirn.
    »Ja, warum nicht?«, wollte auch Dace wissen.
    »R'shiel, Loclon ist ein Vieh«, sagte Khira ernst. »Ich habe gesehen, wie er die Geißel geschwungen hat. Er empfand dabei Wollust. Wenn du etwas gegen ihn vorzubringen hast, so erweise ganz Grimmfelden eine Gefälligkeit und zeige ihn beim Feldhauptmann an.«
    »Nein.«
    »Und an Songard denkst du nicht?«, hielt Dace ihr entgegen. »Möchtest du nicht, dass er für das büßt, was er ihr angetan hat? Und dafür, was du erdulden musstest?«
    R'shiel warf Dace einen scharfen Blick zu. »Ich habe mit keinem Wort behauptet, dass ich durch ihn irgendetwas ›erdulden‹ musste.«
    »Es ist überflüssig. Ich merk's ja daran, dass du dich jedes Mal Zusammenkrampf st, sobald nur sein Name fällt.«
    »Das ist nicht wahr«, widersprach R'shiel.
    »O doch, aber lassen wir's gut sein. Also noch einmal: Warum zeigst du ihn nicht an?«
    R'shiel seufzte. »Du weißt, was Sträflingen blüht, die jemanden verpetzen, selbst wenn es einen so entarteten Hüter wie Loclon betrifft. Mir würde fortan das Leben unerträglich gemacht. Schaut doch, wie's Tarja ergeht. Bei Tag und Nacht steht er unter Bewachung, damit niemand ihn unversehens tötet, weil man der Verleumdung glaubt, er hätte Verrat an der Rebellion verübt.«
    »Du willst andeuten, er hätte keinen Verrat begangen?«, vergewisserte sich Brakandaran. Auch Khira spitzte plötzlich die Ohren.
    »Schon der Gedanke ist lachhaft, Brakandaran«, entgegnete R'shiel unfreundlich. »Er hat nie ein Wort gestanden, nicht einmal während der Folterung in der Zitadelle. Für ihn kommt es überhaupt nicht infrage, seine Freunde zu hintergehen.«
    Verstimmt machte R'shiel Anstalten aufzustehen, aber Dace schob sie zurück auf den Hocker. »Hör her, über eines sind wir uns doch einig: Niemand in Grimmfelden wird schlechter schlafen, wenn Loclon am Galgen baumelt.«
    »Mich könnte es nicht zufrieden stellen, Dace«, antwortete R'shiel. »Das Hängen ist eine viel zu milde Strafe für Loclon. Er soll leiden. Grausam leiden.«
    Anscheinend rief R'shiels herber Standpunkt bei Khira

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