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Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Titel: Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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selbst weißt, recht einzigartig.«
    Brakandaran schnitt eine unwillige Miene. Er brauchte nicht daran erinnert zu werden, was ihn vom Rest der Harshini unterschied.
    »Freilich wär's angebrachter, sich um das Dämonenkind zu kümmern«, fügte Dacendaran hinzu, indem er den Blick, den Brakandaran ihm zuwarf, gänzlich missachtete, »anstatt Zeit zu vergeuden und den Rebellen-Meuchler zu mimen. Was glaubst du eigentlich, weshalb sie ›Dämonenkind‹ genant wird? Es ist doch beileibe nicht so, dass die Dämonen tatsächlich irgendetwas mit ihr zu schaffen hätten ...«
    »Schweife nicht ab«, unterbrach Brakandaran den Gott. »Du weißt, wer das Dämonenkind ist, stimmt's?«
    Dacendaran ärgerte sich über die Frage. »Es versteht sich von selbst, dass ich's weiß. Bildest du dir vielleicht ein, ich könnte eine Harshini aus dem Geschlecht der té Ortyns nicht von einer Menschin unterscheiden? Und sie ist die Einzige außerhalb des Sanktuariums. Aber mir ist jede Einmischung verwehrt. Zegarnald würde sonst tobsüchtig.«
    »Zegarnald?«, knurrte Brakandaran und furchte die Stirn. »Warum schert sich der Kriegsgott so auffällig um das Dämonenkind?«
    Dacendaran kaute auf der Unterlippe. Dabei glich er eher einem gescholtenen Kind als einer Gottheit. »Das kannst du nicht verstehen. Es geht um eine Sache unter den Göttern.«
    »Um eine Sache unter den Göttern?«, wiederholte Brakandaran ungläubig.
    »Du weißt, wovon ich spreche.«
    »Ich habe nicht die geringste Ahnung«, erwiderte Brakandaran. »Belehre mich, o Göttlicher.«
    Dacendaran stöhnte auf. »Xaphista muss vernichtet werden. Nur das Dämonenkind kann diese Tat vollbringen.«
    »Es ist völlig klar, dass ihr selbst ihn ohne weiteres austilgen könntet.«
    »Gewiss, das ist wahr. Aber wo kämen wir hin, brächten die Götter selbst sich gegenseitig um? Ehrlich, Brakandaran, du denkst manchmal wie ein Mensch.«
    »Ehrlich? Dieses Wort gebrauche ich nur außergewöhnlich selten im Zusammenhang mit dir.«
    Daraufhin zog Dacendaran eine Schmollmiene. »Du machst es uns wirklich nicht leicht.«
    »Was ist der Haken?«
    »Du bist's«, lautete Dacendarans unverblümte Antwort. »Gewissermaßen wenigstens ... Lass es mich so ausdrücken: nicht du selbst, aber das, wofür du stehst.«
    »Ich verstehe überhaupt nichts von deinem Gefasel, Dacendaran«, entgegnete Brakandaran voller Ungeduld.
    »Dir ist bekannt, dass wir den Harshini, als wir sie schufen, für den Fall, dass wir einstmals daraus Nutzen ziehen könnten, die Gabe verliehen, unsere geballten Kräfte anzuzapfen und zweckbestimmt anzuwenden? Zur Sicherheit haben wir den Harshini gleichzeitig Abscheu vor dem Töten eingepflanzt, damit sie uns nicht gefährlich werden. Ein übler Schnitzer aber unterlief uns schlechterdings, als wir sie mit einem Gewissen ausstatteten. Dich natürlich nicht, aber sämtliche anderen Harshini. Jetzt erweist es sich nämlich als recht hinderlich.«
    »Wieso hinderlich?«, fragte Brakandaran, indem er die Bemerkung, er sei mit keinem Gewissen ausgestattet, stillschweigend überging. Dacendaran war der Gott der Diebe. Ihm musste man unterstellen, dass er damit ein vorteilhaftes Urteil äußerte.
    »Es plagt sie mit Sorge, verstehst du? Korandellen kriegt angesichts der Frage, ob das Dämonenkind ein gutes oder ein bösartiges Geschöpf ist, schier graue Haare. Uns ist's einerlei. Wir wünschen nichts als Xaphistas Untergang. Zegarnald glaubt, Korandellen habe dich ausgesandt, um den Dämonenspross zu suchen, weil er hofft, dass du auslöschst, was du findest, wenn es dir missfällt.«
    Brakandaran antwortete nicht sofort; ihm war völlig klar, dass Dacendarans Äußerung mehr als nur ein Körnchen Wahrheit enthielt.
    »Und darum hast du beschlossen, behilflich zu sein?«
    Dacendaran nickte und schnitt eine freundlichere Miene. »Ich beobachte R'shiel. Meines Er achtens hat sie keine boshafte Natur. Vielmehr ist sie sogar ein recht umgängliches Geschöpf. Freilich ist sie keine Diebin, aber kein Mensch ist vollkommen.«
    »Ich habe nicht vor, sie zu töten, Dacendaran. Korandellen hat mich gebeten, sie ins Sanktuarium zu bringen, sonst nichts.«
    »Aber das geht doch nicht«, widersprach Dacendaran. »Nehmen wir einmal an, er mag sie nicht...«
    »Korandellen ist ein Harshini. Er mag jeden. Er kann nicht anders. Darum bin ja ich beauftragt worden. Zumal ich, wenn ich dir glauben darf, kein Gewissen habe.«
    Der Gott der Diebe überlegte einige Augenblicke lang, ehe er

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