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Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Titel: Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Shananara sah kaum anders aus. Anscheinend spürte Brakandaran, dass sie die mühevolle Unterweisung beendet hatten, denn nun erstieg er die flache Anhöhe, um sich zu ihnen zu gesellen.
    »Ich hoffe, R'shiel, du musst nicht auf deine magischen Gaben zurückgreifen, um die Rebellen erfolgreich zu überzeugen«, sagte er. »Es widerspräche dem gesamten Sinn der Unternehmung, sie in die unterste der Sieben Höllen zu stürzen, nur um zu beweisen, dass du der Dämonenspross bist.«
    R'shiel war schlicht und einfach zu ausgelaugt, als dass ihr eine schlagfertige Antwort eingefallen wäre; also ließ sie es bei der Bemerkung bewenden. Außerdem war Brakandaran im Recht. Die Macht, über die sie von nun an verfügte, mochte ungeheuer stark sein, doch im Großen und Ganzen wusste sie nach wie vor damit wenig Zweckmäßiges anzustellen. Anders als Brakandaran konnte sie sich nicht in einen magischen Sichtschutz hüllen, anders als Shananara blieb sie dazu außer Stande, die magischen Kräfte zielgerichtet zu lenken. Sie hatte lediglich die Befähigung, Magie-Kraft in ihren Geist umzuschöpfen und auf das beste Ergebnis zu hoffen.
    Shananara erhob sich und streckte R'shiel die Hand entgegen, um ihr beim Aufstehen behilflich zu sein. R'shiel klopfte sich den Staub von der ledernen Reitkluft und wandte sich der Barke zu, aber Shananara hielt sie zurück.
    »R'shiel, du musst auf noch etwas Wichtiges achten.«
    Matt nickte R'shiel, obwohl sie bezweifelte, dass ihr Verstand nach all den Belastungen, denen er in der Nacht unterworfen worden war, noch irgendwelche zusätzlichen Anforderungen verkraften konnte.
    »Und auf was?«
    »Sei auf der Hut bei den Bindungen, die du zu Menschen eingehst.«
    Dieser scheinbar belanglose Ratschlag verwirrte R'shiel, sodass sie die Achseln zuckte. »Ich verstehe dich nicht. Welche Bindungen meinst du? Sprichst du von meinen Gefährten?«
    Shananara wechselte einen Blick mit Brakandaran, bevor sie nickte. »Ja, von deinen Gefährten. Du bist eine Harshini, R'shiel. Das bedeutet, dass du kein gewöhnlicher Mensch bist. Du bist nur zu einem Teil Mensch. Ich möchte nicht, dass du Leid durchleben musst, nur weil du ... enge Verhältnisse zu Menschen knüpfst, die uns im Grunde genommen niemals wahrhaft verstehen können.«
    Sich darüber im Unklaren, was Shananara damit andeuten wollte, hatte R'shiel ferner die Ahnung, dass die Erklärung, sollte sie eine verlangen, ihr missfiele. »Ich werde Umsicht walten lassen«, versprach sie.
    »Könnte ich nur daran glauben«, seufzte Shananara, aber sie verzichtete auf weitere Erklärungen.
    Nahe der Barke warteten Tarja und Ghari auf R'shiel. Die Fardohnjer waren schon an Bord gegangen und hielten sich bereit zum Ablegen. R'shiel schaute sich nach den Dämonen um und sah Dranymir in der Erscheinung eines Adlers mit bemerkenswerter Anmut am Flussufer aufsetzen. Sie löste sich von Brakandarans Arm und strebte vorsichtig auf den Dämon zu, der während ihrer Annäherung seine wahre Gestalt annahm.
    »Nun muss ich Abschied nehmen ...«
    »So leb denn wohl, Prinzessin«, brummte Dranymir mit dröhnender Stimme. R'shiel beugte sich vor und kraulte ihm den faltigen Wulst über den großen, klugen Augen. Aus irgendeinem Grund wusste sie gefühlsmäßig genau, wo es ihm am meisten behagte. Fast schnurrte der Erzdämon. »Sobald du uns rufst, eilen wir zu dir, gleich aus welchem Anlass«, beteuerte Dranymir, »so wie wir es einst für deinen Vater taten.«
    Das Beharren des Dämons auf ihrer großen Ähnlichkeit mit Lorandranek, dessen Kind sie sein sollte, bewog R'shiel zu einem Lächeln. Nach und nach fand sie sich, wenn auch widerwillig, damit ab, eine Harshini zu sein; alles Weiterführende jedoch grenzte für sie noch viel zu sehr ans Unwirkliche.
    »Hast du wahrhaftig meinen Vater gekannt?«
    »Ja, und auch deine Mutter«, antwortete Dranymir, als wüsste er um ihr Bedürfnis, mehr über ihre Herkunft zu erfahren. »Lorandranek lernte sie während seiner Wanderungen durch die Berge kennen. Sie war sehr jung, jünger als du es heute bist. Dein Vater war von ihr entzückt.«
    »Hat er sie geliebt?«
    »Durch und durch«, versicherte Dranymir. »Aber er war Harshini-König. Er fand den Tod, bevor er überhaupt von dir erfahren konnte. Dabei wünschte er sich so sehr ein Kind.«
    R'shiel nickte. Noch immer bereitete es ihr Schwierigkeiten, all dies zu glauben, doch zumindest war sie nicht mehr so verstört wie am Anfang. »Hab Dank«, sagte sie, beugte sich

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