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Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Titel: Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Der Sohn seiner Halbschwester erbte den Thron. Von ihren Sprösslingen stammt das heutige karische Königshaus ab.«
    »Obrist Warner, ich weiß Eure Geschichtskenntnisse zu würdigen, aber wollt Ihr eigentlich auf irgendetwas Bestimmtes hinaus?«
    »Gewiss, Euer Gnaden.« Garet nickte. »Und zwar darauf, dass früher, als der Friedensvertrag zwischen Karien und Medalon zu Stande kam, Karien ein verarmtes Land war, über das ein Bürschchen von vierzehn Lenzen herrschte. Die Schwesternschaft des Schwertes hatte lediglich Macht über die Zitadelle und eine Hand voll benachbarter Dörfer. Keiner der zwei Vertragsunterzeichner konnte durchsetzungsfähige Kräfte aufbieten, doch beide zogen daraus Nutzen. Medalon erlangte ein gewisses Maß an Sicherheit, dank des Friedensvertrags drohte von Norden keine Gefahr mehr, und man konnte alle Aufmerksamkeit auf den Schutz der Südgrenze verlagern. Karien hatte sich eine Verschnaufpause erkauft, vor allem jedoch, weil es die Vernichtung der Harshini und sämtlicher Arten heidnischer Götzenanbetung in Medalon zur Vertragsbedingung machte, in gewissem Umfang neues Wohlwollen der Kirche.«
    »Diese Vertragsbedingung wiederum«, ergänzte Tarjanian die Ausführungen des Obristen, »hatte die Gründung des Hüter-Heers zum Ergebnis. Weil es den Zielen der Schwesternschaft nutzte, sich mit den Kariern zu einigen, ging sie auf die Forderung ein. Die Kirche Xaphistas des Allerhöchsten ist die einflussreichste Macht in Karien. Deshalb beurteilte man es als ratsamer, alles zu tun, um sie auf ihrer Seite der Grenze zu halten, anstatt sich mit ihr anzulegen und karische Ordensritter auf medalonischen Boden zu locken, oder gar, was noch ärger gewesen wäre, ihre Missionare. Die Gründung des Hüter-Heers geschah, um in Medalon die Harshini und die gesamte heidnische Götterverehrung mit Stumpf und Stiel auszurotten.«
    »Und dieser Aufgabe hat es sich als vollständig gewachsen erwiesen«, sagte Mahina voller Anerkennung. »Bis heute halten wir an dieser Philosophie fest.«
    »Und darin liegt die Gefahr, Euer Gnaden«, meinte Jenga, weil er die Auffassung hegte, auch wieder etwas zum Gespräch beitragen zu müssen. »So wie die Schwesternschaft an das glaubt, was schon vor zweihundert Jahren ihre Überzeugung war, ist es auch bei den Kariern der Fall.«
    »Vor drei Jahren«, meldete sich Garet mit seiner irreführend sanften Stimme erneut zu Wort, »wurde König Jasnoffs Sohn Cratyn mündig und in aller Form zum karischen Kronprinzen erhoben. Während des Zeremoniells hielt er seine erste Rede an die Herzöge. Bei der Gelegenheit kündigte er an, das einst durch König Oscyr begonnene Werk vollenden zu wollen. >Die Herrschaft der Kirche des Allerhöchsten auf diesem gewaltigen Erdteil vom einen bis zum anderen Ende auszudehnen^ das war, glaube ich, der genau Wortlaut seiner Ankündigung.«
    Mahina zuckte mit den Achseln. »Das wird doch wohl nur die Vollmundigkeit eines eben zur Reife gelangten Jünglings sein, oder? Ich kann unmöglich wegen der eitlen Prahlerei eines jungen Burschen dermaßen erhebliche Mittel bereitstellen, wie Euer Vorhaben es erforderte, Hochmeister. Außerdem haben wir, wie Eure Gegenwart augenfällig beweist, das Hüter-Heer. Sollten sich die Karier wirklich dazu versteigen, den Friedensvertrag zu brechen, dürftet Ihr sicherlich dazu im Stande sein, uns zu schützen.«
    Tarjanian schüttelte den Kopf. »Zu unserem Bedauern
    ist diese Annahme so nicht richtig, Euer Gnaden. Wir können den Süden verteidigen, oder wir können den Norden verteidigen. Aber wir sind nicht in der Lage, beide Grenzen zu sichern.«
    Zum Zeichen der Zustimmung nickte Garet. »Kamerad Tarjanian hat Recht. Es sind zu viele Hüter für Pflichten eingespannt, die eigentlich als rein zeremoniell eingestuft werden müssen. Falls die Karier uns angreifen, sind wir nicht in der Lage, sie abzuwehren. Sie brauchten uns nicht einmal den Krieg zu erklären. Ein so großes Heer wie das karische kann Medalon binnen weniger Monate überrennen.«
    Mahina hob die Hand. »Nicht so schnell«, bat sie. »Das alles geht mir zu schnell. Wir wollen noch einmal über die Frage sprechen, ob die Karier sich wahrhaftig mit dem Gedanken tragen, den Friedensvertrag zunichte zu machen. Ihr habt nichts angeführt, das mir glaubhaft darlegt, dass sie diese Absicht hegen.«
    »Berichtigt mich, sollte ich etwas Falsches von mir geben, Euer Gnaden«, ersuchte Garet die Erste Schwester, obwohl er eindeutig überzeugt war,

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