Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Titel: Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
Vom Netzwerk:
weiteres ihre Schwächen.
    »Außerdem ist ihm daran gelegen, Klarheit über die Standpunkte der Schwesternschaft zu erlangen«, erläuterte Frohinia. »Er will sich dessen vergewissern, dass wir in unserer Haltung, die heidnische Götzenverehrung streng zu ahnden, nicht nachlassen. Seiner Ansicht nach sollte Mahina eine neue Säuberung anordnen. Er verhandelt mit Quorum-Mitgliedern darüber, ihn bei diesem Anliegen zu unterstützen. Harith steht schon auf seiner Seite. Francil ist es einerlei, solange es in der Zitadelle nicht den Betrieb stört. Falls er auch mich überzeugt, schließt sich Jacomina an, und sein Wunsch geht in Erfüllung.«
    »Wäre eine Säuberung nicht eine übertriebene Maßnahme? So viele Heiden sind doch gar nicht mehr übrig. Es kann unmöglich einen solchen Aufwand Wert sein, Medalon einiger weniger gemeiner Landleute zu entheben, die im Geheimen Bäume, Felsen oder sonst irgendetwas anbeten, das sie für heilig halten.«
    R'shiels Unverblümtheit bewog Frohinia zu einem
    Stirnrunzeln. »Ich sehe, unsere neue Erste Schwester hat bereits ihre Anhängerinnen. Ich hoffe, du verleihst derlei Auffassungen keinen öffentlichen Ausdruck, R'shiel. Du darfst nie vergessen, dass du meine Tochter bist.«
    »Keine Bange, Mutter, es ist ausgeschlossen, es je zu vergessen.«
    »Es freut mich, das so deutlich zu hören. Ich habe alles getan, was in meiner Macht steht, um dein Leben so angenehm wie möglich zu gestalten, R'shiel. Ich erwarte, dass du mir diese Zuwendung eines Tages lohnst.« Frohinias Gesicht blieb hinter dem angehobenen Glas verborgen, sodass ihre Miene sich nicht recht deuten ließ, aber R'shiel hatte das unschöne Gefühl, dass Frohinia längst wusste, wie R'shiels künftiger Dank aussehen sollte.
    Ebenso hatte R'shiel die böse Ahnung, dass ihr nicht gefiel, was Frohinia im Sinn haben mochte.
5
    Der Oberste Reichshüter wartete bis zum Ende des Monats Helena, drei Monate nach Mahinas Einsetzung als Erste Schwester, bis er sich mit seinen Plänen bezüglich der dringenden Erneuerungsmaßnahmen für die Verteidigung Medalons an sie wandte.
    Unbewusst glättete er seinen roten Waffenrock, während er mit zweien seiner Untergebenen durch den langen Flur strebte, der zum Kabinett der Ersten Schwester führte. Der lange blaue Teppich, der den Fußboden in der Mitte bedeckte und in strengem Gleichmaß bis zu der großen Flügeltür am Ende des Korridors verlief, dämpfte die Schritte der drei Männer. Am frühen Nachmittag leuchteten die Mauern der Zitadelle am hellsten. Zur Linken begleitete Garet Warner, der für das Kundschafterwesen des Hüter-Heers zuständige Obrist, den Obersten Reichshüter, ein schlanker, im Erkahlen begriffener Mann mit täuschend verbindlichem Gebaren und sanfter Stimme, die sich jedoch mit scharfem Verstand und bissigem Witz paarten.
    An Jengas rechter Seite trug Tarjanian Tenragan ein Bündel Pergamentrollen.
    Hinter ihrem Pult erhob sich, indem die Männer sich näherten, Schwester Suelen, Mahinas Sekretärin. »Seid gegrüßt, Ihr Herren. Ich teile der Ersten Schwester mit, dass Ihr da seid.«
    75
    Die Männer warteten, während Stielen an die Tür pochte und anschließend dahinter verschwand. In stiller Neugier betrachtete Jenga die schlichten, schmucklosen Türflügel. Sie waren mit einer dünnen Bronzeverkleidung ausgestattet, vermutlich um die heidnischen Darstellungen auf dem Holz zu verhüllen. In der gesamten Zitadelle gab es zahlreiche Türen, Wände und Decken, die man auf verschiedenerlei Weise verkleidet hatte, um die Kunst der ursprünglichen Erbauer unsichtbar zu machen.
    Jenga kannte genug der schönen Wandmalereien und zierlichen Friese, um ihr Verschwinden zu bedauern. Die Harshini, die diese Zitadelle erbaut hatten, waren begabte, fähige Künstler gewesen, jedoch neigten ihre Abbildungen zur Wiedergabe der eher niedrigen Seiten der menschlichen Natur und umfassten unweigerlich das Bild dieser oder jener Gottheit. Bevor die Schwesternschaft die Zitadelle in Besitz genommen hatte, hatte der Kleine Saal als der heidnischen Liebesgöttin Kalianah gewidmeter Tempel gedient. Sein Deckengewölbe sollte angeblich unmissverständlich wollüstige Bildnisse aufweisen. Ohne ein einziges Versäumnis wurde es alle zwei Jahre frisch getüncht, um dagegen vorzubeugen, dass diese Verwerflichkeiten wieder zum Vorschein kamen.
    Suelens Rückkehr unterbrach Jengas Gedankengänge. »Ihr könnt nun hinein zur Ersten Schwester, Ihr Herren.«
    Jenga öffnete einen

Weitere Kostenlose Bücher