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Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Titel: Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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nichts Unrichtiges zu sagen. »Der Friedensvertrag mit Karien verlangt doch von Medalon, alles Harshinische und alles Heidnische auszulöschen, nicht wahr? Im Laufe der letzten zwei Jahre haben wir mehr geheime Kulte entlarvt, die frühere und verbotene Gottheiten verehren, als davor innerhalb von dreißig Jahren. Und hartnäckiger denn je halten sich die Dämonenkind-Gerüchte. Seit über eineinhalb Jahrhunderten hat niemand einen Harshini gesehen, und doch bilden sich stets neue Kulte.«
    »Dahinter stecken doch sicher Machenschaften der
    Hythrier oder Fardohnjer, oder?«, fragte Mahina. »Sie hängen ja noch heute dem Heidenglauben an. Ich habe gehört, dass selbst nach so langer Zeit die Magier-Gilde in Groenhavn in einer Höhle Nachtwachen an einem angeblich magischen Steinbrocken hält und darauf wartet, dass die Harshini ihnen Botschaften senden.«
    »Er wird Seher-Stein genannt«, antwortete Garet. »Er befindet sich im Groenhavner Tempel der Götter.«
    »Wie es auch sein mag«, erwiderte Mahina geringschätzig, »bestimmt sind sie es doch, von denen die Förderung dieser heidnischen Kulte ausgeht?«
    »Ich glaube, dass es die Karier sind«, lautete Garets Antwort, »die diese neue Ausbreitung des Heidentums begünstigen.«
    »Aus welchem Grund sollten sie so etwas tun?«, fragte Mahina. »Sie wünschen genau wie wir den vollständigen, endgültigen Untergang des Heidentums. Was könnte sie denn veranlassen, in krassem Widerspruch dazu die Heiden aufzupäppeln?«
    »Eben weil sie das Bestreben haben, das Heidentum auszurotten. Samt und sonders alle Heiden, auch in Hythria und Fardohnja. Dabei ist ihnen Medalon beileibe keine Hilfe, sondern steht ihnen im Weg. Vor zwei Jahrhunderten waren wir ein Nichts, und wäre nicht ein Unwetter unser Glück gewesen, hätten die Karier durch Medalon stracks in die Südlande vorstoßen können. Aber in einer Zeit eigener Schwäche unterschrieben sie mit uns einen Friedensvertrag, an den sich zu halten ihnen die Ehre gebietet. Das einzige Schlupfloch, das sich ihnen böte, um ihn zu missachten, wäre unser Versäumnis, alle heidnische Götzenanbetung zu unterdrücken. Je mehr Kulte in Medalon bekannt werden, umso stärker wird ihre Berechtigung, unsere Grenze zu überqueren und selbst diese Bünde zu zerschlagen. Den Friedensvertrag zu brechen wäre überflüssig, Euer Gnaden. Vielmehr könnten sie sogar unter Berufung auf den Vertrag gegen uns vorgehen.«
    Mahina entfuhr ein Aufseufzen. Offenkundig war sie noch nicht vollends überzeugt, doch merkte Jenga ihr an, dass sie sich den Erläuterungen nicht völlig verschluss, und darin sah er Anlass zur Hoffnung. »Gesandter Pieter hat uns mit großem Nachdruck eine weitere Säuberung nahegelegt, Obrist. Darin ist doch schwerlich der Rat eines Mannes zu erblicken, der darauf wartet, uns Mangel an Handlungswillen zum Vorwurf zu machen.«
    »Eine Säuberung dürfte zweierlei bewirken, Euer Gnaden«, entgegnete Garet. »Sie erkennt öffentlich das Vorhandensein heidnischer Kulte an, ein Sachverhalt, der den Kariern als Voraussetzung dienen mag, um ohne Bruch des Friedensvertrags Krieger in unser Land zu schicken, und sie bindet das Hüter-Heer noch nachhaltiger mit inneren Angelegenheiten. So oder so sind wir im Nachteil. Lehnen wir eine neue Säuberung ab, wirft man uns vor, duldsam gegenüber dem Heidentum zu sein. Führen wir eine Säuberung durch, geben wir zu, dass in unserem Land die Heiden frech ihr Haupt erheben, und die Karier können uns beschuldigen, dass wir nicht die Bedingungen des Friedensvertrags erfüllen.«
    »Und falls sie aus diesen Vorwänden die Grenze verletzen, mangelt es uns an Hütern, um sie zu schützen?«
    »Gegenwärtig ja«, gestand Tarjanian. »Aber wir könnten ein Volksauf gebot aufstellen.«
    Festen Blicks musterte Mahina den jungen Hauptmann. »Ein Volksauf gebot?«
    Tarjanian nickte. »Eine Landwehr, welche die Obliegenheit übernimmt, im Innern Medalons für Recht und Ordnung zu sorgen. Fast die Hälfte des Hüter-Heers wird zurzeit davon beansprucht, kleine heidnische Geheimbünde auszuheben, deren Angehörige nicht einmal zu kämpfen verstehen. Damit vergeuden wir die Kräfte vortrefflicher Männer. Wir sind ein kleines Volk, das mitten zwischen drei sehr großen Völkern beheimatet ist. Darum können wir es uns nicht erlauben, unsere Streitmacht dadurch zu lähmen, dass sie Bauern festnehmen und Hühner beschlagnahmen muss.«
    »Wie soll es zugehen mit dieser Landwehr?«, fragte Mahina.

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