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Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Titel: Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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zu tun? Wollt Ihr Euch an die Grenze stellen und die Ordensritter, sobald sie gegen uns ins Feld ziehen, höflich darum bitten, keinen Schritt weiter vorzurücken?«
    »Ich lasse keine karischen Ritter medalonisches Land betreten«, entgegnete Mahina zuversichtlich. »Gewalt wird mit Gewalt begegnet. Das Hüter-Heer wird sie abweisen.«
    »Kriegstreiberin!« Der Zuruf erscholl aus dem Hintergrund der Halle, zweifellos aus dem Mund einer Anhängerin Frohinias, die sich eigens auf diesen Augenblick vorbereitet hatte. Unverzüglich fielen mehrere weitere Schwestern in den Ruf ein, und gleich darauf hallte ein regelrechter Singsang durch den Saal. »Kriegstreiberin! Kriegstreiberin ...!«
    Frohinia trat an den Rand des Podiums und bewog die Schwestern zum Schweigen. Es lässt sich nicht leugnen , dachte R'shiel widerwillig, dass sie eine große Begabung zum Nasführen anderer Leute hat .
    »Schwestern, schämt Euch! Euer Mangel an Achtung bestürzt mich zutiefst. Wenn die Erste Schwester uns versichert, dass wir eine Streitmacht karischer Ritter zu bezwingen im Stande sind, müssen wir ihr Glauben schenken. Ich bitte Euch, Erste Schwester, erläutert uns Eure Haltung. Habt Ihr ersonnen, wie wir einer derartigen Bedrohung widerstehen könnten?« Frohinia lächelte Mahina so freundlich, so einvernehmlich zu, dass die Altere unmöglich ahnen konnte, was sie in Wirklichkeit bezweckte.
    »Schon einige Monate lang gilt mein Denken der Frage, welche Möglichkeiten der Gegenwehr uns offen stehen, sollten wir jemals durch eine solche Gefahr bedrängt werden«, sagte Mahina. R'shiel schaute zu den anwesenden Hütern hinüber und sah Garet Warner den Kopf schütteln, als wollte er Mahina vor der Falle warnen, in die sie tappte. »Ich verfüge über in allen Einzelheiten ausgearbeitete Pläne zur Verteidigung der Nordgrenze und den dafür erforderlichen Einsatz der Hüter-Legionen. Wir können der karischen Drohung getrost ins Auge blicken.«
    »Dann habt Ihr schon längst den Krieg geplant?«, fragte Frohinia.
    Offenbar unterstellte Mahina, dass die anderen Schwestern ihre Weitsicht gebührend zu würdigen wussten. »In der Tat, Schwester. Ich habe in dieser Hinsicht gründliche Vorkehrungen veranlasst.«
    »Ihr plant vorsätzlich einen Krieg gegen Karien?«, meldete sich erneut, wie auf ein Stichwort, Harith zu Wort. »Ihr habt uns willentlich einen Weg vorgezeichnet, der uns unabwendbar ins Verderben stürzen muss? Ihr habt Pläne für einen Krieg gegen unsere Verbündeten ausgeheckt?«
    Ehe die Erste Schwester Hariths Auslegung ihrer Handlungen berichtigen konnte, brachen Teile der Versammlung nochmals in den Ruf »Kriegstreiberin!« aus. Diesmal beteiligten sich daran weit mehr Schwestern als zuvor, und Frohinia tat nichts, um sie abzuwiegeln. Der Singsang nahm schier kein Ende mehr, und allmählich dämmerte es Mahina, auf welche gerissene Weise man sie auf den Holzweg geführt hatte. Mit zorniger Miene musterte sie erst Harith, dann Frohinia. Francil und Jacomina hielten sich vorerst zurück, sie hatten die ihnen zugedachte Rolle erst noch zu spielen. Die Erste Schwester versuchte ihre Darlegungen zu rechtfertigen, aber das aufsässige Gerufe übertönte ihre Stimme.
    Schließlich gelang es Harith, die Schwestern wieder zur Mäßigung zu bewegen. Sie stellte sich an den Rand des Podiums und wandte sich mit lauter Stimme an das Konzil. »Ich habe geschworen, Medalon zu schützen und für sein Wohl zu sorgen sowie der Schwesternschaft des Schwertes zu dienen. Aber ich kann diesen Dienst nicht unter einer Frau leisten, die uns mit solcher Leichtfertigkeit und ohne einen Gedanken an die Folgen zu verschwenden, in einen Krieg schicken will. Unter einer Frau, die so wenig Rücksicht auf das Wohlergehen und die Sicherheit unseres Volkes nimmt, kann ich unmöglich meinen Dienst erfüllen. Karien ist hundertmal größer als Medalon. Ihm stehen zehnmal mehr Krieger als uns zu Gebote. An derlei Betreibungen kann ich nicht mitwirken.«
    Während Hariths leidenschaftlicher Auslassungen verfiel die große Menge der Schwestern in erwartungsvolle Stille. Mit einer derartigen Wende hatten sie nicht gerechnet.
    Mahina maß Harith erstaunten Blicks. »Tragt Ihr uns Euren Rücktritt an, Harith?«
    Flüchtig erwiderte Harith ihren Blick, dann wandte sie sich von neuem an das Konzil. »Keineswegs erkläre ich meinen Rücktritt. Vielmehr schlage ich vor, dass Schwester Mahina Cortanen aus dem Amt der Ersten Schwester abgesetzt wird. Auch schlage

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