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Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Titel: Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Küssen benetzte. Sie hörte erst auf, sobald kein Zweifel daran bestand, dass sämtliche Hüter das Stallgebäude verlassen hatten.
    An dem schmalen, hölzernen Anlegesteg, der weit hinaus in die dunklen Wasser des Gläsernen Flusses ragte, lagen drei Schiffe vertäut. Der Fluss war breit und tief, und zudem durchzogen ihn tückische Strömungen, die den Unachtsamen ins Verderben reißen konnten. Freiwillig befuhr niemand den Gläsernen Fluss bei Nacht. Im Finstern schaukelten Laternen, deren Widerschein die an schwarzes Glas gemahnende Wasseroberfläche sprenkelte. Mandah gebot Tarjanian und R'shiel zu schweigen, während sie in der Gasse neben dem Krämerladen darauf warteten, dass der Hüter, der den Anlegesteg bewachte, ihnen den Rücken zukehrte. Als es so weit war, liefen sie in gebückter Haltung zu den Flussschiffen.
    Zwei davon waren medalonische Flussboote mit unverkennbar flachem Kiel, die es ermöglichten, auch die Stromschnellen des Gläsernen Flusses zu meistern. Das dritte Schiff, das sich am äußersten Ende des Anlegestegs befand, war fardohnjischer Herkunft. Zu diesem Fahrzeug eilte Mandah voraus. Als sie an Bord sprangen, gewahrte Tarjanian überrascht, dass sich der Himmel aufhellte. Sich mit der jungen Heidin zum Hafen Mündelhausens zu schleichen, hatte die volle Nacht in Anspruch genommen. Im Laufe der langen Wanderung hatte sie kaum ein Wort gesprochen und ihnen lediglich durch Blicke oder Handzeichen den richtigen Weg gewiesen. Seit sie sich im Stall wieder erhoben und unbekümmert die Bluse zugeschnürt hatte, ohne sich um R'shiels versonnene Aufmerksamkeit zu scheren, war sie gänzlich mit ihrer gemeinsamen Flucht beschäftigt. Ein wenig fühlte sich Tarjanian durch die junge Frau belustigt. Viel stärker allerdings war der Unmut, den er empfand. Sie hatte ihm ein Versprechen abgepresst, das er nie im Leben abzulegen beabsichtigt hatte, und zeigte überdies, obwohl seine Zwangslage ihrerseits so bedenkenlos ausgenutzt worden war, keinerlei Bedauern.
    Während sie sich aufs Deck der Barke duckten, trat ihnen ein blondbärtiger Fardohnjer von mächtiger Statur entgegen. »Fast hätten wir ohne euch abgelegt«, wandte er sich an Mandah. »Wer sind diese Leute da?«
    »Gut Freund«, versicherte Mandah dem Bärtigen. »Hauptmann, R'shiel, das ist Capitan Drendik, Eigner der Barke Maeras Tochter.«
    Der Fardohnjer reichte Tarjanian die Hand und zog ihn ins Lotrechte. »Maeras Segen über euch, Freunde«, sagte er zur Begrüßung.
    »Und über euch«, antwortete Tarjanian. Es wunderte ihn nicht, dass der Fardohnjer sich als Anhänger der Flussgöttin entpuppte, aber dass er selbst unversehens mit ihm gemeinsame Sache machte, befremdete ihn doch gehörig.
    »Bald wird es hell sein«, warnte Drendik, »und ich möchte auf dem Fluss schwimmen, bevor diesen Rotröcken der Einfall dämmert, mein Schiff zu durchstöbern. Ihr drei geht unter Deck. Richtet Brakandaran und meinen nichtsnutzigen Brüdern aus, sie sollen heraufkommen. Wir legen ab, ehe sie's sich versehen.«
    Mandah stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange. »Möge Jelanna dir noch viele Söhne schenken, Drendik.«
    »Jelanna war zu mir schon allzu gütig«, grummelte Drendik. »Und nun hinab mit euch.«
    Allen voran stieg Mandah einen Niedergang hinunter und durchquerte einen düsteren Gang, in dem sich Tarjanian nur geduckt fortbewegen konnte. Er und R'shiel folgten Mandah zu einer Tür, die sie öffnete, ohne anzuklopfen. Die Kajüte war voller Menschen, die sich um einen Tisch drängten; mehrere von ihnen hatte Tarjanian schon in der Herberge gesehen.
    Ghari schwang sich von einer Koje empor, als er Mandah erblickte, und drückte die Schwester erleichtert an die Brust.
    »Du hast's geschafft«, rief er, als wäre diese Feststellung noch vonnöten gewesen. »Und du hast sie zu uns gebracht.«
    »Mag sein, ein wenig gegen ihren Willen«, sagte Mandah. »Aber sie haben ihr Wort gegeben, uns zu helfen. Hauptmann, R'shiel, das ist mein jüngerer Brüder Ghari, und das sind Padric, Jarn, Aldernon, Meron und Hari.« Die jungen Männer am Tisch musterten Tarjanian und R'shiel mit verhaltener Neugier, wogegen Padric, der einzige ältere Mann - der in der Tat wohl alt genug war, um ihr Großvater sein zu können -, sie mit unverhohlener Feindseligkeit anstarrte. »Da haben wir Gazil und Aber, Capitan Drendiks Brüder.« Mandah wies auf zwei Fardohnjer, die am Schott lehnten. »Und du musst Brakandaran sein.« Ihr Blick fiel

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