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Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Titel: Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Das Stalltor ratterte, als ein Hüter am Griff zerrte. Wuchtig pochte eine Faust ans Holz und weckte den Stallburschen, der schlaftrunken zum Tor tappte und das Dreigespann benommen anlinste, ehe er nach dem Riegel langte. Mandah schob R'shiel zu der Leiter, die Zugang zum Dachgeschoss gewährte.
    »Schnell«, zischelte sie R'shiel zu. »Hinauf!«
    Mit den Füßen beförderte R'shiel die Satteltaschen in den nächstbesten Verschlag und erklomm flugs die Leiter. Mandah fasste Tarjanian am Arm und zog ihn mit sich zum vordersten Verschlag; sie schubste ihn so nachdrücklich hinein, dass er auf den Rücken plumpste. Dann riss sie ihre Bluse auf und warf sich buchstäblich auf ihn, bedeckte ihn mit Küssen. Vor Verblüffung brauchte R'shiel sichtlich einige Augenblicke, um zu begreifen, was sie da tat. Als Tarjanian die Geistesgegenwart aufbrachte, ihre Küsse zu erwidern, standen die Hüter schon im Stall.
    Mandah stieß ein markerschütterndes Gekreische aus, als ein Krieger in rotem Waffenrock eine Fackel hoch empor und im Stall Umschau hielt. Sie gestattete ihm einen großzügigen Blick auf ihre üppigen weißen Brüste, ehe sie ihre Blöße - und gleichzeitig Tarjanians Gesicht - mit dem Rock verhüllte.
    »Wen haben wir denn da?«, rief der Hüter. Seine Stimme klang nach einem älteren Mann.
    »Fort!«, heulte Mandah, dann brach sie in Tränen aus. »Ach weh, edler Herr, erzählt nur ja nichts meiner Mutter! Ich liebe Robbie. O ja, es ist wahr. Auch liebt er mich. Sag's ihm, Robbie!« Kräftig puffte sie ihn, sodass er unter dem Rock ein Aufjapsen von sich gab.
    »Ich erzähle deiner Mutter nichts, Mädchen«, beteuerte der Hüter. »Wir suchen einen Fahnenflüchtigen. Einen großen Kerl mit schwarzem Schopf. Man sieht ihm den Krieger an. Er hat eine Rothaarige bei sich, fast so groß wie er und von schöner Gestalt. Sie sind am heutigen Abend hier im Ort auffällig geworden.«
    »Groß, sagt Ihr?«, fragte Mandah und tat, als dächte sie nach. »Schwarzes Haar? Und einen Rotschopf?«
    »Ja, nach so einem Paar fahnden wir.«
    »Dann hab auch ich sie gesehen«, rief Mandah, versetzte Tarjanian einen zweiten schmerzhaften Puff in die Rippen. »Wir haben sie gesehen, nicht wahr, Robbie? Erinnerst du dich? Sie sind hier gewesen. Als sie Euch kommen hörten, haben sie Fersengeld gegeben.«
    »Wie lang ist's her?«, wünschte der Hüter zu erfahren.
    Mandah täuschte einen weiteren Augenblick des Nachdenkens vor und ließ den Rock weit genug sinken, um im Flackern des Fackelscheins mehr Haut zu zeigen, als es die Sittsamkeit zuließ.
    »Also, Robbie und ich hatten schon einmal ... Ihr wisst, was ich meine ... Kurz davor war's. Kann es sein, vor einer halben Stunde?« Sie deutete nach Osten, in die Gegenrichtung des Gläsernen Flusses. »Ich glaube, sie sind dahin gelaufen«, fügte sie hinzu.
    Der Hüter nickte, wandte sich den Pferden zu, die geduldig in ihren Verschlagen warteten, und rief einen Befehl. Etliche andere Hüter schwärmten durch den Stall und brachten ihre gesattelten Tiere ins Freie. Nheal Alcarnens Stimme übertönte, während er Anweisungen erteilte, das übrige Stimmengewirr und drang deutlich auch an Tarjanians Ohr, obwohl Mandah mit vollem Gewicht auf seinem Bauch hockte und der über sein Gesicht gebreitete Rock sein Hörvermögen dämpfte.
    »Sie sind zu Fuß entflohen«, gab Alcarnen seinen Männern Auskunft. »Ihr Vorsprung beträgt nur eine halbe Stunde. Sergeant Brellon, nimm die Herberge in Augenschein! Alle anderen: Mir nach!« Unter dem Donnern der Hufe erbebten das Erdreich und selbst der Untergrund im Stall, als die Hüter davonpreschten, um sich an die Fersen der Flüchtigen zu heften.
    »Edler Herr«, rief Mandah dem Hüter nach, mit dem sie zuvor gesprochen hatte - anscheinend war er der genannte Sergeant - und der soeben Anstalten machte, den Stall zu verlassen. Tarjanian unterdrückte ein Aufstöhnen. Was hat sie denn jetzt im Sinn? Der Mann war fast schon zum Tor hinaus. Hol ihn nicht zurück , flehte er stumm. »Ihr ... Ihr erzählt doch niemandem was von uns, oder?«, fragte sie vertraulich. »Wisst Ihr, Mutter hält nicht viel von Robbie ... Aber wenn seine Lehrjahre vorüber sind ...«
    »Gewiss, Mädel, euer Geheimnis ist bei mir gut aufgehoben.« Gedämpft lachte der Hüter. »Viel Glück dir und deinem Robbie.«
    Tarjanian winkte dem Mann zum Abschied zu, während Mandah den Rock von seinem Gesicht zog, sich erneut über ihn beugte und ihn wieder mit leidenschaftlichen

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