Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals
Runde und schüttelte den Kopf. »Was denn, bin ich hier etwa der Einzige, der diese Phantasten-Mär als unglaubwürdig verwirft?«
»Nein, Ihr seid der Einzige, dem aus offensichtlichen Gründen daran gelegen sein muss, dass wir Fürst Wulfsklings Darstellung in Zweifel ziehen«, erhob Tejay Widerspruch. »Ich glaube Damin, und mein Standpunkt lautet: Mir ist ein Großfürst lieber, der sich durch die Gunst der Götter mit ihnen beraten kann, als jemand, der meinen Namen missbraucht, um sich Schurkenstücke herauszunehmen.«
Nun schnitt Cyrus unverkennbar eine Miene des Unbehagens. Offenbar hatte er nicht erwartet, Tejay könnte von der Irreführung erfahren, so wie er durchaus erwartet hatte, Adrina zur Geisel zu haben, wenn er in die Vollversammlung ging.
»Also, Fürst Aarspeer«, fragte Kalan, »ist es Euer Wunsch, dass ich die Harshini bemühe, um den Wahrheitsgehalt der Aussage Fürst Wulfsklings zu überprüfen?«
Cyrus schüttelte den Kopf. »Ich halte es für überflüssig, Großmeisterin. Schließlich ist Kriegsherr Wulfskling ein Ehrenmann.«
»Verräter, aber Ehrenmann? Ihr schmeichelt mir, teurer Anverwandter.«
Der Kriegsherr missachtete die Bemerkung. »Dessen ungeachtet bleibt die Frage seiner Eheschließung mit dieser Fardohnjerin zu erörtern. Es mag zutreffen, dass er sie auf Geheiß des Dämonenkinds geheiratet hat, aber dadurch wird der Sachverhalt nicht erträglicher.«
»Wie lauten Eure Bedenken gegen die Frau, Cyrus?«, erkundigte Tejay sich in heiterem Ton. »Verdrießt sie Euch, weil sie Fardohnjerin ist oder weil es Euch nicht gelingen will, sie länger als ein paar Stunden in Eurem Kerker eingesperrt zu halten?«
Mit bewundernswürdiger Selbstbeherrschung bewahrte Cyrus die Ruhe. »Alles, was ich getan habe, Kriegsherrin, ist zum Wohle Hythrias geschehen.«
»Dann sind wir in der Tat einmütigen Sinnes, werter Anverwandter«, meinte Damin. »Auch mir liegt einzig und allein Hythrias Wohl am Herzen.«
»Wenn es so ist, wie könnt Ihr uns dann zumuten, dieses Weib zu dulden? Sie ist eine Natter. Als sie das letzte Mal in Groenhavn weilte, habt Ihr selbst behauptet, sie hätte versucht, Lernen zu meucheln.«
»Ich war einem Irrtum erlegen.«
»Einem Irrtum? Nicht vielmehr ihren Gunsterweisen?« Mit anzüglichem Feixen ließ er den Blick durch die Versammlung huschen. »Mir ist zu Ohren gekommen, sie hat die Wollust bei Court’esas erlernt.«
Damin musste sich mit aller Gewalt bezähmen, um nicht quer über den Tisch zu springen und Cyrus Aarspeer an die Gurgel zu fahren. »Ich ermahne Euch, über die Großfürstin nur mit allerhöchster Achtung zu sprechen«, brachte er eine Antwort zu Stande, obwohl es ihn unerhörte Anstrengung kostete, äußerliche Gelassenheit zu bewahren.
» Meine Großfürstin ist sie nicht und wird es niemals sein.«
»Ob Prinzessin Adrina hythrische Großfürstin wird, bleibt vorerst noch zu entscheiden«, erklärte Kalan mit merklich lauterer Stimme als zuvor. »Fürst Aarspeer, erhebt Ihr irgendwelche außergewöhnlichen Einwände gegen die Prinzessin, oder nehmt Ihr ausschließlich an ihrer Herkunft Anstoß?«
»Ich wüsste gern einen überzeugenden Grund«, sagte Kriegsherr Habichtskrall dazwischen, »weshalb wir uns mit dieser fremdländischen Hure abfinden sollen.«
Damin umklammerte die Armlehnen seines Stuhls, bis an den Fäusten die Knöchel weißlich hervortraten; ansonsten jedoch ließ er sich seine Wut nicht anmerken. »Einen Grund? Ich nenne einen: Schießpulver.«
Damit errang er allgemeine Aufmerksamkeit.
»Schießpulver?!« , japste Tejay. »Bei sämtlichen Göttern, Damin, selbst wenn jemand ihm alle seine Töchter vom Hals holte, dieses Geheimnis würde Hablet dennoch niemandem offenbaren.«
»Das ist mir klar, und ebenso Adrina. Als Hablet mit den Kariern den Vertrag abschloss, zu dessen Inhalt es auch zählte, sie in das Geheimnis des Schießpulvers einzuweihen, wurde die Vertragsschließung durch Vergabe Adrinas als Braut an Kronprinz Cratyn besiegelt. Adrina wusste, dass ihr Vater seine Zusage, was das Schießpulver anbelangte, voraussichtlich nicht halten würde. So ist es verständlich, dass sie befürchtete, seine Weigerung könnte seitens der Karier Vergeltungsmaßnahmen zeitigen, die naturgemäß am schleunigsten sie träfen. Daher hat sie es vor der Abreise aus Fardohnja nicht versäumt, das besagte Geheimnis in Erfahrung zu bringen.«
»Und hat sie es den Kariern ausgeplaudert?«, fragte Toren Fuchsschweif. Er sprach
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