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Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Titel: Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Hablets Aufmerksamkeit sichern, zog Brakandaran es vor, Talabar auf weniger Aufsehen erregende Weise aufzusuchen. Drei Tage nach dem Verlassen Medalons schwang er sich an einem schwülwarmen Nachmittag im Norden der fardohnjischen Hauptstadt – in genügender Entfernung – von dem aus einer Dämonen-Verschmelzung geschaffenen Flugdrachen und machte sich zu Fuß auf den Weg zur Stadt.
    Zwar war er schlecht vorbereitet auf die Reise, doch bereitete sein Mangel an Mitteln ihm kein Kopfzerbrechen. Sobald er sich der Winterkleidung entledigt hatte, begab er sich auf die Landstraße und wanderte südwärts auf die weit verzweigte, rosige Großstadt zu. Dabei ließ er sich von der Gewissheit leiten, dass ihn die Tatsache, schon mehrere Jahrhunderte lang dank angeborener Schläue überlebt zu haben, auch diesmal dazu befähigen werde, sich unter den Fardohnjern zurechtzufinden.
    Viele Jahre hindurch hatte Brakandaran sein Harshini-Erbteil verleugnet, doch scheute er sich durchaus nicht, ein wenig Magie anzuwenden, wenn sie eine gute Sache förderte. Und da gegenwärtig seine einzige Aufgabe darin bestand, dem Dämonenspross beiseite zu stehen, erachtete er es als gerechtfertigt, sich mit seiner Magie-Begabung ein paar Freiheiten zu gestatten, die seine reinblütige Harshini-Sippschaft erschreckt hätten.
    Weil er über keinerlei fardohnjisches Geld verfügte, aber keine Lust hatte, unbedingt die gesamte Strecke nach Talabar zu Fuß zurückzulegen, bat er Meisterin Elarnymira, sich in einen großen, ungeschliffenen Rubin zu verwandeln. Diesen Rubin tauschte er bei einem Sklavenhändler, der mit seiner Karawane die Straße nahm – und dessen Glotzaugen beim Anblick des vorgeblichen Edelsteins gierig funkelten –, gegen ein Pferd, Sattelzeug, etwas Wegzehrung sowie einen Beutel Münzgeld ein.
    Jegliche Bedenken, die Brakandaran gegen das trügerische Tauschgeschäft hätte hegen können, verflogen sofort, als er die Verfassung sah, in der sich die Sklaven des Händlers befanden. Sie waren unterernährt, in miserablem Zustand und hatten vom Laufen auf der kiesigen Landstraße inmitten der Hitze Blasen an den nackten Füßen. Sogar die kostspielig gekleidete Court’esa , die an der Spitze der Karawane auf einem Sitz der mit einem bunten Verdeck versehenen Prunkkutsche ruhte, zeigte eine Miene tiefster Niedergedrücktheit.
    Brakandaran ritt in der Überzeugung auf seinem neuen Pferd des Wegs, dass der Sklavenhändler alles weidlich verdiente, was ihm an Unangenehmem drohen mochte. Lebhaft konnte er sich ausmalen, wie am kommenden Morgen auf seinem Sattelhorn urplötzlich Meisterin Elarnymira in wahrer Gestalt erschien und über den mutmaßlichen Gesichtsausdruck des habgierigen Schurken, der den begehrten Rubin unvermutet wieder verlor, aus ganzem Herzen lachte.
    In Fardohnja schien eine gewisse Zeitlosigkeit zu überwiegen. Unverändert umfasste das Volk dunkelhäutige, schwarzhaarige, stets zum Lächeln aufgelegte Menschen, die den Eindruck hinterließen, dass sie sich, auch wenn sie vielleicht kein überglückliches Leben führten, mit ihrem Schicksal abfanden. Brakandaran hatte es seit eh und je als sonderbar empfunden, dass die Fardohnjer so heitere Zeitgenossen waren.
    Möglicherweise lag die Ursache darin, dass ihr König, obschon man ihn als Raffer, Frömmler und Schlitzohr kannte, zumindest genau zu wissen schien, dass zufriedene Untertanen eine friedliche Bevölkerung abgaben. Und so pflegte Hablet seine empörenden Gräueltaten entweder bei Hofe oder in den Nachbarländern zu verüben.
    Sklaven winkten Brakandaran zu, während er an Feldern mit fruchtbarer schwarzer Erde vorbeiritt, auf denen sie – rechtzeitig vor dem Einsetzen der Frühlingsregenfälle – fürsorglich herangezogene, grüne Altaer- und Filganar-Schösslinge pflanzten. Diese in Fardohnja heimischen Körnerpflanzen lieferten den Landesbewohnern die Grundnahrung. Nach Brakandarans Erfahrung wuchsen sie überall, wo es zur Genüge Wärme und Wasser gab. In Fardohnja war Hunger unbekannt; auch das war ein Grund, wieso das Volk sich wenig darum scherte, was der König trieb. Mit vollem Bauch ließ es sich leicht duldsam sein.
    Am dritten Tag, nachdem Brakandaran den Dämonen-Rubin gegen Nützlicheres eingetauscht hatte, kam Talabar in Sicht. Erbaut aus dem hellrosa Gestein der benachbarten Kliffe, schimmerte es im Schein der Nachmittagssonne, umfing den Hafen wie eine Frau, die sich an den Rücken des schlummernden Geliebten schmiegt.
    Stufenweise

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