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Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Titel: Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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sich für Euch alles zum Guten wendet. Und ebenso für Euch, Eure Durchlaucht.«
    »Habt Dank, Feldhauptmann.«
    Erstaunt fasste Damin die Prinzessin ins Augenmerk. Ihr Dank hatte aufrichtig geklungen, keine Spur der gewohnten Spöttelei war ihrem Tonfall anzuhören gewesen. Irgendetwas musste vorgefallen sein.
    Denjon und Linst wendeten ihre Pferde und kehrten im Handgalopp zurück zu dem langen Heerwurm der Rotröcke. Wortlos beobachteten die Hythrier den Aufbruch der Hüter-Legion, sahen Denjon an die Spitze der Kolonne sprengen, hörten leise den Klang der Trompeten, die zum Abmarsch bliesen, ehe der eisige Wind die Töne verwehte.
    »Und was geschieht nun?«, fragte nach einer Weile Adrina.
    Damin hob die Schultern. »Wir warten auf das Dämonenkind.«
     
    Als R’shiel sich über eine Stunde später einfand, kam sie zu Fuß und in Begleitung der zwei karischen Brüder. Damin und Adrina stiegen beide aus dem Sattel, als sie R’shiel sich nähern sahen. Sie plauderte mit Mikel und Jaymes, während sie über das niedergetrampelte Gras spazierten, als wären sie alle drei die engsten Freunde; allem Anschein nach hatte das Dreiergespann gute Laune. R’shiel schmunzelte, als sie zu Damin und Adrina trat.
    »Die Hüter sind also allesamt fort?«, fragte sie.
    »Seit ungefähr einer Stunde«, gab Damin zur Antwort. »Wo bist du gewesen?«
    »Ich habe mich mit den Göttern ins Einvernehmen gesetzt«, erklärte R’shiel mit breitem Lächeln. »Wir müssen uns ja mit dem Los dieser Karier befassen, habe ich Recht?«
    Als sie sich den Gefangenen zuwandte, packte Damin sie am Arm. »Welche Absicht hegst du, R’shiel?«
    »Du wirst es erleben.«
    Ohne eine Entgegnung abzuwarten, entzog sie ihm den Arm und ergriff Mikels Hand, schritt auf die Karier zu. Jaymes schloss sich ihr und seinem Bruder an. Der Jüngling war, seit er sich bei den Hythriern zum Krieger ausbilden ließ, sichtlich kräftiger geworden. Mit fünfzehn Lenzen hatte er die Gestalt eines ausgewachsenen Mannes.
    Die Feindschaft, die einmal zwischen den Brüdern aufgeflammt war, hatten sie anscheinend inzwischen beigelegt. Über diesen seltsamen Lauf der Dinge wunderte sich Damin fast ebenso stark, wie R’shiels unbekannter Vorsatz in Bezug auf die Karier ihn ernstlich beunruhigte.
    Sobald Almodavar das Dämonenkind bemerkte, saß er gleichfalls ab. Damin und Adrina warfen die Zügel Tamylan zu und folgten R’shiel zu Fuß. Auch die Karier merkten offenbar, dass irgendetwas sich abzeichnete, denn sie gerieten in Bewegung. Alle, die des Stehens müde geworden waren und sich auf den kalten Untergrund gekauert hatten, rafften sich nun empor. Die Priester drängten sich in den Vordergrund, zeichneten sich auf der Stirn den Stern des »Allerhöchsten« nach und stierten dem Dämonenspross voller abgrundtiefem Misstrauen entgegen.
    »Wo ist Graf Drendyn?«, rief R’shiel den Kariern zu, als sie vor ihnen verharrte. Der genannte Ritter zwängte sich durch die Menge und blieb mit streitbarem Gehabe vor ihr stehen. Er hatte dunkelblondes Haar, schwitzte trotz der Kälte und wirkte, als wäre er kaum älter als Jaymes.
    »Ich fordere Euch auf, uns ohne Verzug in die Freiheit zu entlassen und uns Kronprinzessin Adrina zu übergeben, damit sie nach Karien heimkehren kann.«
    Damin mutmaßte, dass die Dreistigkeit des jungen Ritters auf Furcht beruhte. Unverändert hielten seine eigenen Reiter, Männer von schauerlichem Ruf, die Karier mit schussbereiten Bogen umzingelt. Er brauchte nur den Arm zu heben, und es gäbe ein Gemetzel.
    »Ganz wie Ihr es wünscht«, lautete R’shiels Antwort. »Fürst Wulfskling, ich ersuche um die Gunst, dass die Schützen sich entfernen. Sie sollen sich dort hinten sammeln.«
    Damin nickte Almodavar zu, und der Reiterhauptmann erteilte den erwünschten Befehl. Die Reiter senkten die Waffen, steckten die Pfeile zurück in den Köcher und wendeten die Rösser. Ihre plötzliche Achtlosigkeit stürzte Drendyn in die vollständigste Entgeisterung.
    »Verbirgt sich dahinter etwa eine üble List?«
    »Keineswegs, Graf, Ihr seid frei und dürft Eures Weges ziehen. Eine andere Schar karischer Ritter ist nahe, sie wird wohl in ein, zwei Tagen hier eintreffen. Die Hüter haben Eure Pferde als Beute mitgenommen, aber Euch eine ausreichende Menge an Nahrung und Wasser zurückgelassen, sodass Ihr Euch bis zum Eintreffen der Verstärkung verpflegen könnt.«
    »Und unsere Prinzessin?«
    »Ach, das ist, muss ich Euch enthüllen, etwas gänzlich

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