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Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Titel: Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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vollends umgekehrt, als der Karier ihn niederritt. Weder konnte er eine Fechthaltung annehmen noch das Schwert herumschwingen. Er sah den Hieb abwärts sausen, ein karisches Schwert mit flacher Klinge auf seinen Schädel zucken, aber er war außerstande, es irgendwie abzuwehren.
    Erst blendete ihn Schmerz; dann, als er die Besinnung verlor, umhüllte ihn vollständige Finsternis.
22
    Es hatte eine Meinungsverschiedenheit über die Frage gegeben, ob es Damin erlaubt sein sollte, Räumlichkeiten im Großfürsten-Palast zu beziehen, da seine Widersacher befürchteten, sein dortiger Aufenthalt könnte als Bejahung seines Anspruchs auf den Thron ausgelegt werden. Fürstin Marla beendete den Streit, indem sie feststellte, dass der Palast als solcher eindeutig Eigentum der Wulfskling-Sippe war und sie daher vollauf das Recht hatte, dort zu wohnen und nach ihrem Belieben Gäste ins Haus zu holen.
    Das war gestern gewesen. Cyrus Aarspeer hatte den Palast geräumt, und die Wulfsklings waren wieder eingezogen. Adrina waren Gemächer zugewiesen geworden, und zwar dieselben Räume, die sie vor fast drei Jahren hatte bewohnen dürfen, als sie zu Lernen Wulfsklings Geburtstag in Groenhavn geweilt hatte. Seither hatte sie niemanden mehr gesehen.
    Ungeduldig wanderte sie in den prunkvollen Räumlichkeiten auf und ab und schritt an den hohen, mit Diamanten-Mustern verzierten Türen des Balkons vorüber, der Ausblick auf den Hafen gewährte. Eine frische Brise wehte herein, blähte sanft die hauchdünnen Vorhänge, die Fenster und Türen gegen Mücken und ähnliches Getier schützte. Das Gekreische der Möwen, die über den Fischerbooten kreisten, verstärkte Adrinas Gereiztheit. Die Luft war feuchtschwül, ärger noch als in Talabar.
    Adrina war es zuwider, nicht zu wissen, was geschah. Ihr war bekannt, dass man eine Zwistigkeit mit Cyrus Aarspeer gehabt und R’shiel die Lage bis auf weiteres beschwichtigt hatte; ansonsten jedoch tappte sie völlig im Dunkeln.
    Jemand öffnete die Eingangstür, und Tamylan betrat die Gemächer. Sie brachte ein Tablett, auf dem eine silberne Kanne stand, deren bauchige Außenwandung von kalten Wassertröpfchen schimmerte. Sie stellte das Tablett auf einem vergoldeten Tisch ab, ehe sie sich an ihre Herrin wandte. »Ihr solltet Euch Ruhe gönnen, Eure Hoheit. Ihr seht müde aus, und Ihr dürft fortan nicht mehr allein an Euer Wohlergehen denken.«
    »Ich finde keine Ruhe«, antwortete Adrina, indem sie ein Gähnen unterdrückte. »Was gibt es an Neuigkeiten?«
    »Leider wenig. In der Stadt bleibt es still. R’shiel hat die Magier-Gilde aufgesucht, um mit der Großmeisterin und den Harshini zu beratschlagen.«
    »Und wo steckt Damin?«
    »Er berät sich mit den Kriegsherren Bärtatz und Falkschwert. Auch Fürstin Marla nimmt, wenn ich mich nicht irre, daran teil.«
    »Und ich bin davon ausgeschlossen, wie? Wo haben sie sich zusammengesetzt?«
    »Adrina, ich denke mir, Ihr solltet Euch wirklich keine …«
    »Ich kann mich bei weitem nicht daran entsinnen, dich danach gefragt zu haben, was du denkst, Tamylan. Wo befinden sie sich?«
    »Drunten im Thronsaal.«
    »Dann will ich mich zu ihnen gesellen«, erklärte Adrina. Sie straffte die Schultern, strebte zum Ausgang und schwang die Türflügel weit auf; doch sofort versperrten zwei Schwerbewaffnete, die Damins Wolfswappen trugen, ihr den Weg. »Zur Seite!«
    »Um Vergebung, Eure Hoheit«, sagte der größere Kerl. »Kriegsherr Wulfskling hat bestimmt, dass Ihr die Gemächer nicht verlassen dürft.«
    »Rede keinen Unsinn. Ich bin seine Gemahlin, keineswegs eine Gefangene. Fort mit euch!«
    »Kriegsherr Wulfskling hat uns ganz und gar eindeutige Weisungen erteilt, Eure Hoheit.«
    »In der Tat habe ich sogar befohlen, dich nötigenfalls anzubinden.«
    Adrina drehte sich um und sah Damin sich nähern, seine Stiefel klackten übers Mosaik des Fußbodens. Er hatte einen Stoppelbart und offenbar noch dieselbe Kleidung wie vortags am Leib. Vermutlich war er die volle Nacht hindurch auf den Beinen gewesen. Er wirkte fast so übermüdet, wie Adrina sich fühlte. Sie erstickte eine flüchtige Regung des Mitgefühls, weil sie aus Gewohnheit dem Bedauern den Zorn vorzog.
    »Wie kannst du es wagen, mit mir umzuspringen wie mit einer Gefangenen?!«
    »Es soll ja allein zu deinem Schutz sein, Adrina. Bevor ich die Gewissheit habe, dass im Palast keinerlei Gefahr lauert, wünsche ich nicht, dass du umherstreifst.«
    »Ich halte es für wahrscheinlicher, dass du mir

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