Dämonenkinder (Krieg der Magier) (German Edition)
hielt sie leicht erhoben. Der Vampir ließ meine linke Hand los und sprang einen Meter zurück. Fauchend sah mich Susanne an, die langen Hauer ausgefahren.
Mit einem Lächeln , das ich mir nicht verkneifen konnte, rechtfertigte ich mich. „Hey, ich habe gesagt, dass ich Licht brauche!“
Der Vampir musterte mich. Im flackernden Licht meines magischen Feuers konnte ich die Augen des Vampirs hin und her zucken sehen. Susanne wusste offensichtlich nicht , wie sie jetzt mit mir umgehen sollte. Gott sei Dank war ich so ein netter Magier und half dem Vampir dabei. „Geh vor!“
Der Vampir vernahm meine Worte, wartete aber noch einen Augenblick. Dann wandte er sich von mir ab und schritt in den Gang hinein, den wir betreten hatten.
Durch das flackernde Licht meines magischen Feuers konnte ich nun erkennen, dass ich mich in einem ziemlich alten, billig errichteten Bauwerk befand. Die Wände waren ohne Verzierungen und überhaupt machte der Gang den Eindruck, dass schon lange niemand mehr hier entlang gegangen war. Während ich dem Vampir langsam durch den Gang folgte warf ich einen Blick auf den Boden, zumindest den Teil den ich sehen konnte.
Der Boden war von einer dicken Staubschicht bedeckt, die einzig durch die Schritte , die Susanne vor mir tat unterbrochen wurde. Wo auch immer mich der Vampir hin brachte, es gab offensichtlich noch einen anderen Weg dorthin. Dieser Weg jedenfalls war schon lange nicht mehr benutzt worden.
„Was ist das hier?“
Stille. Der Vampir, keine zwei Schritte vor mir, ignorierte mich wieder und führte mich weiter in den Gang hinein, der wie ich merkte leicht abschüssig war.
Nach ungefähr fünfhundert Metern endete der Gang und der Vampir brachte mich in einen großen Raum. Abgesehen von jeder Menge Staub auf dem Boden konnte ich nichts erkennen, also hob ich meine rechte Hand und ließ mein Feuer heißer und größer brennen. Die Flamme wand sich schnell einen Meter nach oben gen Himmel und vergrößerte den Lichtkegel den sie warf.
Ich konnte keine Decke über mir erkennen, ebenso keine gegenüberliegenden Wände. Der Raum in dem ich mich befand musste ziemlich groß sein, vielleicht handelte es sich um eine alte industriell genutzte Halle.
„Komm!“ zischte Susanne. Erst jetzt bemerkte ich, dass der Vampir bereits einige Schritte entfernt von mir stand und sich halb zu mir umgewandt hatte. „Wir sind gleich da!“
„Wo genau?“ hakte ich erneut nach, doch Susanne wandte sich wieder von mir ab und ging weiter, hinein in die Dunkelheit.
Ich lie ß meine magische Flamme etwas weniger hell brennen, reduzierte sie, sodass sie wieder nur meine Hand umfing, und folgte dem Vampir, doch mit einem Mal war das Licht meiner Flamme verschwunden.
Zuerst war ich mir nicht sicher, ob ich meine Flamme aus Versehen gelöscht hatte, doch das war es nicht. Ich konnte meine Flamme noch immer spüren, sie brannte noch immer um meine Hand herum ohne mich dabei zu verletzen. Nein, ich konnte meine Flamme einfach nicht mehr sehen, was nur bedeuten konnte, dass ich wieder in dem Licht der Alten war, der alles bedeckenden Dunkelheit des Vampirs Dimitri.
Ich blieb stehen, stellte mich breitbeinig auf und ging leicht in die Knie. Verdammt, ich hatte nicht damit gerechnet von der Dunkelheit des Raumes in die Dunkelheit Dimitris zu geraten. Ich war direkt in die Falle gelaufen!
Ohne sich mir vorab zu zeigen hatte es der Vampir geschafft mich in seine Falle zu locken, von der es kein Entrinnen geben würde. Ich trat mich innerlich selbst in meinen Allerwertesten. Natürlich hatte ich von Anfang an gewusst, dass es sich um eine Falle handelte. Doch dass Dimitri mich so geschickt in sein Licht der Alten laufen lassen würde, damit hatte ich wahrlich nicht gerechnet.
Ich stie ß ein halb unterdrücktes Fluchwort zwischen meinen Zähnen hervor und rief in die Dunkelheit hinein. „Dimitri?“
Stille.
„Dimitri?“
Stille.
„Wo bist du, Dimitri?“
Ich hatte fast nicht damit gerechnet, doch diesmal erhielt ich eine Antwort. „Wo bist du, Magier?“
Was war das denn für eine Frage? Und überhaupt, ich hatte die Frage gestellt, was fiel dem Vampir ein, mir einfach dieselbe Frage zu stellen?
„Was soll das?“
„Was soll was?“ erwiderte der Vampir. Ich konnte nicht erkennen von wo der Vampir zu mir sprach. Ich vermutete, dass das Verschleiern seines Standortes zu der Fähigkeit, die man das Licht der Alten nannte, dazu gehörte.
„Wieso hast du mich hierher führen lassen?“ fragte ich
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