Dämonenkinder (Krieg der Magier) (German Edition)
gerade heraus.
Nach einem kurzen Moment der Stille antwortete der Vampir.
„Weil du mich faszinierst, Nathan Jakobs!“
Ich faszinierte den Vampir? Wieso das denn? Was könnte ich getan haben, dass der Vampir mich faszinierend fand?
Verwirrt stellte ich die wohl einzig logisch erscheinende Frage. „Wieso?“
„Du bist anders, Nathan!“ begann der Vampir. „Du bist anders als andere Magier, doch warum?“
Ich war anders als andere Magier? Wie sollte ich das verstehen?
„Was meinst du?“
Stille.
„Was ist anders an mir?“ rief ich in die Dunkelheit hinein, auch wenn ich insgeheim schon einen Verdacht hatte.
Es folgte erneut ein Moment der Stille , bis der Vampir mir antwortete. Seine Stimme hatte sich verändert. Irgendwie war die Tonlage eine andere, doch ich konnte mir nicht erklären was das zu bedeuten hatte.
„Du schmeckst anders!“
Ich schmeckte anders? So etwas hatte ich mir schon gedacht.
„D u schmeckst nicht wie ein Magier, du schmeckst anders!“
„Jetzt musst Du dich aber entscheiden , wonach ich schmecke!“ antwortete ich besserwisserisch. Ja, ich war mir bereits sicher worauf das hinaus lief.
„Dein Blut schmeckt nicht nach Mensch!“
Jawohl, das war es. Offensichtlich konnte man wenn man denn ein Vampir war meine Abstammung in meinem Blut schmecken. Dimitri hatte geschmeckt, dass ich zur Hälfte ein Dämon war. Ein weiteres Geschenk meines dämonischen Vaters.
„Wonach dann?“ antwortete ich, obwohl ich bereits Bescheid wusste.
„Das will ich von dir wissen, Magier!“ eröffnete mir der Vampir, was mich überraschte. Ich hatte damit gerechnet, dass Dimitri mir nun sagen würde, dass ich nach Dämon schmeckte, oder zumindest mein Blut. Doch ganz offensichtlich konnte der Vampir den Geschmack meines Blutes nicht
zuordnen.
„Ich habe keine Ahnung, wieso mein Blut anders schmeckt!“
„Lügner!“ schrie der Vampir auf einmal. Trotz dieses emotionalen Ausbruchs des Vampirs konnte ich noch immer nicht entdecken wo sich dieser in der künstlichen und allumfassenden Dunkelheit verbarg.
„Was bist du?“ zischte der Vampir deutlich aufgebracht.
Der Vampir klang so aufgebracht, dass ich zutiefst überrascht war, dass er mich nicht angriff. Ich stand weiterhin unbehelligt in der Dunkelheit.
„Ich habe keine Ahnung was du von mir willst.“ log ich und hob meine Hände zu einer unschuldigen Geste. Hierbei kam mir erst wieder in Erinnerung, dass meine rechte Hand noch immer brannte. Ich lie ß die Flammen sterben und senkte meine Hände wieder.
„Das würden wir auch gerne wissen!“ vernahm ich auf einmal eine andere Stimme, die ohne Zweifel links von mir ihren Ursprung fand.
Als Antwort ertönte sofort ein hasserfülltes Zischen des Vampirs. Es erschien mir fast so, als hätte der Kommentar den Vampir überrascht.
„Rühr dich nicht vom Fleck, Magier!“ vernahm ich im nächsten Moment von einer anderen Stimme rechts von mir.
„Auf sie, meine Kinder!“ schrie Dimitri auf einmal hasserfüllt.
Noch bevor ich in irgendeiner Form reagieren , oder gar verstehen konnte was hier geschah spürte ich, wie mich eine Hand an der Stirn berührte, nicht schlug, nur berührte.
Sofort spürte ich wie ein Zauber gewirkt wurde und mein Körper mir nicht länger gehorchte. Ich konnte mich nicht mehr bewegen und meine Augen wurden schwer. Jemand hatte einen Schlafzauber auf mich gewirkt. Das war furchtbar, ja katastrophal. Während meine Augen zufielen und mein Verstand langsam in die Traumwelt verschwand schrie ich innerlich. Ich würde einschlafen! Schlafen! Ich durfte nicht schlafen! Ich schlief nie! Ich durfte nicht schlafen!
Und so, von Panik erfüllt, schlief ich ein, von einem Moment auf den anderen, im Stehen, inmitten eines Raumes, in dem wohl im selben Augenblick ein Kampf auf Leben und Tod entbrannte. Meine Unfähigkeit mich im Schlaf zu verteidigen war nicht das Schlimmste daran, nein, die Tatsache, dass ich schlief, war das Schlimmste. Doch woher hätte derjenige, der den Zauber auf mich gewirkt hatte wissen sollen, dass man vieles tat, aber niemals einen Halbdämon schlafen ließ?
15
Es war an meinem vierzehnten Geburtstag gewesen, als ich das erste Mal Bekanntschaft mit der Inquisition gemacht hatte. Ich war damals ein aufgeweckter Jugendlicher gewesen der sich für alles interessiert hatte, nur nicht für die Schule. Wie auch noch heute war ich damals bereits äußerst interessiert an Technologie gewesen. Zu meiner Schande muss ich eingestehen, dass dieses
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