Dämonenkinder (Krieg der Magier) (German Edition)
Interesse wohl in jenen Jugendjahren begründet liegt und hauptsächlich auf Computer- und Videospiele zurückzuführen ist. Diese Spiele haben damals mein Interesse an den digitalen Möglichkeiten geweckt. Dieses Interesse hat bis heute Bestand. Das sollte man eigentlich kaum glauben, wenn man bedenkt, dass ich ein Magier bin. Doch es ist wie bei allem - man gewöhnt sich an gewisse Umstände. Und wenn man sich erst mal an die Magie gewöhnt hat braucht man zusätzliche Steckenpferde und meines sind bis heute die Technik und auch die Videospiele.
Doch damals mit zarten vierzehn Jahren hatte ich noch gar nichts über meine magischen Ursprünge gewusst. Ich lebte damals mit meiner Mutter in einer kleinen Wohnung im Westen Berlins.
Ich kann mich noch gut an jenen Tag erinnern. Es war ein Samstag gewesen, ein verregneter, kalter Samstag im Frühling. Ich war nach dem Mittagessen bei meinem besten Freund Daniel gewesen, der gleich wie ich noch nichts von seinen Fähigkeiten gewusst hatte. Üblicherweise manifestiert sich magisches Potential nicht in jedem Nachfahren von magisch begabten Kreaturen und zudem erst im Laufe der Pubertät. Und so war es auch bei Daniel und mir gewesen. Daniel war der Sohn eines Magiers, was wir damals ja noch gar nicht wussten, und ich der Sohn eines Dämons, was wir erst recht nicht gewusst hatten.
Jedenfalls hatten Daniel und ich den Nachmittag mit Videospielen auf seinem Amiga verbracht und ich befand mich auf dem Weg nach Hause zu meiner Mutter. Entgegen der Wünsche und Drohungen meiner Mutter paffte ich auf dem kurzen Weg den ich zurückzulegen hatte eine Zigarette. Mein Problem mit Zigaretten hatte kurz nach diesem Tag erst wirklich begonnen, doch wie jeder pubertierende junge Mann hatte ich damit einfach aus einer Art Rebellion und dem Wunsch cool zu sein begonnen.
Warum wei ß ich nicht mehr, doch ich kann mich deutlich erinnern, dass mich ein seltsames Gefühl beschlichen hatte als ich mich dem Wohnblock genähert hatte, in dem meine Mutter und ich zu jenem Zeitpunkt gewohnt hatten. Vielleicht waren es meine noch latent schlummernden magischen Fähigkeiten gewesen, vielleicht auch nur Intuition, vielleicht aber auch nur Zufall, aber je näher ich dem Wohnblock gekommen war, umso nervöser war ich geworden, und umso unangenehmer das seltsame Gefühl, dass mich überkommen hatte.
Ich wusste nicht warum, doch als ich die Tür zum Wohnblock erreichte kramte ich hektisch in meiner Hosentasche auf der Suche nach dem Schlüssel, den meine Mutter mir erst an diesem Morgen als Geschenk übergeben hatte. Bis zu diesem Tag hatte sich meine Mutter geweigert mir einen Schlüssel auszuhändigen, mit dem Argument, ich würde ihn ja sowieso nur verlieren. Doch an meinem vierzehnten Geburtstag hatte meine Mutter mich wohl endlich als vertrauenswürdig erachtet, und mir den Schlüssel zu unserer Wohnung, und damit auch dem Wohnblock
ausgehändigt .
Ich fand den Schlüssel, zog ihn hervor und fummelte am Schloss herum. Es gelang mir nicht , den Schlüssel in das Schloss zu bekommen. Hatte mir meine Mutter etwa einen falschen Schlüssel gegeben?
Die Arbeit , die Tür aufzuschließen wurde mir dankbarerweise abgenommen, als ein älteres Pärchen, daß einen Stock über mir wohnte, von der anderen Seite kam und die Tür von innen für mich öffnete.
Mit einem flüchtigen Danke huschte ich durch die offene Tür und an dem älteren Pärchen vorbei , direkt auf das Treppenhaus zu.
Jung und voller Elan wie ich war spurtete ich in den Flur im dritten Stock . Ich war so eilig unterwegs, dass ich fast einen Mann niedergerannt hätte. Mit einem raschen Seitenschritt wich ich ihm aus und wollte an ihm vorbei rennen, doch der Mann riss seinen Arm hoch und versperrte mir damit den Weg. „Wohin denn so eilig?“
Ich stoppte direkt vor dem Arm des Mannes, da ich sonst mit meinem Kinn dagegen gelaufen wäre. Ich konnte es nicht leiden, wenn Erwachsene mich wie ein Kind behandelten, und dieser eine Satz in Verbindung mit dieser Handlung ließ es so erscheinen, als würde der Mann genau das mit mir tun. Bis heute reagiere ich auf Situationen in denen ich etwas nicht leiden kann wie ein störrisches Kind.
„Was geht Sie das an?“
Ich mochte damals schon ein rotzfrecher Bengel gewesen sein, aber meine Erziehung verbot es mir, einfach so einen fremden Erwachsenen mit du anzureden.
Trotzig sah ich den Mann an und stellte fest, dass er in einen weiten dunklen Mantel gekleidet war, etwas , das nicht der
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