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Dämonentor

Dämonentor

Titel: Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Stross
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Derek, der Buchhalter, wohl in Armeekluft
aussehen würde – vor allem besorgt, wie ich nun feststellen kann.
    »Der Commander wird in einer halben Stunde hier sein«,
erklärt er zur Begrüßung. »Was macht der Lockvogel hier?«
    »Genug.« Angleton gibt mir zu verstehen, dass ich ihm
folgen soll. Er verlässt bereits das Kontrollfahrzeug, während ich noch schnell
in die Schutzstiefel steige, die ich bekommen habe.
    Dann eile ich ihm hinterher. Draußen werden wir von
einem wahren Inferno aus blauen und roten Warnlichtern empfangen.
Niederländische Polizisten bringen müde Hotelgäste und Anwohner in Sicherheit,
Feuerwehrmänner mit Atemschutzmasken sichern die Straße. Angleton zieht mich
beiseite. »Sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie Captain Barnes sehen.«
    »Wen?«
    »Alan Barnes«, erklärt er ungeduldig. »Hören Sie zu.«
Er wirft mir einen besonders ernsten Blick zu. »Das ist kein Spiel. Es ist
leider mehr als wahrscheinlich, dass Professor O’Brien bereits tot ist. Falls
Sie es noch nicht bemerkt haben sollten: Auf der anderen Seite des Tors gibt es
keine Luft zum Atmen. Nur wenn ihre Entführer Wert darauf legen sollten, sie am
Leben zu erhalten, werden sie sich mit so etwas wie einem Sauerstoffgerät
aufhalten. Die fehlende Luft ist einer der Gründe, warum wir das Tor so schnell
wie möglich wieder schließen müssen. Außerdem müssen wir verhindern, dass diese
Leute es als stabiles Ausgangsportal benutzen.«
    »Sie haben Leute gesagt«, murmele ich. »Wer?
Die Ahnenerbe-SS?«
    »Das hoffe ich«, erwidert er finster. »Alles andere
wäre noch wesentlich schlimmer. Gegen Ende des Krieges befahl Himmler
sogenannten Werwolf-Freischärlern, den Kampf weiterzuführen. Wir konnten nie
herausfinden, wo sich die Ahnenerbe-SS verschanzt hat, aber der Verdacht, dass
sich ihr Unterschlupf hinter einem Tor befindet, ist nicht neu. Sie haben die
Akte über die OGER-REALITÄT gelesen und können sich wahrscheinlich vorstellen,
warum die Mukhabarat mit ihnen in Kontakt treten wollen.«
    »Auf der anderen Seite des Tors ist also …« Mein
Gehirn arbeitet auf Hochtouren. »… ist also ein letzter Schlupfwinkel des Dritten
Reichs – eine Art Kolonie mit der Aufgabe, die Fackel hochzuhalten, um sich
eines Tages an den Feinden der Nazis zu rächen … Sie hatten fünfzig Jahre Zeit,
diese Rache zu nähren und in einer außerirdischen Welt wachsen zu lassen … Aber
die Koordinaten für die Rückkehr sind inzwischen verloren gegangen, nicht wahr?
Irgendetwas ist schiefgelaufen, und sie waren dort gefangen, bis –« Ich halte
inne und starre nun meinerseits Angleton an. »Sie hoffen, dass sich die
Ahnenerbe-SS auf der anderen Seite befindet?«
    Er nickt. »Die Alternativen wären noch um vieles
schlimmer.«
    Wenn ich so darüber nachdenke, muss ich ihm recht
geben. Eine Kolonie übrig gebliebener Nazi-Nekromanten samt SS-Wächtern sind
lächerlich ungefährlich im Vergleich zu einer Kreatur wie der, mit der Fred,
der Buchhalter, Bekanntschaft machen musste. Und selbst die kann man geradezu
als Kleinvieh bezeichnen, wenn man die unendliche Vielzahl der Universen
bedenkt, in denen bösartige Intelligenzen nur auf eine Einladung warten, um
durch ein Astloch in unsere Welt einzudringen und unser Bewusstsein zu
übernehmen.
    »Wie gedenken Sie mit diesen Leuten fertig zu
werden?«, will ich wissen. Angleton führt mich um den Kontrollwagen, sodass ich
den riesigen Tieflader sehen kann, der vorher an uns vorbeigefahren ist. Auf
seiner Ladefläche stehen eine Art Kettenfahrzeug und ein Kran. Ich versuche, es
mir genauer anzusehen, aber die Polizisten, die um das Fahrzeug postiert sind,
versperren mir die Sicht. »Wie zum Teufel wollen Sie das durch ein Fenster im
dritten Stock transportieren?«, frage ich.
    Angleton zuckt mit den Schultern. »Ich gehe davon aus,
dass die Hotelinhaber versichert sind.« Er sieht mich ernst an. »Alans Leute
sind bestens ausgebildet, Robert. Die sind es nicht gewöhnt, von Zivilisten wie
Ihnen – oder mir – aufgehalten zu werden. Was können Sie denn, was diese Leute
nicht viel besser können?«
    Ich fahre mir mit der Zunge über die Lippen. »Ganz
einfach. Können sie ein temporäres Tor errichten, um wieder nach Hause zu
kommen, falls sich die Tür hinter ihnen schließt? Können sie gefahrlos einen
geometrischen Knotenpunkt lösen?«
    »Das ist die verdammte SAS, mein Junge, das 21.
Bataillon«, wischt er meine Einwände beiseite. »Was dachten Sie denn? Irgendein
Schützenverein? Wem

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