Dämonentor
Nick von CESG waren die Teilnehmer.«
»Gut. Und Sie tragen noch Ihren Helm. Das ist auch
gut. Jetzt möchte ich, dass Sie sich ganz langsam umdrehen, die Arme bleiben
oben … Ja, genau so. Jetzt öffnen Sie Ihr Visier. Halt! Nicht so schnell, immer
mit der Ruhe.« Die Waffe ist jetzt auf mein Gesicht gerichtet. Mo hatte recht:
Ich habe nicht gewusst, dass man die Rillen in einer Gewehrmündung aus einer
Entfernung von drei Metern tatsächlich erkennen kann. Der Lauf sieht riesig
aus, fast groß genug, um einen Güterzug hindurchzujagen.
Etwas berührt mein linkes Bein. Vor Schreck gerate ich
ins Wanken. »Er ist okay«, höre ich jemanden direkt neben mir sagen. Mir war
gar nicht aufgefallen, dass dort jemand steht. Ich lasse meine Arme sinken. Der
Typ, der die ganze Zeit über seine Waffe auf mich gerichtet hat, senkt die
Mündung.
»Wo ist Alan?«, will ich wissen. »Was ist hier
passiert?«
»Ich hatte eigentlich gehofft, dass Sie mir das sagen
könnten«, höre ich Alans Stimme in meinem linken Ohr. Ich drehe mich zu ihm um,
und er grinst mich nervös an. Es ist ein Grinsen, das sich nicht in seinen
Augen widerspiegelt. Sie haben eine Farbe wie gefrorener Sauerstoff und
strahlen eine vergleichbare Wärme aus. »Erzählen Sie mir haargenau, was
passiert ist, während Sie da draußen waren. Und zwar so, als ob Ihr Leben davon
abhinge.«
»Oh … Okay.« Ich trete von der Schleusentür weg, und
jemand – vielleicht Scary Spice – schließt sie sofort hinter mir.
Ich schildere also Alan alles, was geschehen ist,
einschließlich Chaitins Angriff. Vermutlich weiß auch Alan bereits, dass hier
etwas versucht, in Gehirne und Körper einzudringen. Meine Augen wandern immer
wieder zu der Leiche, die vor uns auf dem Boden liegt. Es ist Donaldson, der
Kerl, der sich vorhin über Meteorologie ausgelassen hat. Irgendwie sieht er
unwirklich aus – als ob er jeden Moment aufstehen, sich die Gummimaske, die ihm
von der Special-Effects-Abteilung angepasst wurde, vom Gesicht ziehen und uns
alle ins Pub einladen würde. »Ich vermute, wir sind in eine Falle gelockt
worden«, beende ich meine Ausführungen. »Wir wurden hierhergelockt. Jeweils nur
ein Dämon ist in unsere Welt gekommen, um von jeweils nur einem Körper Besitz
zu ergreifen. Aber vielleicht sind hier deutlich mehr. Sie gehören zu etwas,
das nicht menschlich ist. Allerdings hatte dieses Etwas Jahre Zeit, um uns Menschen
genau zu studieren; sein Vorbild waren die Überlebenden der Ahnenerbe-SS. Es
schnappte sich einige nützliche Idioten, die versuchten, es zu beschwören, um
es für terroristische Zwecke einzusetzen. Dann hat es uns verfolgt und Mo als
Lockvogel entführt. Denn es braucht eine Energiequelle, die leistungsstark genug
ist, um das Tor so weit zu expandieren, dass seine gesamte Masse in unser
Universum transportiert werden kann. Es ist um vieles größer als die Dämonen,
denen wir bisher begegnet sind. Man könnte es vielleicht so ausdrücken: Das
Wesen hat einen Landekopf erobert, braucht aber immer noch den ganzen Hafen, um
seine Truppen erfolgreich an Land zu bringen.«
»Okay.« Alan sieht nachdenklich aus. »Und wie wird es
das machen – was glauben Sie?«
»Mithilfe der Wasserstoffbombe. Wie viel Masse hat
sie, wie viel Energie wird sie freigeben?«
Howe zieht eine Augenbraue hoch. »Sagen Sie es ihm«,
befiehlt Alan.
»Das ist regelbar«, meint Howe. »Wir können es von
fünfzehn Kilotonnen bis zu einer Viertel Megatonne einstellen. Es ist ein
einfacher mechanischer Prozess. Man muss nur die Distanz zwischen dem Zünder
und dem Fissionssprengsatz mithilfe eines Schraubenziehers justieren und kann
so mehr oder weniger genau die resultierende Fusionsenergie bestimmen. Im
Augenblick ist es auf maximale Energie eingestellt. Aber ich verstehe
nicht, was die Bombe mit diesem Wesen zu tun haben soll.«
»Also, es ist folgendermaßen.« Ich befeuchte meine
Lippen. Es ist inzwischen sehr kalt geworden, und mein Atem verdampft in der
eisigen Luft. »Um ein Tor zu öffnen, das groß genug ist für eine Kreatur, die
dieses Universum verspeist hat, braucht man sehr viel Entropie. Die
Ahnenerbe-SS hat sie geliefert, indem sie rund zehn Millionen Menschen dafür
ermordeten, denn die Zerstörung von Information produziert Entropie. Aber es
gibt auch noch andere Arten. So ist zum Beispiel eine Wasserstoffbombe nicht
nur ein idealer Entropie-Generator, sondern setzt auch noch eine Menge Energie
frei.« Die beiden Männer scheinen mich nicht
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