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Dämonenturm - Band 1: Stein auf Schädel (German Edition)

Dämonenturm - Band 1: Stein auf Schädel (German Edition)

Titel: Dämonenturm - Band 1: Stein auf Schädel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thier
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her, dass der König die Fülle seines Königreichs zurückerlangt und die dunklen Kreaturen aus den grünen Landen vertrieben hat. Seitdem hat es keine Züge in die alten Lande gen Norden oder Osten mehr gegeben, und die Feinde von einst, welche die Kaiserreiche und das Dreieinige Reich zerstörten, rühren sich nicht mehr.«
    Der alte Bänkelsänger nickte zustimmend. »Genau. Dein Leben wird nicht viele Gefahren bergen.«
    Hinter den Dreien, aus der Richtung der unbeweglichen Rüstung, erklang ein weiteres, diesmal ungläubiges Klirrschnauben. Und gerade in diesem Moment begann ein weiteres Geräusch – leise zuerst, doch immer lauter werdend: Schritte. Krachende Schritte, die den Korridor hinaufkamen. Und eine Stimme. Eine Stimme, die die Trommelfelle zum Beben brachte und das Hirn zum Wanken.
    »Beim Odem des Dämons, WO STECKT DIESER WILDE? Wo steckt diese RATTE, die ich marschieren lehren muss?«

24. Kapitel
    Stockschläge und Dunkles im Dunkeln
    Die Tür flog auf und der noble Drakembart von Lortfelt, Meister des Schwertgürtels, weiser Lehrer der stählernen Kunst und garstiger Choleriker betrat den Raum.
    »Was sucht ihr rausgeputzten Singvögel hier?«, knurrte er die Bänkelsänger an. »Raus mit euch, und zwar dalli!«
    »Aber wir …«, begann Alagotis.
    »RAUS habe ich gesagt! Das hier geht euch einen feuchten Dreck an! RAUS! Entweder freiwillig durch die Tür und getreten durchs Fenster!«
    Alagotis schluckte und wich langsam zurück, die Hände abwehrend erhoben. »Sch-schon in Ordnung. Wir sehen uns, Mjir, in Ordnung? Dann ist ja alles in Ordnung. Alles in bester Ordnung.«
    »In deinen Träumen vielleicht«, grollte Lortfelt. »So … Mjir heißt die Felsenratte also?«
    Mjir blickte den schreienden Mann mit großen Augen an. »Ähm … ja«, brachte er heraus.
    »Das heißt JA HERR! Und nimm gefälligst HALTUNG an, wenn ich mit dir spreche, verstanden?«
    »Ja, Herr! Sofort, Herr! Ähm … wie nimmt man Haltung an?«
    Einige Sekunden war es still. Dann deutete der schreiende Mann wortlos auf den in der Ecke stehenden, in Eisen gehüllten Gardisten. Mjir ahmte dessen Haltung so genau wie möglich nach. Er kam sich vor, als hätte er einen Stock verschluckt.
    »So, RATTE! Lass mich dir erklären, was hier gespielt wird.« Der Mann beugte sich hinunter, bis sein hageres, fast vollständig von einem nachtschwarzen Bart überwuchertes Gesicht auf einer Höhe mit dem des Jungen war. Seine schmalen Augen, deren große Tränensäcke sie nur noch schlitzartiger erscheinen ließen, blitzten gefährlich. »Du gehörst nicht in die Rittgarde, verstanden? Es gibt keinen Ort, an den eine wilde Ratte wie du weniger gehört! Aber der KÖNIG hat befohlen, dass du zum Rittgardist ausgebildet WERDEN SOLLST!«
    Er schnaubte verächtlich und sein sauer stinkender Atem stieg Mjir in die Nase.
    »Aber was auch immer andere von dir und deinesgleichen denken mögen, eher sterbe ich, als dass ich zulasse, dass eine Felsenratte aus dem Osten diese ruhmreiche Rüstung anlegt! Habe ich ‚ICH’ gesagt? Ich meinte natürlich DU! Eher stirbst DU! KOMM MIT!«
    Er packte Mjir am Kragen, riss ihn von den Füßen und trug ihn wie ein Pendel schwingend vor sich her, aus dem Zimmer und den steinernen Gang hinunter.
    Als er so dahing und hin- und herschwang dachte Mjir, dass sein neues Leben möglicherweise nicht sonderlich amüsant werden würde.
    Aber man sollte nie zu pessimistisch sein.
    Eine dunkle Kammer, weit, weit unter der Stadt.
    Ein schimmerndes, bleiches Licht durchdrang kurz die Dunkelheit.
    »Ichli ebed asvi Elmera Lsasda Swaduv onmirw Illstab Erda!«, befahl eine scharfe, zischende Stimme. »Swasdu Vonmirw! Ilsthass Eichnoc Hvi Elmer!
    «Das unnatürliche Licht erlosch.
    »Ich lebe lange im Dunkeln.« Eine andere Stimme. Die Stimme desjenigen mit dem Licht. Sie stellte keine Fragen. Sie stellte ein Fakt fest. »Schon sehr, sehr lange, aber nicht so lange wie ihr. Ich habe festgestellt, dass ihr hier seid. Ich werde kein Licht mehr entzünden, das euch blendet. Schließlich will ich ja nicht, dass euch etwas geschieht, oder?« Obwohl die Worte eigentlich freundlich waren … lag da nicht ein drohender Unterton in der Stimme? Sie fuhr fort: »Ihr werdet mir nun zuhören, Geschöpfe des Nordens.«
    »Inor Dnu Ngal. Bernerw I Cht!«, zischelte es aus der Dunkelheit.
    »SO! Da WÄREN wir.«
    Drakembart von Lortfelt hielt an. Sie standen vor einer Grube – oder eher einer großen, tonnenförmigen Vertiefung im Boden, denn

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