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Dämonenturm - Band 1: Stein auf Schädel (German Edition)

Dämonenturm - Band 1: Stein auf Schädel (German Edition)

Titel: Dämonenturm - Band 1: Stein auf Schädel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thier
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beistehen.
    »Knie nieder, Mjir Blaubart, Sohn des Brausesturm«, sprach der König und bemühte sich seine Stirn in möglichst finstere Falten zu legen. »Knie nieder und empfange deine Strafe!«
    Zitternd, vor Angst bleich im Angesicht, fiel Mjir vor dem Thron auf die Knie.

23. Kapitel
    Harte Belohnung und herrliche Strafe
    »Höret, oh Fürsten und Damen des Reiches Iakainor«, sprach der König. »Sodenn ist das Urteil meiner höchsteigenen, königlichen, himmelsgleichen Gerechtigkeit, dass Mjir, genannt Blaubart, welcher Tribut des Königs auf schändliche und verabscheuungswürdige Art und Weise gestohlen und … nun, gegessen hat, verbannt werde und seine Heimat nie wieder sehe.«
    Der König legte eine kurze Pause ein. Dann fuhr er fort:
    »Er kehrt nicht mit seinem Vater nach Fesinghorma zurück. Stattdessen soll er hier in dieser Stadt bleiben und zum Soldaten in der Garde ausgebildet werden, auf dass ihn das harte Leben lehrt, recht zu leben.«
    Stille herrschte.
    Dann … ein leises Geräusch. War es ein Schluchzen voller Traurigkeit? War es ein Lachen? Man wusste es nicht zu sagen.
    Vielleicht war es beides.
    Tränenüberströmt sank Mjir vor dem Thron des Königs zu Boden, und vor seinen Augen wurde alles schwarz.
    Der König blickte auf den bewusstlosen Jungen zu seinen Füßen hinab und hob die Augebrauen.
    »Ich muss zugeben, dass dies das erste Mal ist, dass ich solch eine Reaktion erlebe, wenn ich einem Jungen eröffne, dass er in die Garde aufgenommen wird. Einen Magen aus Eisen und Nerven wie Spinnweben. Nun ja, man wird sehen, was aus ihm wird.« Er winkte zwei Diener herbei.
    »Man bringe ihn fort und kümmere sich um ihn. Und man wasche ihn. Gründlichst.«
    Alagotis stand da, zu einer Statue des Erstaunens erstarrt, die Hand erhoben, den Mund geöffnet um dem König etwas zuzurufen.
    Zu spät.
    In die Garde. Mjir sollte in die Garde.
    Nur halb vernahmen seine Ohren das aufgeregte Geflüster um ihn herum.
    »Ein völlig fremder Bauernbursche zu den Rittgardisten, man stelle sich das vor …«
    »Nicht mal ein Bauer! Ein Fischer! Ein stinkender Fischer!«
    »Der König muss gescherzt haben, das kann unmöglich …«
    In die Garde. Ein Soldat, kein Sänger.
    Mjir würde lernen mit dem Schwert zu fechten, nicht mit der Zunge. Aber … das war einfach unmöglich ! Einen unbekannten Jungen in die Garde aufzunehmen … die Gardisten kamen immer aus den hohen Häusern des Königreiches, der Familien von noblem Blute, deren alleinige Bestimmung es war als tapfere Kämpen das Königreich zu schützen und zu schirmen. Ein Junge von den äußersten Grenzen des Reiches, namenlos und … und …
    Meister Ladwrik berührte seinen Schüler vorsichtig am immer noch erhobenen Arm.
    Alagotis zuckte zusammen und drehte sich um.
    »Was? Wie?«
    »Tja«, meinte der alte Sänger vergnügt, »anscheinend steht dem Knaben eine interessante Laufbahn bevor. So etwas habe ich mein Lebtag nicht gesehen! Was für ein Auftritt! Wenn es nicht höchst unpoetisch wäre ein Lied über einen stinkenden Jungen in einer Vorratstruhe zu schreiben, würde ich mich auf die Stelle an die Arbeit machen. Man sollte ihm ein Denkmal setzen! Stell dir vor, heute Abend gibt es Sachen zu essen, auf denen keine Fliegen herumgekrabbelt sind!«
    In der Garde.
    »Komm!« Ladwrik packte den Jüngeren und zog ihn fort. »Wir schauen, wie es dem Jungen geht. Meine Güte, ich wette mit dir um 10 Gulden, das einmal Lieder über ihn, nicht von ihm gesungen werden! Was für ein Auftritt!«
    Mjir schlug die Augen auf. Er lag auf etwas Weichem. Zwar war das Robbenfleisch ebenfalls weich gewesen. Aber es besaß gewisse zusätzliche Qualitäten, die diese positive Eigenschaft mehr als aufwogen. Dies war eine angenehme Weiche. Sie flüsterte einem zu: Leg deinen Kopf hier hin. Hier, und du wirst ausgezeichnet schlafen.
    Ohne sich aufzusetzen versuchte Mjir sich unauffällig umzusehen. Er befand sich in einer steinernen Kammer. Licht schien durch ein Spitzbogenfenster an der linken Wand. Die Einrichtung bestand aus einem Tisch, einem Stuhl und einem Mann.
    Zumindest vermutete Mjir, dass in dem eisernen Panzer ein Mann steckte. Bei allen, die er bisher gesehen hatte, war es so gewesen.
    Er setzte sich auf und winkte dem Mann zu. »Hallo.«
    Keine Reaktion.
    »Hallo. Ich heiße Mjir. Wie heißt Ihr?«
    Wieder nur Stille. Vielleicht befand sich doch niemand in diesem geschmiedeten Monstrum. Möglicherweise war der Besitzer weggegangen, hatte es stehen lassen

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